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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Bett zurück und setzte sich neben ihn. »An den Wänden hängen Karten vom Meer und vom Land rund um Propkin, mit den Bohrinseln und den neuen Ortschaften und Straßen. Ich würde schrecklich gern mal auf einer Bohrinsel arbeiten«, erklärte sie mit einem Seufzen. »Die Menschen dort leisten so viel. Sie halten unser ganzes Land am Laufen! Wenn du möchtest, bringe ich dich mal hin, wenn es dir besser geht.«
    »Ja, gern«, antwortete Ujurak. Wenn ich dann noch da bin …
    »Jetzt ist es aber höchste Zeit, dass du schläfst.« Janet zog Laken und Decke wieder zurecht und steckte den lilafarbenen Toklo neben Ujurak unter die Decke.
    Ujurak legte den Kopf auf das Kissen. Ihm fiel wieder ein, was Lusa ihm auf dem Rauchberg erzählt hatte. »Die Wildnis retten …«, murmelte er.
    »Wie bitte, Kleiner?«, fragte Janet.
    Ujurak blinzelte. »Äh … nichts.«
    »Na gut, dann schlaf ein bisschen.« Janet nahm das Tablett mit und sah sich noch einmal um. »Gute Nacht«, verabschiedete sie sich lächelnd und verließ das Zimmer.
    Als Ujurak sicher war, dass er allein war, stand er auf, ging zum Fenster und sah hinaus auf die zerstörte Landschaft. Er rüttelte an einer Art Haken und schaffte es, das Fenster zu öffnen. Kalte Luft, die einen ätzenden Geruch mit sich führte, strömte in den Raum. Als er sie einatmete, musste Ujurak husten. Seine wunde Kehle protestierte. Das also ist Öl. Ekelhaft! Er ging zurück zum Bett und kroch unter die Decke. Ein Bild tat sich in seinem Innern auf: Das schwarze Zeug tropfte ihm aus den Fingern, verklebte ihm das Fell und setzte sich in Nase und Mund fest. Es gab kein Entkommen!
    Diese Vorstellung war so schrecklich und erfüllte ihn mit solcher Wut, dass ein Stöhnen aus seiner Brust drang. Die weiche Decke schien seinen Körper plötzlich zu erdrücken. Er ertrug sie nicht mehr. Als er sie von sich schob, spürte er, dass er sich verwandelte. Ujurak stieß einen Schrei der Erleichterung aus.

30. Kapitel
    Kallik
    Kallik schlich vorsichtig mit Lusa und Toklo an den Höhlen der Flachgesichter vorbei. Die Zuversicht, die sie erfüllt hatte, als sie auf den kleinen weißen Bären gestoßen war, ließ allmählich nach. Sie hatte Ujuraks Witterung verloren, und obwohl sie den Boden sorgfältig absuchte, fand sie keine weitere Spur.
    Die Bären schlichen sich im Schutz der Flachgesichterbauten voran. Dennoch wuchs Kalliks Angst mit jedem Tatzenschritt.
    Silaluk, wo bist du?, fragte sie sich. Doch die Lichter waren grell und nahmen den Bären die Sicht auf die Sterne .
    Der Schwarzpfad, dem sie folgten, teilte sich und vereinte sich mit anderen Wegen, die die Bären überqueren mussten. Kalliks Pelz prickelte jedes Mal, wenn sie nach Feuerbiestern Ausschau hielten. Doch alle schienen zu schlafen.
    Als sie das Schwirrvogelnest hinter sich ließen, wurden die Höhlen kleiner und ähnelten eher denjenigen, die Kallik schon kannte. Durch die verhängten Fenster drang Licht. Jeder Bau war mit einer Wiese und einem Zaun umgeben. Kallik zuckte erschrocken zusammen, als hinter einem solchen Zaun ein Hund bellte.
    »Glaubst du, dass die Flachgesichter Ujurak hierhergebracht haben?«, flüsterte Lusa.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Kallik zurück. »Ich habe seine Witterung verloren.«
    Sie folgten Toklo, der die Führung übernommen hatte und einen Schwarzpfad entlanglief, an dem zu beiden Seiten flache Höhlen standen. Weit und breit war niemand zu sehen. Dann, etwa auf der Hälfte des Weges, erschien der Kopf eines Mädchens in einem der erleuchteten Fenster. Sie blickte hinaus auf den Schwarzpfad. Kallik und ihre Freunde blieben erschrocken stehen, mitten im grellen Licht eines hohen Pfahls, der vor der Höhle stand.
    »Oh nein, sie hat uns gesehen!«, japste Kallik.
    Doch die Kleine presste nur schweigend die Nase gegen die Scheibe. Dann hob sie eine ihrer rosa Pfoten und winkte.
    »Ich glaube, sie ist uns freundlich gesinnt«, flüsterte Lusa.
    »Wir warten es besser nicht ab.« Toklo gab Kallik einen Schubs. »Rennt!«
    Dicht hinter Toklo rasten die beiden Bärinnen den Schwarzpfad entlang. Toklo führte sie um Ecken und durch schmale Gassen, bis sie das Junge weit hinter sich gelassen hatten.
    »Es ist uns niemand gefolgt!«, keuchte Lusa, als sie auf einer freien Fläche anhielten.
    Kallik rang nach Atem. Als sie sich umsah, sank ihr Mut. »Wisst ihr was?«, fragte sie. »Ich glaube, hier sind wir schon mal gewesen. Wir sind im Kreis gegangen.«
    Sie hob den Kopf und blickte hinauf

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