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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Gestank, der schrecklich genug war, verbarg sich etwas noch Schärferes, das von irgendeiner Flüssigkeit herrühren mochte.
    »Mir gefällt es hier nicht«, sagte Lusa. »Es riecht furchtbar.«
    »Dann lass uns zurückgehen«, schlug Kallik vor und erhob sich.
    »Nein«, widersprach Lusa starrsinnig. »Erst müssen wir herausfinden, was hier so stinkt.«
    Als sie sich erneut umschaute, bemerkte sie, dass Eis und Schnee von einigen der landeinwärts gelegenen Felsen weggeschmolzen waren und Dampf dort aufstieg.
    »Sieh dir das an«, machte sie Kallik darauf aufmerksam. »Hier stimmt doch was nicht. Ich will mal sehen, was da los ist.«
    Sie stürmte über den Strand, Kallik folgte etwas langsamer. Während sie über allerlei Felsgestein kraxelte, entdeckte Lusa eine Flachgesichterröhre. Sie kannte solche Röhren von den Orten, wo die Flachgesichter Öl aus der Erde holten, nur kleiner. Diese Röhre war gesprungen und ein übel riechendes schwarzes Zeug sickerte aus den Rissen.
    »Es sieht ein bisschen wie Öl aus, riecht aber nicht so.« Lusa wandte sich ab und hielt sich eine Tatze über die Nase, als könne sie den Gestank damit abhalten. Das Zeug roch wie die tote Robbe und wie Sura, aber hier war der Geruch so stark, dass Lusas Augen zu tränen begannen und sich ihr Magen zusammenkrampfte.
    »Puh, das ist ja schrecklich«, brachte sie würgend hervor.
    Jetzt wirkte auch Kallik besorgt, als sie auf die Röhre und das heraussickernde Zeug starrte. »Du hast recht, Lusa«, murmelte sie. »Komm, das müssen wir Ujurak und Toklo erzählen.«

8. KAPITEL
    Ujurak
    »Okay, Kleiner«, sagte Ujurak. Er kauerte sich vor dem Eingang der Höhle nieder, bis er auf Augenhöhe mit Kissimi war. »Ich bin eine Robbe. Was machst du jetzt?«
    Fiepend vor Vergnügen, stürzte sich Kissimi auf Ujurak und trommelte mit seinen kleinen Pfoten auf ihn ein. Ujurak rollte sich auf den Rücken, streckte die Beine von sich und rief: »Hilfe! Ein großer wilder Eisbär hat mich erwischt!«
    »Oh, bitte …«, brummte Toklo, der ein Stück hügelaufwärts saß. »Du bist ja schon fast so schlimm wie Kallik.«
    Ujurak setzte sich auf, schüttelte sich und strich sanft den Schnee aus Kissimis feinem Fell. »Wir spielen doch nur«, erwiderte er milde. Voller Zuneigung blickte er zu Toklo hinüber. Er wusste genau, dass der große Grizzly, ganz gleich, was für Sprüche er machte, niemals zulassen würde, dass dem Kleinen auch nur ein Haar gekrümmt wurde. »Ich hab Kallik versprochen, auf ihn aufzupassen, und –«
    Er brach ab, als er eine Bewegung weiter unten im Tal wahrnahm und gleich darauf Kallik und Lusa angerannt kamen.
    »Toklo! Ujurak!« Ihre aufgeregten Rufe eilten ihnen voraus.
    Toklo sprang auf, während Ujurak sich umschaute, ob die beiden Freundinnen von Eisbären verfolgt wurden. Er konnte jedoch nichts entdecken.
    »Die Eisbären haben uns gejagt«, keuchte Lusa, als sie bei ihnen ankam. »Bis in eine Bucht hinein …«
    »Irgendein fauliges Zeug läuft da aus.« Kallik stolperte fast über die eigenen Worte in ihrem Eifer, Bericht zu erstatten. »Krankheit!«
    »Kranke Robben! Kranke Bären!«, rief Lusa klagend.
    »Beruhigt euch erst mal.« Toklos Stimme war sachlich und bestimmt. »Und jetzt noch mal ganz von vorn.«
    Während die beiden Bärinnen Atem holten, wackelte Kissimi, brummelnd vor Freude, auf Kallik zu. Kallik kauerte sich hin, damit er auf ihren Rücken klettern und sich in ihr Fell schmiegen konnte. Unterdessen begann Lusa zu erzählen.
    Mit wachsender Besorgnis nahm Ujurak zur Kenntnis, was Lusa und Kallik entdeckt hatten. Und er sah, dass auch Toklo endlich begann, Lusas Befürchtungen ernst zu nehmen.
    »Also sind wir auf der anderen Seite wieder aus der Bucht herausgeklettert«, schloss Kallik ihren Bericht. »Wir haben uns an den Krallenlosenhöhlen vorbeigeschlichen, damit die Eisbären uns nicht sehen.«
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Lusa.
    »Das mit dem auslaufenden Zeug hört sich nicht gut an«, stellte auch Toklo fest. »Ich habe fast das Gefühl, dass ich es bis hierher riechen kann.«
    Ujurak reckte die Schnauze in die Luft und schnupperte. »Also, ich kann es tatsächlich riechen!«, rief er. Übelkeit überkam ihn, als ihm der widerliche Geruch in die Nase stieg. »Lusa, hast du was davon ins Fell gekriegt?«
    Lusa drehte sich um sich selbst und versuchte, ihren ganzen Pelz in den Blick zu bekommen. »Igitt, ja!«, klagte sie angeekelt und wälzte sich im Schnee. »Oje, ich glaube, das

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