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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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»Ob sie eine wilde Bärin ist? Ist sie aus den Bergen gekommen? Ist sie ihr ganzes Leben dort draußen gewesen? Glaubst du, sie ist Tigern, Elefanten und Flamingos begegnet?«
    »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte Yogi unwirsch. »Sie ist eben ein Braunbär. So interessant ist das auch wieder nicht.« Er drehte sich um und ging hinüber zur Futterstelle, um zu sehen, ob noch etwas übrig war.
    Lusa rannte zum Bärenbaum und kletterte hinauf. Sie zog sich auf einen langen Ast, der bis dicht an den Zaun reichte. Von hier aus hatte sie einen guten Blick ins Braunbärengehege.
    Die Bärin schlief immer noch. Lusa machte es sich auf ihrem Ast bequem, beobachtete sie und wartete. Sie hatte so viele Fragen! Vor allem wollte sie wissen, ob dies eine wilde Bärin war. Eine echte wilde Bärin!
    Nach einer halben Ewigkeit rührte sie sich endlich. Sie rollte sich auf die Seite und spannte die Tatzen an. Ihre Augen waren noch geschlossen, aber ihr Mund bewegte sich, als führe sie Selbstgespräche. Lusa kletterte vom Baum herunter und rannte zum Zaun. Sie spitzte die Ohren, damit ihr nichts entging.
    Es klang so, als würde die Grizzlybärin immer wieder das Wort Tobi vor sich hin murmeln. Manchmal war ihre Stimme sanft, manchmal barsch. Dann ächzte die Bärin unglücklich und flüsterte: »Toklo.«
    Lusa verstand keines der beiden Worte. Sprach diese Bärin in einer anderen Sprache? Es hörte sich aber auch nicht wie die Flachgesichtersprache an. Auf einmal vernahm sie das Wort Berg . Die Tatzen der Bärin zuckten und schlugen in die Luft, als würde sie im Traum ganz schnell laufen.
    »Fluss«, flüsterte sie. »Zum Fluss. Vorsicht. Toklo … Tobi.« Das Flüstern verlor sich und ihre Tatzen erschlafften wieder. Sie war erneut eingeschlafen.
    Lusa war verwirrt, aber auch aufgeregt. Wenn die Bärin von Bergen und Flüssen sprach, dann hieß das ja wohl, dass sie aus der Wildnis gekommen war. Wenn sie aufwachte, würde Lusa vielleicht mehr erfahren.
    Der Großteil des Tages verging, ohne dass die fremde Bärin erwachte. Lusa hatte es aufgegeben, sie zu beobachten, und übte sich stattdessen wieder einmal im Klettern, hakte ihre Krallen immer geschickter in die Rinde und wagte sogar das Experiment, mit dem Kopf voran nach unten zu klettern, was aber nicht sonderlich gut funktionierte. Yogi lag auf einem Felsblock und gab ihr lautstarke, aber wenig hilfreiche Ratschläge.
    »Lass los und spring!«, rief er. »Vielleicht kannst du ja sogar fliegen?«
    Lusa beachtete ihn nicht. Yogi war längst nicht so am Klettern interessiert, folglich konnte sie es bereits viel besser als er, obwohl er älter war.
    Plötzlich zerriss ein wütendes Brüllen die Luft. Lusa erschrak so, dass sie fast den Halt verlor. Sie konnte gerade noch einen Ast fassen und so verhindern, dass sie nach unten purzelte. Keuchend klammerte sie sich an den Baumstamm. Nie zuvor hatte sie ein Brüllen gehört, in dem so viel Wut, Entrüstung und Schmerz lagen. Kings Brüllen war streng und gebieterisch. Wenn Opa Griesgram manchmal brüllte, dann klang das eher mürrisch und gereizt. Aber dieses Brüllen war anders. Es musste von der neuen Bärin stammen.
    Lusa kroch auf ihren Beobachtungsast und spähte hinunter ins Braunbärengehege. Die neue Grizzlybärin rannte unablässig hin und her und warf sich gegen die Zäune. Sie erhob sich auf die Hinterbeine und kratzte unter wildem Gebrüll an der Mauer.
    Opa Griesgram schien einigermaßen fassungslos. Auch er stand auf den Hinterbeinen und blickte von der Bärin hinüber zur vorderen Wand, wo mehrere Flachgesichter standen und sie beobachteten.
    Yogi kam herbeigerannt, kletterte auf den Baum und setzte sich neben Lusa. Er hatte die Augen weit aufgerissen und sah ziemlich erschrocken aus. »Diese Bärin ist verrückt!«, verkündete er.
    »Ich glaube, sie ist traurig«, erwiderte Lusa. Jedenfalls hatte es traurig geklungen, als sie jene seltsamen Worte geflüstert hatte. »Vielleicht ist sie einsam.«
    »Einsam?« Yogi schnaubte. »Einen Knall hat die!«
    »Sie braucht Freunde«, erklärte Lusa.
    »Die hat garantiert kein Interesse an Freunden!«
    »Woher willst du das wissen?«, widersprach Lusa. »Vielleicht werde ich ihre Freundin sein.«
    »Ha!« Yogi warf ihr einen höhnischen Blick zu. »Die redet erst gar nicht mit dir. Wenn du’s versuchst, flippt sie bestimmt nur noch mehr aus.«
    »Wir werden sehen.« Lusa legte sich auf den Ast, um die tobende Grizzlybärin zu beobachten. Schließlich hatte sie sich

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