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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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einem der Türme loderte eine helle Flamme. Schwarzpfade, gesäumt von Silberschlangen wie der, der er gefolgt war, durchzogen das Gebiet von einer Siedlung zur nächsten und verloren sich in der Ferne. Abgesehen von den Feuerbiestern, die über die Schwarzpfade wuselten, bewegte sich nichts.
    Toklo trat einen Schritt zurück und drehte sich um in die Richtung, aus der er gekommen war. Ich gehe besser zurück, auch wenn ich dort dem Grizzly wieder begegne.
    Doch ehe er sich abwandte, hörte er in der Ferne ein surrendes Geräusch und entdeckte einen Schwirrvogel, der sich aus einer der Flachgesichterhöhlen in den Himmel erhob. Toklo blieb stehen und beobachtete, wie der Vogel auf ihn zuflog. Die Sonnenstrahlen glitzerten auf seiner harten, glänzenden Haut. Er flog niedrig und hielt auf das freie Gelände zwischen dem Fuß des Bergkamms und den nächstliegenden Flachgesichterhöhlen zu.
    Da fiel Toklo eine winzige Bewegung am Boden ins Auge. Zwei Gestalten, eine schwarze und eine weiße, liefen vom Bergkamm aus auf die Siedlung zu. Der Schwirrvogel ging mit klappernden Flügeln und ausgestreckten Krallen auf sie nieder.
    »Nein!«, brüllte Toklo. »Kallik! Lusa! Passt auf!«
    Toklo vergaß seine Erschöpfung und sein schmerzendes Bein. Er stürzte talwärts in Richtung Küstenebene, um seine Freundinnen zu retten.

27. Kapitel
    Kallik
    Kallik und Lusa verbrachten die Nacht noch einmal in der Höhle bei den Kaninchenlöchern. Beim ersten schwachen Licht der Dämmerung wachten sie auf. Kallik kroch aus ihrem Unterschlupf, schüttelte sich die Erde aus dem Pelz und sah, dass Lusa ein paar Bärenlängen entfernt dastand und die Nase in die Luft hielt.
    »Wohin?«, fragte sie.
    Lusa zögerte einen Moment. »Ich bin mir nicht sicher«, gab sie zu. »Wenn ich nur wüsste, welche Richtung der Schwirrvogel eingeschlagen hat.«
    Kallik nahm einen tiefen Atemzug und sog den vertrauten Duft des Meeres ein. Ihre Pfoten juckten vor Sehnsucht. »Ich glaube, wir sollten in Richtung Küste gehen«, murmelte sie. »Vielleicht täusche ich mich, aber etwas sagt mir, dass das unser Weg ist.«
    Lusas Augen glänzten. »Vielleicht schicken die Geister uns ein Zeichen.«
    Vielleicht ruft mich aber auch nur das Eis. Doch da kein Zeichen sie in eine andere Richtung führte, steuerten sie auf den Bergkamm zu. Währenddessen ging die Sonne auf und wärmte ihnen den Pelz. Kallik spürte, wie Hoffnung in ihr aufstieg. Vielleicht war das der Tag, an dem sie mit Ujurak wieder vereint wurden?
    Die letzten Bärenlängen zur Spitze des Kamms mussten sie über lose Steine klettern, die unter ihren Tatzen wegrollten. Lusa war zuerst oben. Sie stand da und starrte auf das Land unter ihr, so unbewegt, als wäre sie in Stein gemeißelt.
    »Was ist denn?«, rief Kallik, die sich noch ein Stück weiter unten über die losen Steine kämpfte.
    »Das glaubst du nicht!«, erwiderte die kleine Schwarzbärin fassungslos. »Ich glaube es auch nicht und dabei sehe ich es mit eigenen Augen!«
    Als Kallik keuchend neben Lusa ankam und über die Ebene blickte, hämmerte ihr Herz bis zum Hals. Dort, wo sie gemeinsam mit Toklo und Ujurak von den Bergen herabgekommen waren, war die Küstenebene voller Leben gewesen. Doch hier war sie öde, durchzogen von Schwarzpfaden und übersät mit Flachgesichterhöhlen. Die Höhlen hatten eine merkwürdige Form: Einige waren lang und flach, wieder andere rund und aus einigen stachen merkwürdige Teile heraus. Kallik hatte den Eindruck, als hätte man sie völlig willkürlich über die Ebene verteilt. Dahinter sah sie blass einen Fluss schimmern, über den ein Schwarzpfad verlief und sich in der dunstigen Silhouette einer Flachgesichtersiedlung verlor.
    Kalliks Hoffnung starb, als sie in der Ferne das Meer glitzern sah. Sie fühlte sich durch das Flachgesichterchaos, das vor ihr lag, von ihrer Heimat abgeschnitten. »Wenn Ujurak da unten ist, finden wir ihn nie«, sagte sie verzweifelt.
    »Wir müssen es versuchen.« Lusa klang trotzig. »Wir …«
    Sie brach ab, als ein vertrautes Rattern und Surren ertönte. Kallik entdeckte einen Schwirrvogel, genau wie den, der Ujurak mitgenommen hatte. Er folgte der Küste und ging am hinteren Ende der Siedlung zu Boden.
    »Sieh mal!«, japste Kallik, als er verschwunden war. »Da haben die Schwirrvögel bestimmt ihr Nest.«
    »Dann müssen wir dort mit der Suche anfangen!« Lusa machte einen kleinen Hüpfer. »Komm schon!«
    »Das ist aber weit«, protestierte Kallik. »Und wir müssen über

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