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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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zu stehen kam. »Eisbären haben Miki mitgenommen!«
    »Eisbären?« Hashi sprang auf die Tatzen. »Wo?«
    »Wo die Beerensträucher sind.« Lusa deutete mit dem Kopf in die Richtung. »Bitte, beeilt euch!«
    Hashi kletterte auf den nächsten Baum, wo er zu Lusas Entsetzen sitzen blieb. Er kauerte sich in eine Astgabel und schlug die Krallen in die Borke.
    Als sich Lusa umdrehte, sah sie, dass auch die anderen Schwarzbären in den Bäumen verschwanden. »Versteht ihr denn nicht?«, fragte sie. »Sie werden Miki töten, wenn wir ihm nicht helfen. Ich glaube, sie wollen ihn fressen!«
    Orri kam vom Rand der Lichtung angerannt, gefolgt von Chula. »Wir helfen, Miki zu befreien«, keuchte er.
    »Das kommt nicht infrage!« Eine der Bärinnen gab Orri und seiner Schwester einen scharfen Klaps. »Rauf in den Baum mit euch, aber sofort! Schwarzbären können nicht gegen Eisbären kämpfen.«
    Chula warf Lusa einen zerknirschten Blick zu, doch sie und Orri kletterten hinter der Bärin – ihrer Mutter, wie Lusa vermutete – in den nächsten Baum.
    »Aber Miki wird sterben!«, rief Lusa verzweifelt. »Wollt ihr denn gar nichts unternehmen?«
    »Lusa, komm sofort nach oben«, befahl Hashi. »Du bist da unten in Gefahr.«
    Lusa sah sich um. Die Lichtung war leer. Die Schwarzbären kauerten in den Bäumen wie übergroße flauschige Früchte. Lusa stürmte auf Hashis Baum, nicht weil sie sich verstecken wollte, sondern weil sie ihn dazu bringen wollte, dass er ihr zuhörte. Sie war keine Sekunde zu früh dran, denn gerade als sie sich auf den Ast unterhalb von Hashi schwang, stürzten drei Eisbären auf die Lichtung.
    Wo ist Miki? Sie können ihn doch nicht gefressen haben!
    Die Eisbären rissen die Zweige der Beerensträucher ab, die die Schwarzbären sich geteilt hatten, trampelten sie nieder, verschlangen Blätter und Beeren und sahen sich schon nach weiterem Futter um. Als sie die Schwarzbären in den Bäumen entdeckten, erhoben sie sich auf die Hinterbeine und knurrten gefährlich, kamen jedoch nicht an sie heran, weil sie zum Klettern zu groß und zu schwer waren.
    Lusa blickte von oben in die feindseligen Augen und den weit aufgesperrten Rachen des größten Eisbären. »Wo ist Miki?«
    »Ihr habt hier nichts zu suchen«, rief ein Bär aus einem anderen Baum. »Das ist nicht euer Revier.«
    »Jetzt schon«, knurrte der Eisbär. »Ihr seid doch alle Feiglinge, da oben in euren Bäumen. Wenn ihr das Revier nicht verteidigen könnt, ist es auch nicht eures.«
    »Was habt ihr mit Miki gemacht?«, rief Lusa.
    »Der Wald gehört jetzt uns, mit allem, was drin ist. Wir können uns nehmen, was wir wollen. Du haust jetzt besser hier ab, du Winzling, oder wir holen dich als Nächstes!« Er kratzte wütend mit den Krallen über die Rinde, ging dann wieder auf alle viere und schloss sich seinen Gefährten an, die die Lichtung nach Fressbarem absuchten. Einer, der am Rand des Dickichts schnüffelte, rief: »He! Beeren!«
    Er bahnte sich einen Weg ins Unterholz, gefolgt von seinen Gefährten.
    »Eisbären in unserem Revier«, wimmerte Orris Mutter im Baum neben Lusa. »Was hat das nur zu bedeuten?«
    »Es bedeutet, dass Miki in Gefahr ist«, erwiderte Lusa. »Will ihm denn keiner helfen?«
    »Dies sind wahrhaft düstere Zeiten«, knurrte Hashi. »Nichts ist, wie es war.«
    »Früher sind die Eisbären nie in unser Revier gekommen.« Das war Taloa aus einem Nachbarbaum. »Warum tun sie es jetzt?«
    »Sie haben Hunger«, erwiderte Orris Mutter. »Wir wissen alle, dass es immer schwerer wird, Fressen zu finden.«
    »Das heißt aber nicht, dass sie uns das Fressen stehlen können«, gab Taloa zurück.
    Lusa konnte nicht glauben, dass die Bären über das Fressen sprachen, wo sie doch eigentlich Mikis Rettung planen mussten. Ist ihnen das denn egal?, fragte sie sich und schluckte ihre Wut herunter. Vielleicht waren sie ja wirklich Feiglinge, genau wie der Eisbär gesagt hatte.
    Die Eisbären hatten die Beerensträucher abgeerntet und streiften über die Lichtung. Am Rand der Lichtung nahm Lusa eine Bewegung wahr. Ein Eichhörnchen wirbelte herum und rannte, kaum hatte es die Eisbären gesehen, davon.
    Doch die Eisbären hatten es auch bemerkt. »Eichhörnchen!«, knurrte einer. Sie stürmten über die Lichtung und verschwanden zwischen den Bäumen. Einen Herzschlag später kam ein schriller Schrei aus dem Wald, der plötzlich abriss. Lusa hörte, wie sich die Eisbären knurrend um die Beute stritten.
    »Wir müssen gegen sie kämpfen!«,

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