Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake
von drei Jungen, die kleiner waren als Lusa.
»Schnell! Klettert auf einen Baum!«, brüllte Miki.
»Eisbären im Anmarsch!«, schrie Lusa. Ehe die Bärenfamilie jedoch reagieren konnte, brachen die Eisbären aus dem Dickicht hervor. »Haut ab!«, knurrte einer. »Haut ab oder wir ziehen euch das Fell über die Ohren!«
Die Bärin starrte ihn voller Panik an und schubste rasch das erste Junge den Baum hinauf, dann das zweite. Der Schwarzbärenvater stellte sich mit gesträubtem Fell tapfer den Eisbären entgegen.
»Ihr verschwindet hier. Das ist nicht euer Revier«, knurrte er.
Das dritte Junge kletterte den Baum hinauf, gefolgt von seiner Mutter. Alle vier kauerten sich ins Geäst und blickten mit weit aufgerissenen Augen auf die Eisbären hinab.
Der Anführer der Eisbären schlug dem Bärenvater hart auf den Kopf. »Der Wald gehört jetzt uns. Dagegen kannst du nichts ausrichten.«
Die Wucht des Schlages streckte den Schwarzbären nieder, doch er rappelte sich wieder auf und rettete sich auf den nächsten Baum. Von hier aus fauchte er die Eisbären wütend an. »Die Bäume gehören den Schwarzbären! Die Geister werden euch dafür bestrafen.«
Die Eisbären beachteten ihn nicht. Sie zogen weiter durch das Dickicht, trampelten Zweige nieder und rissen Blätter und Beeren ab.
Mikis Augen weiteten sich vor Entsetzen. »Sie stehlen unser Fressen! Wir müssen die anderen warnen.«
Er machte sich auf den Weg durch das Geäst, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob man ihn sah oder hörte, immer auf die Lichtung zu, auf der die meisten Schwarzbären versammelt waren. Lusa folgte ihm. Sie kam sich für die schlanken Äste plötzlich zu schwer vor.
»Mach schon!«, drängte Miki.
Sie waren nur wenige Bärenlängen von der Lichtung entfernt, und Miki sprang gerade zum nächsten Baum, als Lusa das verdächtige Knarzen eines Astes hörte, der unter seinem Gewicht nachgab. Miki stieß einen entsetzten Schrei aus und strampelte mit den Beinen, um näher an den Baumstamm zu gelangen, doch schon brach der Ast. Miki krachte durch das Geäst und landete mit einem lauten Schlag auf dem Boden.
»Miki!«, brüllte Lusa. Sie spähte nach unten, konnte aber durch das dichte Laub nichts erkennen.
»Was war das?«, knurrte eine Stimme von der Lichtung her.
Eine andere Stimme antwortete: »Beute!«
Lusa kletterte weiter nach unten, bis sie von einem niedrigeren Ast aus durch die Blätter sehen konnte. Miki lag am Boden, ein schwarzes Bündel mit zuckenden Beinen.
»Miki!«, rief Lusa. »Steh auf! Die Eisbären kommen!«
Miki hob den Kopf. Er wirkte wie betäubt. Lusa spannte die Muskeln an, um neben ihm auf den Boden zu springen, doch da war es schon zu spät. Die Eisbären stürzten durch die Bäume auf Miki zu.
Miki rappelte sich auf und schüttelte den Kopf. Er stolperte auf Lusas Baum zu, doch der Anführer der Eisbären schnitt ihm den Weg ab und stieß ihm mit einem bösen Knurren die Schnauze ins Gesicht. Die anderen drei Eisbären umzingelten Miki und schubsten ihn mit ihren riesenhaften Vordertatzen herum.
»Der ist schön fett«, bemerkte einer.
Miki schlug mit den Krallen nach ihnen, doch die Eisbären waren zu groß und zu viele. Einer packte Miki mit den Zähnen im Nacken, hob ihn in die Luft und schüttelte ihn wie eine Ratte.
»Lass mich los! Lass mich runter!« Miki schlug nach ihm, doch der Eisbär beachtete ihn gar nicht.
»Lasst ihn los!«, brüllte Lusa aus dem Baum.
Einer der Eisbären hob den Kopf und knurrte sie böse an, doch sie war für ihn unerreichbar.
»Hilfe! Hilfe!«, rief sie. »Sie haben Miki!«
Kein einziger Schwarzbär tauchte auf. Die haben mich nicht gehört, dachte Lusa verzweifelt.
Der Bär, der Miki gepackt hatte, zerrte ihn mit sich durch das Dickicht. Miki trat und hieb um sich, doch der Eisbär war zu stark für ihn. Mikis Schreie wurden schwächer.
»Hilfe! Eisbären!«, rief Lusa.
Sie stürzte sich in den nächsten Baum und hielt auf die große Lichtung zu. Obwohl Lusa von den Strahlen der sinkenden Sonne geblendet wurde und sie die Äste, auf die sie sprang, kaum sehen konnte, kletterte sie weiter. Als sie die große Lichtung erreicht hatte, entdeckte sie Hashi, der unter den Bäumen ruhte, umgeben von weiteren älteren Bären. Einige von ihnen schliefen. Auf der anderen Seite der Lichtung spielten Chula und Orri mit ein paar Bärenjungen.
»Hilfe!«, keuchte Lusa und kletterte am Baumstamm nach unten. Die letzte Bärenlänge sprang sie, sodass sie direkt vor Hashi
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