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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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den Fluss.«
    »Darüber können wir uns noch Gedanken machen, wenn wir da sind«, erwiderte Lusa und lief voran, talwärts auf das Flachgesichtergebiet zu. Kallik teilte ihre Zuversicht nicht, folgte ihr aber trotzdem.
    Als sie den Fuß des Kamms erreicht hatten, war die Zeit des Sonnenhochs bereits vorüber. Eine Ebene, die nur mit dürrem Gras und einzelnen Dornbüschen bewachsen war, trennte sie vom nächsten Schwarzpfad.
    Kallik blieb stehen und schnupperte. Es lag ein scharfer Geruch in der Luft, der sie an die Feuerbiester erinnerte, aber auch ein bisschen anders war. »Wonach riecht das?«
    Lusa schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, aber es ist eklig.«
    Sie ging ein paar Schritte weiter und blickte über die öde Landschaft, den Schwarzpfad und den merkwürdigen Flachgesichterbau dahinter. »Wir müssen uns einen Plan zurechtlegen«, murmelte sie.
    Nun, da sie unten angekommen waren, wirkten die Flachgesichterhöhlen noch größer.
    »Ich wüsste nicht, wie wir planen könnten«, entgegnete Kallik missmutig. »Wir haben keine Ahnung, was uns erwartet. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als nach dem Nest der Schwirrvögel zu suchen und nachzusehen, ob wir da irgendwelche Anhaltspunkte finden.«
    »Na ja, das ist ja schon eine Art Plan«, meinte Lusa. »Komm mit.«
    Kreuz und quer über die Ebene verliefen Schwarzpfade, oft flankiert von riesigen Silberschlangen, und überall erhoben sich hohe Flachgesichterhöhlen. Als sie und Lusa daran vorbeitrotteten, zitterte Kallik bei dem Gedanken, dass aus dem Innern der Höhlen feindselige Augen sie beobachteten. Doch es bewegte sich nichts, und Kallik begann sich zu fragen, ob die Höhlen überhaupt bewohnt waren.
    »Das ist der größte Flachgesichterort, den ich je gesehen habe«, flüsterte Lusa, die sich mit einer Mischung aus Neugier und Angst umsah. »Aber wo sind die Flachgesichter? Ich kann keine entdecken.«
    »Möglicherweise wohnen sie nicht hier«, überlegte Kallik. »Ihre Höhlen sind vielleicht weit weg, dort, wo wir den Schwirrvogel gesehen haben.«
    »Da könntest du recht haben«, stimmte Lusa ihr zu. »Es gibt hier keine Feuerbiester und auch keinen dieser großen glänzenden Behälter, in denen man Futter findet«, fügte sie bedauernd hinzu.
    Kallik schnupperte. »Weit und breit nichts, was nach Fressen riecht. Nur dieser schreckliche Gestank.«
    Sie hatten noch nicht viele Bärenlängen zurückgelegt, als auf der anderen Seite der Siedlung wieder ein Schwirrvogel in die Luft ging. Zunächst war Kallik froh, ihn zu sehen, weil er ihnen zeigte, wo genau sich das Nest befand. Doch statt der Küstenlinie zu folgen, bewegte sich der Schwirrvogel landeinwärts in Richtung Bergkamm. Er flog so niedrig, dass seine Klauen fast das Dach einer Flachgesichterhöhle berührten. Kallik sah ihn mit wachsender Furcht näher kommen.
    »Der hat es auf uns abgesehen!«, keuchte sie. »Er will uns einfangen!«
    Sie duckte sich und drückte sich gegen Lusa. Das Rattern des Schwirrvogels erfüllte den ganzen Himmel und der Wind seiner Flügel drückte das Gras flach zu Boden.
    »Es tut mir leid, Kallik«, rief Lusa. »Ich habe dich überredet, herzukommen. Es ist alles meine Schuld.«
    Kallik war zu verängstigt, um zu antworten. Sie presste sich nur näher an den warmen Pelz ihrer Freundin und kniff die Augen zusammen.
    Dann hörte sie plötzlich über das Knurren des Schwirrvogels das Gebrüll eines Bären. Er rief ihre Namen. »Lusa! Kallik! Passt auf!«
    Als Kallik die Augen öffnete, sah sie einen Braunbären auf sich zurasen, das Maul weit aufgerissen. Es war Toklo!
    »Bewegt euch, ihr Hamsterhirne! Versteckt euch!«
    Er krachte in Kalliks Flanke und schubste sie und Lusa zu einem Dornengebüsch. Kallik kroch darunter, gefolgt von Lusa. Toklo versteckte sich am Rand des Strauches, wo er mit gefletschten Zähnen den Schwirrvogel anknurrte.
    »Hau ab! Du kriegst sie nicht!«
    Kallik wartete, atemlos vor Entsetzen, und lauschte dem Rattern der Flügel. Endlich entfernte sich der Lärm, und als Kallik es wagte, den Kopf aus dem Gebüsch zu strecken, sah sie den Vogel über den Bergkamm verschwinden.
    »Alles in Ordnung«, sagte Toklo barsch. »Er ist weg. Ihr könnt rauskommen.«
    Kallik kroch ins Freie und stand auf. Sie konnte den Blick nicht von Toklo wenden, denn es fiel ihr immer noch schwer, zu glauben, dass er wirklich da war. Er sah heruntergekommen aus und hatte denselben widerlichen Geruch an sich wie das Land um sie herum.
    »Danke, Toklo!«,

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