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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Schwarzpfad. Im Laufen drehte er sich zu den anderen um. »Kommt schon!«, rief er.
    Kallik hievte sich ebenfalls hinauf, plumpste auf den Schwarzpfad und rannte weiter zu Toklo.
    Als Lusa ihr folgen wollte, rutschten ihre Krallen jedoch auf der glatten Oberfläche der Schlange ab. Da sie viel kleiner war als die anderen, kam sie auch schwerer hinauf. Daran hatte sie gar nicht gedacht.
    Ich bin ein Schwarzbär!, ermahnte sie sich wütend. Schwarzbären sind die besten Kletterer.
    Als sie so in der Luft hing und mit den Hinterbeinen strampelte, wünschte sie sich, einer ihrer Freunde wäre bei ihr geblieben und hätte ihr einen Schubs gegeben, aber sie wollte sie auch nicht zurückrufen.
    Ich mach es besser anders, dachte sie, drückte sich flach auf den Boden und kroch durch die enge Lücke unter der Silberschlange hindurch. Ihr Rücken drückte gegen die Unterseite des Monstrums und einen schrecklichen Moment lang dachte sie, sie hinge fest, doch dann hatte sie es geschafft. Sie spannte die Muskeln an, um über den Schwarzpfad zu rennen. Da rief Toklo: »Warte!«
    Im selben Moment ertönte ein Brüllen, das immer lauter wurde. Lusa rührte sich nicht vom Fleck. Ein riesiges Feuerbiest raste weniger als eine Bärenlänge entfernt an ihr vorbei und spritzte sie mit Matsch voll, der ihr die Augen verklebte und sich in ihren Pelz setzte.
    »Vielen Dank!«, brummte sie missmutig.
    »Jetzt kannst du kommen!«, rief Kallik von der anderen Seite des Schwarzpfades.
    Lusa, die noch keinen klaren Blick hatte, vertraute ihrer Freundin und stieß sich mit den Hintertatzen ab. Sie schoss unter dem Schlangending hervor und raste über den Schwarzpfad. Auf der anderen Seite krachte sie in Kalliks weichen massigen Körper. Die Eisbärin leckte ihr den Schmutz aus dem Gesicht.
    »Danke«, japste Lusa blinzelnd.
    Da der Schwarzpfad direkt in das Flachgesichtergebiet führte, folgten ihm die drei Bären so vorsichtig wie möglich. Auf den Türmen erstrahlten Lichter und als sie an einem von ihnen vorbeikamen, schoss eine riesige Feuersäule aus der Spitze heraus, die so hell war, dass sie das Licht der Sterne überstrahlte. Mit klopfendem Herzen drückte sich Lusa gegen den Boden. Kallik kauerte neben ihr und Lusa spürte, dass die Eisbärin zitterte.
    »Was war das?«, fragte Kallik.
    »Ich weiß nicht.« Lusa wollte tapfer klingen, doch ihre Stimme zitterte verräterisch. »Es tut uns nichts«, fügte sie einen Augenblick später hinzu.
    Das Gelände stieg weiter an. Vor sich konnte Lusa den schwachen Schein des Wassers sehen.
    »Da vorn ist der Fluss.« Sie deutete mit der Schnauze hin. »Ich glaube, der Schwarzpfad hier führt darüber. Toklo, erinnerst du dich noch an den Fluss, den wir auf einem Schwarzpfad überquert haben? Das war, ehe wir uns begegnet sind«, erklärte sie Kallik.
    »Ich weiß noch, dass ein Feuerbiest Ujurak fast umgebracht hätte«, schnaubte Toklo, den Blick auf seine Tatzen gerichtet. »Das will ich nicht noch mal riskieren.«
    »Wir könnten auch schwimmen«, schlug Lusa vor. »Aber auf dem Schwarzpfad hier ist nicht so viel los. Vielleicht ist es gar nicht gefährlich.«
    Toklo erwiderte nichts. Lusa wollte sich nicht mit ihm herumstreiten. Wenn sie zum Fluss kamen, würden sie schon sehen, wie sie am besten darüberkamen.
    Als sie das Flussufer erreichten, ging die Sonne schon unter. Die breite, flache Wasserfläche gab ein unheilvolles rotes Licht ab. Lusa bemühte sich, nicht zu zittern. »Das ist ganz schön weit zu schwimmen«, murmelte sie.
    Vor ihnen führte der Schwarzpfad geradewegs über den Fluss und wurde dabei von riesenhaften Füßen gestützt. Die Bären sahen von der anderen Seite ein Feuerbiest brüllend heranrasen, über den Fluss jagen und in der Ferne verschwinden.
    »Zum Laufen ist es auch ganz schön weit«, meinte Toklo. »Wenn wir mitten drauf sind und ein Feuerbiest daherkommt, kriegt es uns bestimmt.«
    »Ich würde es lieber darauf ankommen lassen, als zu schwimmen«, gestand Kallik. »Mir gefällt der Geruch des Wassers nicht. Ich will es nicht auf meinem Fell haben.«
    Bevor Lusa darauf hinweisen konnte, dass Toklo überstimmt war, näherte sich von hinten ein Feuerbiest und kam nur wenige Bärenlängen von ihnen entfernt zum Stehen. Sein Knurren wurde zu einem leisen Schnurren.
    Toklo wirbelte herum und stellte sich ihm mit gebleckten Zähnen entgegen. »Was will es nur?«, knurrte er, die Angst in den Augen. »Will es uns jagen?«
    Kallik drehte sich erschrocken zu Lusa um.

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