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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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wächst das Futter da draußen nicht an Bäumen und Büschen? Man findet es doch überall, oder nicht?«
    King grunzte. »Es ist schwerer, als du dir vorstellen kannst. Selbst wenn du etwas zu fressen findest, musst du aufpassen, wo du es hernimmst und wen du damit wütend machen könntest.«
    »Wie meinst du das?«
    Ihr Vater zeigte ruckartig mit dem Kopf zum Bärenbaum. »Hast du dir die Rinde dieses Baums schon einmal genau angesehen?«
    Lusa schüttelte den Kopf. King stand auf und trottete hinüber. »Schau hier.« Er stellte sich auf die Hinterbeine und legte seine Vordertatzen auf den Stamm. »Diese Kratzspuren.«
    Tatsächlich, da waren tiefe Risse in der Rinde. Lusa wunderte sich, dass sie sie noch nie bemerkt hatte. Anscheinend war sie immer zu sehr mit dem Hochklettern beschäftigt gewesen.
    »Wenn du solche Kratzspuren in der Wildnis siehst«, sagte King, »musst du sehr vorsichtig sein. Sie zeigen dir, dass du das Revier eines erwachsenen Schwarzbären betreten hast. Eines Bären, der keinen Gefallen an Jungbären finden würde, die ihm seine Nahrung stehlen.«
    »Oh«, sagte Lusa betroffen.
    »Und dann sind da natürlich noch die Grizzlys. So ein Braunbär, der verputzt dich in null Komma nichts, als wärst du ein Hase oder eine Raupe. Ich sage dir, in der Wildnis lauert die Gefahr hinter jedem Busch. Das ist kein Ort für zarte Jungtiere wie dich.«
    »Wie überleben denn dann wilde Schwarzbärenjunge?« Lusa hoffte, dass er nicht gleich wieder böse werden und das Weite suchen würde.
    King stieß einen Laut aus, der tief aus der Kehle kam. »Es gibt etwas, was du kannst, ein Braunbär aber nicht: auf Bäume klettern. Schau dir deine Krallen an.«
    Lusa hob eine ihrer Vordertatzen und betrachtete sie aufmerksam.
    »Siehst du, dass deine Krallen gebogen sind? Die Krallen eines Braunbären sind gerade. Sie sind zum Graben gemacht, nicht zum Klettern. Schwarzbärenjunge in der Wildnis halten sich immer in der Nähe von Bäumen auf und nutzen sie, um vor Gefahren zu fliehen. Das heißt aber nicht, dass sie ein sicheres Leben führen. Die halbe Zeit verbringen sie damit, beim kleinsten Geräusch die Bäume hochzurasen. Kein Bär möchte so leben.«
    Stella, die auf der anderen Seite des Baumes auf dem Boden lag, klinkte sich in das Gespräch ein. »Bäume können auch Nahrung liefern«, sagte sie. »Die beste überhaupt ist Honig und der kommt von den Summbäumen.«
    »Was willst denn du darüber wissen?«, spottete King.
    »Ich hab davon erzählen hören!«, protestierte Stella. »Der Baum summt und summt, und er sticht dich, um dich zu vertreiben, aber wenn du hartnäckig genug bist, kannst du ganz köstliches süßes Zeug herauspulen, das noch besser schmeckt als Blaubeeren.«
    King schnaubte und wandte sich zum Gehen.
    »Warte«, sagte Lusa. »Ich möchte mehr darüber wissen.«
    »Wozu?«, knurrte King. »Du wirst in deinem Leben keinen Summbaum sehen, du wirst keinen Honig kosten und du wirst nicht vor Grizzlys fliehen müssen. Und darüber solltest du froh sein!«
    Er stampfte zurück in seine Ecke. Lusa seufzte. Jetzt würde er wieder für lange Zeit so griesgrämig sein, dass man ihn nicht mehr zum Thema Wildnis befragen konnte. Aber ein paar Dinge hatte sie immerhin erfahren.
    Die nächsten Tage über schlich Lusa ständig um das Tor in der Mauer herum. Dies war, soweit sie wusste, der einzige Weg, der aus dem Gehege führte. Falls es ihr gelang, hier hindurchzuschlüpfen, konnte sie vielleicht weglaufen.
    »Was machst du denn da?«, unterbrach Yogi ihre Gedanken und stieß sie mit der Nase an. »Komm, spiel mit mir.«
    »Nein.« Lusa ließ die Tür nicht aus den Augen.
    »Du hast doch wohl nicht immer noch die Absicht wegzulaufen, oder? Willst du über die Mauer fliegen wie ein Vogel?«
    Lusa beachtete ihn nicht. Yogi umkreiste sie und machte ein besorgtes Gesicht. »Du willst es wirklich versuchen, nicht wahr?«, sagte er. »Wie denn? Was willst du machen?«
    »Als wenn ich dir das auf die Nase binden würde!«, blaffte Lusa zurück.
    »Vielleicht könnte ich helfen«, bot er an.
    »Ha«, sagte sie höhnisch. »Ich brauche deine Hilfe nicht.«
    Missmutig schlurfte er davon und stieß dabei einige Kieselsteine beiseite, die ihm im Weg lagen.
    Plötzlich hörte Lusa das vertraute Scheppern der Tür. Sie hielt sich bereit, wiegte sich auf den Tatzen. Die Tür ging langsam auf und einer der Fütterer trat herein. Noch ein bisschen weiter … noch ein bisschen weiter … jetzt!
    Lusa stemmte die

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