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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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machen.
    »Danke, liebe Eisgeister«, flüsterte sie und riss das Fell mit den Krallen auseinander. »Wo immer ihr seid, ich danke euch.«
    Sie verschlang das Kaninchen mit wenigen Bissen und spürte, wie neue Energie in ihre Glieder strömte. Als sie fertig war, trottete sie, dem Kreischen der Vögel folgend, in Richtung Küste. Die Vögel waren jetzt überall. Vögel, die durch die Luft segelten, Vögel, die auf dem Wasser schaukelten, Vögel, die über den Sand stürmten und kleine, dreizehige Spuren hinterließen. Noch nie hatte Kallik so viele Lebewesen an einem Ort gesehen. Sie wusste, dass einige von ihnen Enten hießen und andere Regenpfeifer. Und die mit den langen Hälsen, das glaubte sie aus den Erzählungen ihrer Mutter herleiten zu können, waren wohl Gänse.
    Kurz vor der Zeit des Sonnenhochstands ließ sie das Sumpfland hinter sich und gelangte auf den steinigen Sand des Küstenabschnitts. Das Meer war dabei, sich zurückzuziehen, und wo eben noch Wasser war, erblickte Kallik einige Regenpfeifer, die sich um einen kleinen Fisch stritten. Die kümmerliche Beute lag silbern glänzend auf dem Sand und jeder der Vögel versuchte unter lautem Gekreische ein Stück davon zu erhaschen. Einer von ihnen hatte sich die beste Position gesichert und vertrieb jeden, der ihm zu nahe kam. Doch dann gelang es einem anderen, sich den Fisch zu schnappen, während schon der nächste zur Stelle war, um ihn am Schwanz zu packen.
    In geduckter Haltung schlich Kallik sich an und machte dann einen Satz vorwärts. Mit einem Schrei der Genugtuung erwischte sie einen der Regenpfeifer und drückte ihn auf den Boden.
    Sie konnte es kaum glauben! Lebende Beute, und sie hatte sie selbst erlegt! Kallik biss schnell zu, bevor der Vogel sich aus ihren Pranken befreien konnte. Sie rupfte die Federn ab, dann zerkaute sie das Fleisch mitsamt den winzigen Knochen, die zwischen ihren Zähnen knackten.
    Selbst die gleißende Hitze des Sonnenhochstands störte sie nicht mehr so sehr, seit sie etwas im Magen hatte. Im Hochgefühl ihres Erfolges stapfte sie durch den Sand und beobachtete die zahllosen Vögel, wie sie ihre Kreise durch die Bucht zogen und unablässig nach Fischen tauchten. Erste Spuren von Grün erschienen auf den Büschen entlang der Küste und weiter landeinwärts erblickte Kallik auch endlich wieder neue Bäume.
    Sie blieb stehen und schnupperte. Der Geruch war überwältigend, aller Regen dieser Welt schien darin zu liegen. Sie trottete weiter und atmete dabei gierig den Duft nach Schlamm, Schilf und Baumwurzeln ein. Sie bahnte sich ihren Weg durch einige Büsche und blieb dann abrupt stehen. Vor ihr befand sich eine braune Wasserzunge, die weit in das Land hineinragte. Sie starrte hinüber zur anderen Seite.
    Das braune Wasser war eine halbe Himmelslänge breit!
    Musste sie wieder schwimmen? Das Wasser schien tief zu sein und hatte eine starke Strömung. Kallik begann zu zittern, als sie sich an die Schreie ihrer Mutter und die Attacken der Wale erinnerte.
    Es musste einen Weg geben. Sie wandte sich nach rechts und trottete am steinigen Ufer des braunen Wassers entlang.
    Das Wasser schlängelte sich in vielen Windungen durch kümmerlichen Baumbestand und hohes Gras. Jedes Mal, wenn sie um eine Biegung kam, hinter der sie das Ende zu sehen hoffte, musste sie enttäuscht feststellen, dass es immer noch weiterging. Allmählich bekam sie das Gefühl, dass sie ewig so wandern könnte, ohne je ans Ziel zu gelangen.
    Als ihre Tatzen zu schmerzen begannen, beschloss sie, es doch mit Schwimmen zu versuchen. Zwar war das braune Wasser immer noch tief, doch wenigstens floss es jetzt langsamer.
    Sie stieg die matschige Uferböschung hinab und hielt vorsichtig einen Fuß ins Wasser. Es war kalt und erfrischend. Nach wenigen Schritten reichte es ihr schon bis zur Nase. Silaluk, bitte hilf mir, zur anderen Seite zu gelangen , dachte sie und warf sich in die Strömung. Sie ruderte mit den Vordertatzen und ließ die Hinterbeine nach hinten hängen, um damit zu steuern.
    Kallik schwamm hinaus in den braunen Fluss. Es fühlte sich herrlich an, das kalte Wasser durchspülte ihr Fell und kühlte die schmerzenden Muskeln. Bald hatte sie sich weit vom Ufer entfernt. Gerade versuchte sie abzuschätzen, ob sie schon die Hälfte der Strecke geschafft hatte, da stieß plötzlich etwas gegen ihre Beine.
    Sie tauchte den Kopf unter Wasser. Zwar war es zu trübe, um irgendetwas zu erkennen, aber sie konnte seltsame Klänge hören. Das Wasser machte

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