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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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»Deine Schwester.«
    »Meine Schwester ist tot«, knurrte Taqqiq. »Sie und meine Mutter wurden von Orcas getötet.«
    Seine Gefährten sahen Kallik mit offenem Mund an. Einer stupste Taqqiq an. »Achte nicht auf sie, die ist verrückt.«
    »Ich bin nicht verrückt! Ich bin am Leben. Nisa hat mich aufs Eis geschoben, ehe der Orca sie nach unten gezogen hat. Aber du warst auf der anderen Seite der Wasserrinne und ich konnte nicht zu dir zurück.«
    Taqqiq trottete zu ihr hin. Seine großen Tatzen knirschten über den Kies. Er reckte den Hals und schnüffelte an ihr. »Du bist wirklich Kallik«, flüsterte er mit weit aufgerissenen Augen.
    »Natürlich!«, jubelte Kallik. »Und ich habe dich gefunden!«
    Taqqiq sah erst seine Freunde an, dann Kallik. »Was hast du hier zu suchen?«, fauchte er. »Ich habe dich nicht gebeten, nach mir zu suchen!«
    Kalliks Herz erstarrte zu Eis, und ihre Beine fühlten sich plötzlich ganz schwach an, als wollten sie sie nicht mehr tragen. So hatte sie sich das Wiedersehen mit ihrem Bruder nicht vorgestellt.
    »Willst du den ganzen Tag hier rumstehen, Taqqiq?«, brummte einer der anderen Bären. »Wir suchen uns noch etwas zu fressen. Wenn du auch etwas willst, kommst du besser mit.« Er trottete davon, Seite an Seite mit den anderen beiden.
    Taqqiq drehte sich um und folgte ihnen ins Wasser. »Lass mich in Ruhe«, schnaubte er Kallik über die Schulter noch zu. »Ich habe jetzt Freunde.«
    »Warte!«, rief Kallik ihm nach. »Was machst du da? Es gehört sich nicht, anderen ihre Beute zu stehlen. Warum fängst du dir nicht selbst etwas, wie unsere Mutter es uns beigebracht hat?«
    Taqqiq blieb stehen und warf ihr einen verächtlichen Blick zu. »Jetzt ist alles anders. Wenn Nisa uns beibringen wollte, wie man auf ihre Art überlebt, dann hätte sie nicht sterben und uns allein zurücklassen dürfen.«
    Der bittere Tonfall ihres Bruders versetzte Kallik einen Stich. »Unsere Mutter ist doch nicht freiwillig gestorben!«, rief sie entrüstet. »Ihr Geist ist hier und wacht über uns.«
    Doch Taqqiq ging einfach weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Kallik sah ihm nach. Das kalte Seewasser klatschte ihr um die Tatzen. Die ganze weite Reise lang, wenn sie sich vorgestellt hatte, wie sie ihren Bruder wiederfand, hatte sie nie daran gezweifelt, dass er sich freuen würde, sie zu sehen.

18. KAPITEL
    Lusa
    Ich kann nicht ewig hier oben im Baum bleiben , dachte Lusa. Beim Anblick von so viel offenem Land wurde ihr schwindelig – und bang. Nie hätte sie sich vorstellen können, dass die Bäume ein Ende hatten, dass es endlos leeres Land gab, völlig ohne Bärengeister. Sie kletterte in die dickeren Äste weiter unten, um sich in einer Astgabel niederzulassen, von der aus sie den Waldboden beobachten konnte. Kein Bär kam vorbei, obwohl sie das Murmeln von der großen Lichtung her noch hören konnte. Ungeachtet der Furcht, die das Ende des Waldes in ihr auslöste, kribbelte ihr der Pelz vor Aufregung, wenn sie daran dachte, dass hier echte, wild lebende Schwarzbären versammelt waren. Ob wohl einer King kennt?
    Lusa hatte gerade begonnen sich einzurichten, als über ihr etwas ins Geäst krachte. Lusa verlor das Gleichgewicht. Sie stieß einen entsetzten Schrei aus, klammerte sich mit den Krallen der Hinterbeine gerade noch an einem Ast fest und musste an ihren Vater denken, der ihr erklärt hatte, ein Schwarzbär falle nie vom Baum. Es sei denn, ein Ameisenhirn schüttelt den Baum .
    Als die Äste nicht mehr schwankten, zog sie sich hoch und blickte in Richtung Baumwipfel. Über ihr saß ein junger Schwarzbär, der sie neugierig betrachtete.
    »’tschuldigung«, murmelte er verlegen. »Ist alles in Ordnung? Ich habe dich nicht gesehen.«
    Lusa verkniff sich eine scharfe Entgegnung. »Ja, alles in Ordnung«, schnaufte sie.
    Das andere Bärenjunge musterte sie genauer. »Ich kenne dich, glaube ich, noch nicht, oder? Ich heiße Miki.«
    »Ich bin Lusa.«
    Miki kletterte nach unten, bis er sich auf dem Ast neben ihr niederließ. Er war so nah, dass sich ihre Pelze berührten. Miki erinnerte Lusa ein wenig an Yogi. Er war jünger und kleiner, hatte aber denselben weißen Fleck auf der Brust.
    »Bist du gerade erst angekommen?«, wollte er wissen. »Bist du von weit her?«
    »Von sehr weit«, erklärte Lusa. »Ich bin den ganzen weiten Weg vom Bärengehege gekommen.«
    Miki legte den Kopf schief. Seine Ohren waren, genau wie er, rund und flauschig. »Was ist das Bärengehege?«
    Lusa fragte

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