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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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schlagen, konnte sich aber nirgends festkrallen. Schließlich polterte sie mit einem mächtigen Rumms gegen einen Stein und wurde von einer Wolke aus Schnee eingehüllt.
    Zappelnd und prustend arbeitete sich Lusa daraus hervor. Als über ihr ein pelziges weißes Gesicht auftauchte, kreischte sie erschrocken los. Hatten Agas Eisbären sie aufgespürt?
    Doch dann bemerkte sie die Sorge in den auf sie gerichteten Augen, und sie erkannte, dass es Kallik war. Und jetzt sah sie auch Kissimi, der sich auf dem Rücken der Eisbärin festkrallte.
    »Lusa, bist du verletzt?«, fragte Kallik besorgt.
    Lusa rappelte sich hoch und schüttelte sich die Schneeklumpen aus dem Fell. »Alles in Ordnung«, japste sie, gerührt von der Anteilnahme ihrer Freundin. »Bin nur ein bisschen durchgeschüttelt.«
    Toklo und Ujurak, die keuchend herbeigeeilt kamen, waren nun ebenfalls zur Stelle.
    »Echt ein Wunder, dass du dir nicht das Genick gebrochen hast!«, grummelte Toklo und stieß Lusa den Kopf in die Seite. »Wann lernst du endlich aufzupassen, wo du hintrittst?«
    Lusa lehnte sich ein bisschen bei ihm an, seine Stärke tat ihr gut. »Ich hab doch nur eine kleine Abkürzung nach unten genommen«, versuchte sie zu scherzen.
    Kalliks Blick war fest auf Toklo gerichtet, offensichtlich angezogen von den Wunden, die er im Kampf gegen Unalaq davongetragen hatte. »Du hast Unalaq doch nicht getötet, oder?«, fragte sie ängstlich.
    »Nein.« Toklos Stimme klang verächtlich. »Sonst hätten wir jetzt sämtliche Eisbären der Insel am Hals. Wir können sowieso nur hoffen, dass der rote Bär den anderen nichts von Kissimi erzählt.«
    Bei der Erwähnung des Jungen trat eine trotzige Entschlossenheit in Kalliks Augen. »Ich muss für ihn sorgen. Er gehört jetzt zu mir!«, erklärte sie.
    Lusa wurde von Ärger gepackt. »Nein, das ist nicht wahr, Kallik!«, rief sie. »Meinst du nicht, dass es langsam genug ist? Du weißt genau, dass Kissimi zu Agas Bären gehört.«
    Lusa konnte nicht glauben, wie verbohrt Kallik war, wenn es um das Junge ging. Kissimi wirkte schwächer  denn je, er ließ den Kopf hängen und konnte die Augen kaum offen halten. Mitleid überkam Lusa und bekräftigte ihre Meinung, dass das Bärenjunge nicht gut bei ihnen aufgehoben war.
    »Du solltest ihn zurückgeben«, sagte sie.
    Mit gefletschten Zähnen nahm Kallik eine drohende Haltung ein. Lusa wich erschrocken zurück.
    Würde sie wirklich gegen mich kämpfen wegen Kissimi? Ist es ihr völlig egal, dass wir so gute Freunde sind?
    Zu Lusas Erleichterung trat Ujurak zwischen sie und Kallik, worauf Kallik ärgerlich knurrend zurückwich.
    »Es ist zu spät, ihn zurückzugeben«, sagte Ujurak. »Wir müssen weiter, bevor die Eisbären uns finden. Unser Weg ist noch nicht zu Ende.«
    Lusa starrte ihn ungläubig an. »Wieso nicht?«, wollte sie wissen. »Wir haben doch die Robben umgesiedelt! Agas Prophezeiung hat sich erfüllt!«
    Ujurak begegnete ihrem Blick mit Entschlossenheit. »Ja, das war etwas, was uns aufgetragen war. Aber es ist nicht das Einzige. Da ist noch mehr, was uns erwartet. Ich kann es fühlen.«
    »Und ich weiß auch schon, was«, brummte Toklo. »Eine Horde von Eisbären, die nur darauf warten, uns das Fell abzuziehen.«
    Ujurak wischte den Kommentar seines Freundes mit einer Kopfbewegung zur Seite. »Wir müssen weiterwandern, bis es dunkel ist«, erklärte er. »Dann suchen wir uns einen Unterschlupf.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, brummte Lusa missmutig.
    Ujurak gab keine Antwort, sofern er sie überhaupt gehört hatte. Stattdessen marschierte er einfach los und wandte sich landeinwärts, einem Teil der Insel entgegen, den sie bislang noch nicht erkundet hatten. Toklo und Kallik folgten ihm, sodass Lusa nichts anderes übrig blieb, als sich ihnen mit einem empörten Schnauben anzuschließen.
    Das Land war hier flacher und bot wenig Schutz gegen den scharfen Wind, der ihnen den Schnee in die Augen blies. Als der kurze Tag zur Neige ging, sahen sie sich nach einem Unterschlupf um. Sie konnten jedoch nichts entdecken, was ihnen in der Schneewüste Schutz geboten hätte, nicht einmal einen Dornbusch oder einen Felsvorsprung.
    »Wir müssen uns einen Unterschlupf graben«, verkündete Toklo und begann sofort, den Schnee mit seinen kräftigen Pranken wegzuschaufeln. »Wenn wir hier im Freien schlafen, sind wir morgen früh erfroren.«
    Lusa und die anderen halfen ihm, eine Höhle zu schaffen, die groß genug war, dass sie sich alle hineinschmiegen

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