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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Bärin, mit der ich hergekommen bin, hat gesagt, sie hat gesehen, wie ein Grizzly ein Schwarzbärenjunges getötet und gefressen hat!« Er schauderte. »Von denen hält man sich besser fern.«
    »Grizzlys fressen keine Schwarzbären!«, widersprach Lusa entrüstet.
    »Woher weißt du das?« Miki zuckte überrascht mit den Ohren. »Waren denn Braunbären in deinem Bärengehege?«
    »J-ja«, erklärte Lusa zögernd.
    »Und ihr wart alle zusammen?«, fragte Miki ungläubig.
    »Nein, das nicht«, musste Lusa zugeben. Mikis Fragen waren wie Ameisen, die ihr in den Pelz krochen. »Die Braunbären waren in einem anderen Teil des Geheges. Aber durch den Zaun konnten wir mit ihnen reden.«
    »Dann hätten sie euch vielleicht aufgefressen, wenn sie an euch herangekommen wären.« Miki klang triumphierend, als hätte Lusa seinen Verdacht bestätigt. »Die Flachgesichter haben das gewusst. Warum hätten sie die Braunbären sonst getrennt von euch untergebracht? Das beweist doch, dass sie böse sind.«
    Lusa packte die Wut. »Sind sie nicht!«, platzte sie heraus. »Ich bin mit zwei Braunbären hergekommen.« Zumindest glaube ich, dass Ujurak ein Braunbär ist. Meistens jedenfalls. »Also weiß ich, wie sie sind. Sie haben sich um mich gekümmert und mir zu fressen gebracht. Wir waren Freunde.«
    »Freunde?« Miki machte große Augen. »So etwas habe ich noch nie gehört! Wie bist du nur darauf gekommen, mit Grizzlys zu wandern?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, erwiderte Lusa. Kurz erzählte sie Miki, wie Oka ins Bärengehege gekommen war und Lusa losgezogen war, ihrem Sohn Toklo eine Botschaft zu überbringen. »Als ich ihn dann gefunden habe, war er mit einem anderen Grizzlyjungen unterwegs, Ujurak. Das ist ein ganz außergewöhnlicher Bär!« Sie beugte sich näher zu Miki, weil sie ihm unbedingt klarmachen wollte, wie außergewöhnlich Ujurak war. »Er weiß Sachen, die andere Bären nicht wissen, und er ist unterwegs, um den Ort zu finden, an dem die Seelen am Himmel tanzen. Ich wusste nicht, wo ich sonst hinsollte, also bin ich mit ihm und Toklo gegangen.« Sie wollte ihm gerade erzählen, dass sich Ujurak in andere Tiere und sogar Vögel verwandeln konnte, doch Miki unterbrach sie.
    »Na ja, jetzt hast du ja die Schwarzbären gefunden«, sagte er, als ginge es nur darum. »Hier gehörst du hin.« Er rutschte umher, bis er eine bequeme Stellung gefunden hatte, und schloss die Augen. Gleich darauf hörte Lusa an seinem langsamen, gleichmäßigen Atem, dass er eingeschlafen war. Braunbären interessierten ihn nicht. Er war ein Schwarzbär.
    Lusa kuschelte sich in die Astgabel, bis ihr Pelz den von Miki berührte, doch sie blieb wach und lauschte dem Murmeln der Schwarzbären im Wald.
    Miki hat recht , dachte sie. Bei den Schwarzbären ist es, als wäre ich nach Hause gekommen. Hier bin ich ein richtiger Bär. Ich kann dasselbe Futter fressen wie sie und unter den Bäumen bleiben, in der Nähe der Bärenseelen. Und ich habe sogar schon einen Freund gefunden, fügte sie noch hinzu, als Miki ein leises Brummen ausstieß.
    Durch die Äste blickte Lusa hinaus auf den See. Die untergehende Sonne färbte das Wasser rot, in der Farbe der Beeren. Sie nahm eine dunkle Gestalt zwischen den Wellen wahr, auf halber Strecke zwischen dem Ufer und einer Insel in der Ferne. Lusa blinzelte und sah genauer hin. Ist das etwa ein Bär da draußen? Schläfrig fragte sie sich, was er wohl vorhatte. Ich bin froh, dass ich das nicht bin, dachte sie noch .
    Sie gähnte und schloss die Augen. Der Bär im See ging sie nichts an. Sie war geborgen bei ihresgleichen und da wollte sie auch bleiben.

19. KAPITEL
    Toklo
    Wir sind bei dir , Toklo , zischten die Wellen.
    »Geht weg!«, knurrte Toklo. »Ich will nicht tot sein. Lasst mich in Ruhe!«
    Mittlerweile war er schon weit draußen auf dem See. Das aufgewühlte Wasser schlug von beiden Seiten gegen seinen Körper und machte es ihm schwer, in gerader Linie zur Insel zu schwimmen. Als ihm eine Welle über die Nase schwappte, prustete er und kam mit dem Kopf unter Wasser. Wild mit den Beinen rudernd kämpfte er sich wieder nach oben.
    Das schaffe ich nie, dachte er verzweifelt.
    Seine Glieder waren schwer wie Felsbrocken. Noch nie in seinem Leben war er so müde gewesen. Es kostete ihn gewaltige Mühe, immer weiter zu schwimmen, dabei wusste er nicht einmal, ob er überhaupt vorankam.
    Vielleicht hat Shoteka recht und ich bin wirklich zu schwach. Mutter? Tobi? Könnt ihr mich jetzt sehen?
    Die Stimme

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