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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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hineingerannt.
    »Pass doch auf!«, knurrte er.
    »Entschuldigung, Toklo, aber sieh mal, was ich gefunden habe!«
    Lusa senkte den Kopf und berührte etwas, das am Boden lag, mit der Schnauze. Von Nahem sah Kallik, dass es ein winziger schwarzer Bär aus Holz war, genau wie der weiße, den sie neben dem Schwirrvogel gefunden hatte. Als sie daran schnupperte, witterte sie wieder Ujurak.
    »Er hat ihn für uns hier abgelegt«, sagte Lusa. »Jetzt wissen wir, dass er da drin ist.«
    Entschlossen trottete sie zum Eingang und sah ihn sich an.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Toklo.
    »Lass mich nachdenken.« Lusas Augen waren fest auf den Eingang gerichtet. »Ich bin in den Bau des Heilers gekommen, also komme ich vielleicht auch hier rein.«
    Während sich Lusa an dem Eingang zu schaffen machte, passte Kallik auf. Ihr Herz raste, doch der Schwarzpfad war, soweit sie sehen konnte, völlig verlassen.
    »Ich muss …« Als Lusa einen Schritt nach rechts machte, brummte sie erschrocken. Mit einem fast unhörbaren Rauschen hatte sich der Eingang in der Mitte geteilt und die beiden Hälften glitten zur Seite.
    Angst packte Kallik. Toklo und Lusa standen wie angewurzelt neben ihr. Kallik meinte, ihre Herzen schlagen zu hören.
    »Das ist eine Falle«, sagte Toklo heiser.
    »Glaubst du … glaubst du, es will uns fressen?«, flüsterte Lusa.
    Obwohl Ujuraks schwacher Geruch sie lockte, wagte es keiner der Bären, sich zu rühren. Kallik bezweifelte, dass sie ihre Tatzen dazu bringen würde, sie durch diesen rätselhaften Eingang zu tragen, der sich bewegte, obwohl weit und breit kein Flachgesicht zu sehen war.
    Doch die Sekunden vergingen und nichts geschah. Der Eingang blieb offen.
    »Wir wollten doch rein, oder etwa nicht?«, fragte Lusa schließlich. Sie bemühte sich um einen forschen Tonfall, doch ihre Stimme zitterte ein wenig. »Also los!«
    Lusa wollte schon losgehen, da stellte sich Toklo ihr in den Weg. »Warte, du Ameisenhirn! Ich muss erst nachsehen, ob die Luft rein ist.«
    Er ging an Lusa vorbei, steckte den Kopf durch den Eingang und trottete schließlich hinein. »Keiner da. Kommt mit.«
    Jeder Muskel in Kalliks Körper beschwor sie, das Weite zu suchen. Sie hatte schon eine Höllenangst gehabt, als sie mit Lusa in die Höhle des Heilers eingedrungen war. Diesmal war es viel schlimmer. Sie mochte sich gar nicht ausmalen, was Flachgesichter mit Bären anstellten, die sie in ihrem Bau erwischten.
    Doch sie konnte Toklo und Lusa auch nicht allein lassen. Obwohl sie jeder Schritt Überwindung kostete, folgte Kallik den beiden. Sie gelangten in eine kleinere hell erleuchtete Höhle mit weißen Wänden. Mehrere Wege führten davon weg. Kallik unterdrückte ihre Angst und trottete hinter Lusa und Toklo her in einen langen Gang.
    »Woher sollen wir wissen, wo wir Ujurak finden?«, flüsterte sie, als sie die anderen eingeholt hatte.
    »Wir wissen es nicht«, erwiderte Toklo. »Wir suchen einfach immer weiter.«
    »Guter Plan«, murmelte Lusa.
    Sie kamen an mehreren geschlossenen Eingängen vorbei. Kallik vermutete, dass sie in kleinere Höhlen führten. Sie glaubte nicht, dass Ujurak in einer von ihnen war, denn seine Witterung, die sie mittlerweile wieder aufgenommen hatte, war immer noch sehr schwach.
    Nach einer Weile kamen sie wieder an einen verschlossenen Eingang. Auch er war durchsichtig und Kallik sah, dass der lange Gang auf der anderen Seite weiterging.
    »Weißt du, wie man da durchkommt?«, fragte sie Lusa.
    Noch während sie sprach, öffnete sich auch dieser Eingang von allein. Ob das eine Falle ist?, fragte sich Kallik.
    Dann hörte sie hinter sich ein Geräusch und einen lauten Schrei. Kallik wirbelte herum und sah eine Frau in weißem Pelz aus einer der kleineren Höhlen treten. Sie machte erschrocken kehrt.
    »Jetzt wissen sie, dass wir hier sind«, knurrte Toklo. »Wir müssen weiter, und zwar sofort!«
    Kallik, die vor lauter Angst keinen klaren Gedanken fassen konnte, folgte ihren Freunden durch den unheimlichen Eingang und weiter den Gang entlang. Nach wenigen Schritten hörte sie, wie sich der Eingang rauschend hinter ihnen schloss. Es war wirklich eine Falle!
    Aber sie hatten keine Zeit, darüber nachzudenken, denn um sie herum brach ein ohrenbetäubender Lärm los. Schlitternd rasten die drei Freunde über den glatten Boden des Gangs.
    »Hier lang!«, keuchte Toklo.
    Er führte sie auf einen steilen Abhang, aus dem große Stücke herausgebrochen waren, sodass er leichter zu erklimmen war.

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