Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
auch Aga dabei ist?«
    Kallik und Toklo kamen herbei. Kallik brummte vor Freude darüber, ihre eigene Art dargestellt zu sehen.
    Toklo beugte sich vor, um die Zeichen gründlich zu beschnuppern. »Kein Geruch festzustellen«, sagte er. »Sie müssen vor sehr langer Zeit hier gewesen sein.« Bestimmt sogar noch vor Agas Geburt, dachte er mit einem Schaudern.
    »Kommt her! Kommt und seht!«, rief Ujurak aus einer entfernteren Ecke der Höhle.
    Toklo hörte, wie aufgeregt er war, und beeilte sich, zu ihm zu gelangen. »Was hast du gefunden?«, fragte er.
    Ujurak zeigte stumm auf die Höhlenwand. Fassungslos starrte Toklo auf die vier winzigen Bärengestalten: zwei braune, eine schwarze und eine weiße. Über ihren Köpfen waren weiße Zeichen, offenbar Sterne, die den Umriss seiner Mutter, der Großen Bärin, nachbildeten.
    »Das sind wir«, flüsterte Ujurak, während Lusa und Kallik zu ihnen stießen. »Die ganze Zeit waren wir hier, in dieser Höhle. Dies ist der Ort unserer Bestimmung.«
    Toklo spürte ein Grummeln in der Magengrube, ein ungewohntes Kribbeln unter dem Fell. Flachgesichter haben ein Bild von mir hinterlassen, hier in dieser Höhle! Womöglich schon, bevor ich geboren wurde!
    Ihm wurde schwindlig, die Höhle drehte sich um ihn. »Damit hätten wir also das Ziel unserer Reise erreicht«, presste er hervor. »Und was geschieht jetzt?«
    »Wir müssen die Insel retten.« Ujuraks Blick blieb auf die winzigen Bärenfiguren gerichtet. »Falls das Bohren nach Öl diese Höhle zerstört, ist alles verloren. Diese Insel hat auf uns gewartet; offenbar weiß sie, dass wir ihr helfen können.«
    Lusa wandte sich abrupt ab. Die Sache mit den Bärenfiguren, dachte Toklo, musste sie irgendwie aus der Fassung gebracht haben. »Wie denn?«, fragte sie schließlich in ungewohnt scharfem Ton. »Ich habe getan, was von mir erwartet wurde, habe herausgefunden, dass die Robben krank waren, und habe sie umgesiedelt. Was können wir noch tun? Wir sind doch nur Bären!«
    Zu Toklos großem Erstaunen reagierte Ujurak ausgesprochen wütend auf Lusas Worte. Feuer schien aus seinen Augen zu sprühen, sodass Toklo vor Schreck einen Schritt zurückwich. Dann aber, bei näherem Hinsehen, stellte er fest, dass es eher so aussah, als seien die Augen des Braunbären voller Sterne.
    »Das muss eine Lichttäuschung sein«, brummte er vor sich hin. »Liegt wohl daran, dass es durch den Schnee so komisch schimmert hier.«
    »Nein!« Ujuraks Stimme war leise und eindringlich. »Wir sind mehr als nur Bären! Wir sind so weit gekommen, ohne dass wir je wussten, wohin wir gehen. Meine Mutter, die Große Bärin, hat uns an diesen Ort geführt. Sie und die Eisbären, die uns gejagt haben, und der Rabe Tulugaq. Er lebte gerade lange genug, um uns die Höhle zu zeigen. Wir können jetzt nicht aufgeben!«

21. KAPITEL
    Lusa
    Ujuraks Worte hallten in Lusas Kopf wider, während sie die kleine Schwarzbärengestalt auf der Höhlenwand anstarrte. Ist es das?, fragte sie sich. Der Grund, warum ich so weit gewandert bin, über Eis und Seen und Meere, um am Ende auf ein winziges Abbild meiner selbst zu blicken?
    Sie hatte nicht das Gefühl, dies könne bereits das Ende ihrer Reise sein. Oder das Ende von irgendwas. Sie war müde und hungrig, und sie war es leid, immerzu Hunger zu haben. In ihr erwachte eine tiefe Sehnsucht, nach Hause zu gehen. Nicht zurück ins Bärengehege, sondern irgendwohin, wo sie sich wirklich wohlfühlen würde, wo es Bäume gab und Sonne, Beeren und Larven. Und andere Schwarzbären!
    »Toklo hat Ujurak und Kallik hat Kissimi«, seufzte sie leise. »Aber ich habe niemanden. Und jetzt, wo die Reise vorbei ist, werden wir uns bald trennen. Was soll ich dann machen?«
    »Es ist noch nicht vorbei.« Ujuraks Stimme riss Lusa aus ihren Gedanken.
    Er, Kallik und Toklo unterhielten sich ein paar Bärenlängen entfernt. Lusa warf einen letzten Blick auf die vier Bärenbilder, bevor sie zögernd zu ihnen hinüberging.
    »Tulugaq hat mir das Flachgesichterbauwerk am oberen Ende des Tals gezeigt«, erläuterte Ujurak. »Es gibt da Zäune und einen hohen Turm aus Stöcken. Außerdem eine Menge von Maschinen, wie Flachgesichter sie benutzen. Da kommt das Öl her.«
    »Ja, und?«, fragte Toklo.
    »Wisst ihr noch, wie ihr mich aus dem Krankenhaus der Flachgesichter befreit habt?«, fuhr Ujurak fort. »Die Ölbauten dort hatten sich über ein großes Gebiet erstreckt und rundherum hatten die Flachgesichter ihre ganze Siedlung gebaut. Falls wir

Weitere Kostenlose Bücher