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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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weg!«
    Lusa kletterte eilig hinter ihm her und versuchte zu vergessen, was sie soeben gehört hatte. Doch sie musste unwillkürlich an Ujuraks Worte denken, nachdem er die Gestalt einer Gans, eines Hirsches und eines Adlers angenommen hatte. Allen Tieren ging es schlecht, nicht nur den Bären.
    Als sie am Rand einer weiteren Lichtung ankamen, schnüffelten Orri und Chula bereits um einen riesigen Erdhügel herum.
    »Das ist das Ameisennest?«, fragte Lusa Miki, während sie vom Baum kletterten.
    »Genau«, erwiderte Miki. »Und was für ein großes. Ich bin überrascht, dass es noch kein Bär vor uns entdeckt hat.«
    Als Lusa sich näherte, fiel ihr ein scharfer Geruch auf, der von der Ameisenkolonie ausging. Sie blinzelte, weil er ihr in den Augen stach. »Im Bärengehege gab es auch ein Ameisennest, aber das hat nicht so gerochen. Es war allerdings auch nur ein kleines.«
    Ihr Magen rumorte ungeduldig. Im Bärengehege war sie nie besonders hungrig gewesen und hatte deswegen nur hin und wieder zur Abwechslung Ameisen probiert. Nun betrachtete sie das große verlockende Nest voller Hoffnung. Da drin gab es sicher ausreichend Futter.
    Chula hatte bereits ein Loch im Hügel gefunden und steckte ihre lange Zunge hinein. Orri langte mit der Vordertatze in den Haufen, schleckte sie rasch ab und stieß dann die Schnauze in das entstandene Loch. Lusa, die sich bemühte, den stechenden Geruch nicht weiter zu beachten, grub vorsichtig ein Loch in den Hügel und fühlte mit der Zunge vor. Als sie sie wieder herauszog, war sie mit Ameisenlarven bedeckt, winzigen Körnchen, die nicht gerade danach aussahen, als könnten sie jemanden satt machen. Aber es gibt jede Menge davon, dachte sie und Chula hatte recht gehabt. Die Larven schmeckten wirklich köstlich!
    Begeistert steckte Lusa die Zunge wieder in den Ameisenhaufen. Das war sogar noch besser als die salzigen Kartoffelstäbchen, die sie bei den Flachgesichtern gefunden hatte.
    Als sie satt waren, war der Ameisenhügel völlig durchlöchert. Tausende von Ameisen wuselten verwirrt durch die Ruine ihres Nests.
    Orri öffnete das Maul zu einem gewaltigen Gähnen. »Zeit für ein Nickerchen«, erklärte er. Er kletterte auf einen Baum und machte es sich in einer Astgabel gemütlich. Seine Schwester folgte ihm und fand weiter oben ein Plätzchen.
    »Ich bin nicht müde«, meinte Lusa. Sie begab sich an den Rand des Waldes und blickte hinaus in die Sumpflandschaft. »Wie ist es wohl da draußen?«, fragte sie Miki, der ihr gefolgt war.
    Miki zuckte die Schultern. »Weiß ich nicht. Kalt, vermute ich. Und ein bisschen windig.«
    »Schauen wir doch nach!« Als Miki zögerte, fügte Lusa hinzu: »Komm schon, das macht bestimmt Spaß!«
    »Na gut. Aber halt die Augen offen. Wenn andere Bären uns sehen, sind sie bestimmt alles andere als erfreut. Schwarzbären sollten eigentlich im Wald bleiben.«
    Lusa verließ den Schutz der Bäume und schnupperte. Sie witterte den wässrigen, sumpfigen Geruch von Schilfrohr und Morast. Der Boden war mit Grasbüscheln bedeckt, zwischen denen hier und da spitze Steine und Schilf herausragten. Weiße Nebelfetzen waberten über den Boden und die Luft war feucht und kühl. Lusa zitterte.
    »Vorsicht!«, flüsterte Miki.
    Lusa, die nur auf die neuen Gerüche geachtet hatte, hatte den Bärengeruch nicht bemerkt, ebenso wenig wie die Schritte, die vor ihr zu hören waren. Als sie aufblickte, sah sie am Waldrand mehrere ausgewachsene Schwarzbären dahintrotten. Sie wären vermutlich ziemlich ärgerlich geworden, wenn sie bemerkt hätten, dass sich Miki und Lusa außerhalb des Reviers herumtrieben.
    »Schnell, Miki, hier lang!«, japste Lusa.
    Vor ihnen verlief ein matschiger Bach, der mit Schilfrohr gesäumt war. Lusa drückte sich so flach ins Wasser, dass nur noch ihre Schnauze zu sehen war.
    »Igitt!«, grunzte Miki, der es ihr gleichtat. »Ich kann nicht glauben, dass ich so etwas mache.«
    Nach wenigen Herzschlägen waren die Schwarzbären im Wald verschwunden. Lusa kroch aus dem Bach und schüttelte sich den Matsch aus dem Pelz.
    »Sie haben uns nicht gesehen«, sagte sie erleichtert.
    Miki hievte sich mit einem angewiderten Schnauben aus dem Wasser und Lusa marschierte vor ihm her weiter in die leere Landschaft hinein. Sie mochte die Gegend nicht: Es gab ein paar windgepeitschte Sträucher, deren Blätter aber zu hart zum Fressen waren, und von Beeren war weit und breit nichts zu sehen. Es war windig und trotz der Sonne kalt. Lusa ging weiter voraus,

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