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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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stieß ein tiefes Seufzen aus. »Sollen wir unsere Iglus etwa schon wieder verlegen?«
    Ujurak war verwirrt von den auf ihn einprasselnden Fragen. Er hatte keine Ahnung, wovon die Rede war, geschweige denn, was er Akaka antworten sollte.
    »Akaka!« Eine Stimme ertönte, und gleich darauf sah Ujurak eine junge Frau, die herbeieilte und an Akakas Seite trat. Ihr dunkles Haar war zu einem langen Zopf geflochten und ihre Augen waren von einem durchdringenden Grün. »Akaka, du machst dem Jungen Angst. Ich bin sicher, er hat es nicht böse gemeint.«
    Akaka schnaubte nur, aber Ujurak sah mit Genugtuung, dass der Ärger aus seinen Augen wich, als er die junge Frau ansah.
    »Das ist Eva, Akakas Frau«, erläuterte Anouk. »Ujurak ist von weit her gekommen, um Tulugaq zu besuchen«, fügte sie hinzu.
    »Na, siehst du?«, sagte Eva zu ihrem Mann, als wäre das eine gute Entschuldigung dafür, Kleidung zu stehlen. »Aber du solltest erst mal mit mir kommen«, wandte sie sich an Ujurak. »Es ist nicht zu übersehen, dass du eine anständige Mahlzeit und ein bisschen Ruhe nötig hast.«
    Sie zeigte auf ein größeres Iglu in der Mitte des Höhlengebiets. Ein verführerischer Duft von gebranntem Fleisch ging von ihm aus, trotzdem zögerte Ujurak. Noch drängender als sein Hunger schien ihm der Wunsch, mit Tulugaq zu sprechen und Antworten auf die Fragen zu erhalten, die ihn quälten.
    »Tu lieber, was Eva dir sagt«, riet ihm Anouk lachend. »Sie kann ganz schön herrisch sein, aber sie hat ein gutes Herz.«
    »Und gib auf meine Sachen acht!« Akaka blickte noch immer recht streng drein, klopfte Ujurak aber versöhnlich auf die Schulter, bevor er sich mit seinem Fang entfernte.
    Ujurak folgte Eva zu dem großen Iglu, gespannt, weitere Dorfbewohner kennenzulernen. Sie scheinen so anders zu sein als Sally und ihre Freunde. Sie haben keine Feuerbiester und auch keine von den anderen Maschinen, die ich damals gesehen habe. Sie erinnerten Ujurak eher an die Karibuflachgesichter, denen er im Polardorf begegnet war, als er beinahe an einem Angelhaken gestorben wäre. Der Dorfheiler Tinchuu hatte ihm damals das Leben gerettet.
    Kaum hatte er das Iglu betreten, drang Rauch in seine Lungen, sodass er husten musste. Mit brennenden Augen spähte er durch den Dunst und versuchte sich ein Bild zu machen.
    Das Iglu ähnelte dem von Akaka, war aber viel größer: ein einziger runder Raum mit einem erhöhten, von Pelzen bedeckten Bereich, nach Ujuraks Einschätzung der Schlafplatz. Auf der anderen Seite des Raums zweigte ein zweiter Tunnel ab, der wahrscheinlich zu einer weiteren Schneehöhle führte. Ujurak staunte nicht schlecht, als er sah, dass der Rauch von einem Feuer ausging, das mitten im Raum brannte. Im Dach über dem Feuer befand sich ein Loch, um den Rauch abziehen zu lassen, was aber offenbar nicht sonderlich gut funktionierte.
    Feuer? Aber das Iglu ist doch aus Schnee gemacht! Warum schmilzt es nicht weg?
    Über dem Feuer war ein Topf aufgestellt, aus dem ein verlockender Duft nach Robbenfleisch stieg. Mehrere Personen hockten um das Feuer herum und hielten weitere, auf spitze Stöcke gespießte Stücke Fleisch oder Fisch in die Flammen. Alle waren in Pelze von Karibus oder Bären gehüllt. Als Ujurak und Eva das Iglu betraten, blickten sie auf und murmelten einen Willkommensgruß.
    »Hallo, alle zusammen, das hier ist Ujurak«, verkündete Eva fröhlich. Sie schob Ujurak aufs Feuer zu, und zwei jüngere Männer rückten ein Stück zur Seite, um ihm Platz zu machen.
    »Hallo, Nauja«, sagte Eva, indem sie sich zum Topf drängte und mit einem Löffel darin rührte. »Was macht dein Husten?« Die Antwort kaum abwartend, wandte sie sich an den Mann neben sich: »Irniq, Akaka hat die Fischhaken, nach denen du gefragt hattest. Du kannst sie dir abholen.«
    Während sie sprach, schöpfte sie einige Fleischstücke aus dem Topf auf einen Teller, den sie Ujurak reichte. »Da, iss«, ermunterte sie ihn mit einem breiten Lächeln. »Du siehst halb verhungert aus.«
    Ujurak schnüffelte unschlüssig an dem Fleisch, denn seine Bäreninstinkte ließen ihn alle Nahrung, die im Feuer gebrannt hatte, mit Argwohn betrachten. Aber sein Flachgesichtermagen knurrte vor Hunger. Ohne den Löffel zu beachten, den Eva ihm hinhielt, schob er ein Fleischstück mit den Fingern in den Mund und schluckte es, ohne zu kauen, hinunter. Er schloss die Augen vor Genuss, so köstlich schmeckte es, und ihm wurde ganz warm im Bauch.
    Rings um ihn erhob sich

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