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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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»Weißt du noch, was ich dir gesagt habe?«, fragte sie. »Schön festhalten! Es wird jetzt ein bisschen wackelig, aber das dauert nicht lange.«
    Kissimi brummte leise, während Kallik sich vorsichtig über die Felsen nach unten zum Strand vorarbeitete. Die anderen warteten bereits auf sie. Noch vor wenigen Tagen, überlegte sie, hätte sie diesen Abstieg in Höchstgeschwindigkeit erledigt, jetzt aber musste sie auf Kissimi Rücksicht nehmen. Sein Wohl stand an erster Stelle.
    »So ist es recht«, lobte Ujurak, als sie ohne Zwischenfälle den Strand erreichten. Er rieb seine Nase an Kissimis winziger Schnauze. »Gut gemacht, kleiner Bär. Du bist tapfer!«
    Während sie den Strand entlanggingen, starrte Kallik hinaus aufs gefrorene Meer. Sie hatte das Gefühl, sie müssten sich noch viel weiter von der Bucht mit dem Rohr entfernen, bevor sie sicher sein konnten, dass das Wasser sauber war.
    Doch als sie wenig später einen weit aus der Klippenwand ragenden Felsvorsprung umrundeten, mussten sie feststellen, dass der weitere Weg durch hohe Felsblöcke versperrt war.
    Toklo stieß ein frustriertes Knurren aus. »Da kommen wir nie und nimmer rüber!«
    »Dann müssen wir die Klippe wieder hochklettern«, verkündete Ujurak gelassen. »Ich glaube, ich hab da hinten eine geeignete Stelle gesehen.«
    Kallik war wütend, als sie denselben Weg wieder zurückgehen mussten, den sie gekommen waren. Die Beine taten ihr weh und ihr Magen verlangte knurrend nach Beute. Kissimi braucht auch etwas zu fressen.
    Ujurak führte sie zu einer Stelle, wo sich ein tiefer Riss in der Felswand auftat, in dem sich Geröll und Felstrümmer stapelten. »Hier müsste es möglich sein, nach oben zu gelangen«, meinte er.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drang er in den Spalt vor und begann zu klettern. Lusa folgte ihm. Kallik wartete, bis sie ein gutes Stück vorangekommen war, bevor sie ihr nachkletterte. Natürlich nicht, ohne Kissimi noch einmal zu ermahnen, sich gut festzuhalten.
    »Ich bin direkt hinter dir«, sagte Toklo. »Falls der Kleine runterfällt, fang ich ihn auf.«
    Kallik warf dem großen Grizzly einen dankbaren Blick zu. Toklo mag zwar ein alter Muffelkopf sein, aber man kann sich auf ihn verlassen.
    Der Aufstieg war mühsam, denn oft verengte sich der Spalt so sehr, dass sie sich kaum hindurchzwängen konnte. Kissimi klammerte sich an Kalliks Fell fest und brummte aufgeregt, als sei das alles ein tolles Abenteuer.
    Nicht lange nachdem sie das obere Ende der Klippe wieder erreicht hatten, fiel der Boden erneut steil ab und bildete eine Schlucht, auf deren Grund nackte graue Felsblöcke aus dem Schnee ragten. Halb kletterten, halb rutschten die Bären abwärts, um sich dann auf der anderen Seite wieder nach oben zu ziehen.
    »Wir müssen zurück zum Strand kommen«, keuchte Lusa. »Wenn es in diesem Tempo weitergeht, finden wir nie einen neuen Ort für die Robben.«
    »Und wir müssten dringend auf Jagd gehen«, fügte Toklo hinzu. »Wenn wir nichts fressen, sind wir irgendwann zu schwach, um den anderen Bären zu helfen.«
    Er wandte sich in Richtung Meer. Kallik bemerkte, dass der Boden an dieser Stelle sanfter abfiel, und schon bald kam eine riesige Bucht in Sicht. Auf beiden Seiten senkten sich die Klippen allmählich zur Küste hinab und zwischen ihnen schlängelte sich ein gefrorener Flusslauf ins Meer.
    »Das sieht doch vielversprechend aus«, meinte Ujurak.
    Lusas Augen strahlten. »Toll sieht das aus!«
    Alle Müdigkeit war plötzlich wie weggeblasen. Die Bären beschleunigten ihre Schritte und stürmten schließlich den Hang hinunter bis zum Fluss.
    Sie erreichten das Flussufer wenige Bärenlängen von der Küste entfernt. Schneebeladene Pflanzen hingen über der Eisdecke und die Luft war vom sanften Gurgeln des darunter fließenden Wassers erfüllt. Kallik holte tief Luft und stieß sie mit einem zufriedenen Seufzer wieder aus.
    Es ist so friedlich hier. Ich hoffe, das ist der richtige Platz für die Robben.
    Ujurak ging weiter hinunter zum Strand, während Kissimi sich an den Rand des Flusses kauerte und mit einer Tatze auf die gefrorene Wasseroberfläche patschte. »Eis!«, rief er. »Eis!«
    Kallik blieb die Luft weg vor Überraschung. »He, habt ihr das gehört?«, rief sie. »Kissimi hat Eis gesagt!«
    »Ist der schlau!«, staunte Lusa.
    Toklo stöhnte. »Dann wird er wohl ab jetzt gar nicht mehr aufhören zu reden. Wie man das ja schon von gewissen nervtötenden Schwarzbären kennt.«
    Lusa drehte sich um und

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