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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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jetzt, wo ihr sie hier versteckt habt?«
    »Wir haben sie nicht versteckt!«, gab Kallik in demselben Ton zurück, verzweifelt bemüht, ihn von Kissimis Versteck abzulenken. »Sie sind doch hier, für jeden leicht zu finden.« Sie deutete mit einer Tatze auf die tote Robbe, die neben den Felsen lag. »Da, schau, die haben Yakone und ich gerade erlegt.«
    Mit Bestürzung sah sie, dass Unalaq argwöhnisch die Augen zusammenkniff. »Irgendwas stimmt hier nicht«, erklärte er. »Du kannst mir nichts vormachen. Was führst du im Schilde?«
    »Sie hat mir beim Jagen geholfen«, schnaufte Yakone, der nun ebenfalls herangekommen war und sich an Kalliks Seite stellte. »Danach sind wir schwimmen gegangen.« Er hob trotzig den Kopf und sah den größeren Bären herausfordernd an. »Gibt’s daran irgendwas auszusetzen?«
    Unalaq beachtete ihn nicht. Er drehte den Kopf und schnüffelte in alle Richtungen. »Ich rieche ein Junges«, knurrte er.

15. KAPITEL
    Toklo
    »Keine Spur von ihnen. Sie können inzwischen wer weiß wo sein.«
    Es war Lusas aufgeregte Stimme, die Toklo in der Schneehöhle unter den Dornbüschen weckte. Die kleine Schwarzbärin blickte von draußen in die Höhle, ihre Worte waren an Ujurak gerichtet, der sich gerade den Schlaf aus den Augen rieb.
    »Was?« Toklo riss das Maul auf und gähnte. »Was ist los?«
    »Kallik und Kissimi sind weg«, erklärte Lusa ungeduldig.
    Toklo war inzwischen wach genug, um blinzelnd zur Kenntnis zu nehmen, dass die Eisbärin und ihr Junges nirgends zu sehen waren. »Jetzt beruhige dich«, sagte er, von einem weiteren Gähnen unterbrochen. »Kallik kann gut auf sich selbst aufpassen.«
    »Wahrscheinlich ist sie auf die Jagd gegangen, weil Kissimi Hunger hatte«, vermutete Ujurak.
    Ächzend rappelte Toklo sich hoch und schob sich an Lusa vorbei ins Freie. »Wir sollten aber lieber mal nachsehen gehen, ob sie vielleicht Ärger mit den Eisbären hat«, knurrte er. »Kann ja sein, dass die ihr neues Jagdrevier nicht mit ihr teilen wollen.«
    Begleitet von Lusa und Ujurak, steuerte Toklo die Bucht an. Wind war aufgekommen und wehte ihm Schnee in die Augen, sodass er den Kopf tief gesenkt halten musste.
    Ich wünschte, wir wären wieder im Wald. Da wäre es still und friedlich, eine leichte Brise würde durch die Baumwipfel rauschen, die Sonne würde scheinen …
    Stattdessen musste er sich mit dieser unter Schnee begrabenen Insel herumschlagen und mit einem Wind, bei dem Lusa sich kaum auf den Beinen halten konnte. Toklo stupste sie aufmunternd an und versuchte, sie mit seinem Körper vor den Böen abzuschirmen, was sie mit dankbarem Blick zur Kenntnis nahm.
    Toklo war der Erste auf dem Hügelkamm, Lusa und Ujurak folgten dicht hinter ihm. Ganz unten entdeckte er einen großen Eisbären, der schnuppernd den Kopf in alle Richtungen hob.
    Unalaq! Oh, ihr Seelen, nein … Das verheißt nichts Gutes.
    Kallik redete besorgt auf den Riesenbären ein, laut genug, dass ihre Worte bis hinauf an Toklos Ohr drangen.
    »Hier ist kein Junges. Wovon redest du überhaupt?«
    Yakone stand neben Kallik und machte einen ebenso beunruhigten Eindruck. »Wir haben nichts Schlimmes getan«, versicherte er Unalaq. »Wir waren nur jagen und schwimmen.«
    Bevor Toklo darüber nachdenken konnte, was zu tun war, stieß Lusa einen kleinen Schrei aus. »Unalaq sucht nach Kissimi!« Energisch stieß sie ihre Schnauze gegen Toklos Schulter. »Wir müssen etwas tun!«
    »Einsamer Stern, sei uns allen gnädig!«, brummte Toklo, als er losstürzte, um den Hang hinunter zu den Eisbären zu eilen.
    Dieses lästige Junge, fügte er im Stillen hinzu. Hätte man sich doch gleich denken können, dass so was passiert.
    Eine Mischung aus Wut und Sorge tobte in ihm, als er den Fuß des Hangs erreichte. »Hast du nicht gehört?«, brüllte er Unalaq an. »Sie waren nur jagen!«
    Unalaq wirbelte herum und sah Toklo verblüfft entgegen. Doch nach und nach schwand die Überraschung aus seinem Blick und seine Augen begannen bösartig zu funkeln.
    Ist er aus auf einen Kampf? Toklo rüstete sich innerlich.
    »Das hier ist nicht euer Jagdrevier«, fauchte Unalaq. »Alles, was ihr hier erlegt und fresst, ist Diebstahl.«
    »Das ist doch Blödsinn!«, erwiderte Toklo. »Kallik sagt, Eisbären haben gar keine Jagdreviere.«
    Unalaq stieß seine Schnauze angriffslustig vor, sodass sie fast in Toklos Gesicht landete. »Tja, wir aber doch!«
    Über Unalaqs Rücken hinweg bemerkte Toklo, dass Kallik ihn verzweifelt ansah. Mit einem

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