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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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des Felsvorsprungs zu erklimmen, um zum Eingang der Höhle zu gelangen. Toklo spähte dem kleineren Bären über die Schulter und sah einen breiten Tunnel, der in ein undurchdringliches Dunkel führte. Alle Fellhaare standen ihm zu Berge, doch die Neugier trieb ihn weiter. Andererseits wollte er nur weg von diesem seltsamen Ort, der so vielen unterschiedlichen Geschöpfen gehörte.
    Wie kann dies ein sicherer Ort sein, wenn auch Flachgesichter herkommen?
    Und dennoch waren alle Gerüche, die er wahrnahm, warm und tröstlich, eine Einladung, einfach näher zu treten.
    Während er noch zögerte, trottete Lusa zum Höhleneingang und lugte hinein. »Hallo?«, rief sie. »Jemand da?«
    Ihre Stimme schien dutzendfach von den Wänden widerzuhallen.
    »Wow, das ist aber eine große Höhle!«, rief Kallik.
    »Kommt«, sagte Ujurak und ging voran.
    Die halb sichtbaren Gestalten verharrten am Rand der Höhle und beobachteten, wie Ujurak und die anderen weiter vordrangen. Toklo fühlte sich sicher, solange sie dort standen. Es war, als würden sie den Eingang bewachen und Feinde fernhalten.
    Sobald sie den Eingang hinter sich gelassen hatten, wurden sie von Dunkelheit umhüllt. Wie würde es wohl weitergehen, fragte sich Toklo, wenn sie nichts mehr sehen konnten? Dann aber erschien ein schwaches Leuchten in den Tiefen der Dunkelheit vor ihnen. Sie eilten darauf zu und blieben verblüfft stehen, als der Steintunnel in eine riesige Höhle mündete, deren Decke sich unfassbar hoch über ihren Köpfen befand.
    Den Kopf in den Nacken gelegt, erblickte Toklo weißes Licht, das durch den über einem Loch im Höhlendach liegenden Schnee schimmerte. In der Mitte des Bodens türmte sich der Schnee, der durch das Loch gefallen war, aber die Ränder der Felshöhle waren trocken.
    Toklo hielt staunend den Atem an, als er die Tatzenspuren auf dem Boden betrachtete. So viele Tatzenspuren, wie es Sterne am Himmel gab. Alle Geschöpfe, die in der Höhle gewesen waren, hatten ihre Spuren hinterlassen; sogar einige der seltsamen Tatzenspuren von Flachgesichtern entdeckte Toklo.
    Ein Ruf von Kallik ließ ihn zusammenzucken. »Sieh mal hier!«
    Toklo ging zu ihr und sah, dass sie auf Markierungen an den Wänden starrte: Linien und Kleckse in verschiedenen Farben.
    »Was um alles in der Welt ist das?«, fragte er, ohne unbedingt mit einer Antwort zu rechnen.
    Ujurak und Lusa traten hinzu, um sich selbst ein Bild zu machen. Einige Minuten sagte niemand etwas, als Ujurak tief in Gedanken die Zeichen an der Wand anstarrte.
    »Ich glaube, die stammen von Flachgesichtern«, erklärte er schließlich. »Als ich mit Sally zusammen war, habe ich sie mit einem kleinen Stock in der Hand gesehen, der eine blaue Spur auf einem ganz flachen, weißen Gegenstand hinterlassen hat.«
    »Und wozu hat sie den benutzt?«, wollte Lusa wissen.
    Ujurak wiegte bedächtig den Kopf. »Für die Flachgesichter haben diese Spuren offensichtlich irgendeine Bedeutung.«
    Lusa war dichter an die Linien und Kleckse herangetreten und musterte sie jetzt mit einiger Verwirrung. »Ich glaube, ich sehe …«, murmelte sie nach einer Weile. »Seht mal, diese Umrisse hier, und diese gebogene Linie … irgendwie sieht das aus wie ein Karibu.«
    »Du hast recht!«, rief Ujurak. »Und dort ist noch eins, und da noch eins!«
    Toklo hatte zunächst seine Zweifel, doch bei näherem Hinsehen musste auch er zugeben, dass die Zeichen an der Wand der Gestalt von Karibus ähnelten. »Und die anderen dort«, sagte er, »die sehen aus wie Flachgesichter bei der Jagd. Einer von ihnen hat einen Speer, oder vielleicht ist es sogar ein Feuerstock.«
    »Und hier ist ein Karibu, das sie getötet haben«, deutete Ujurak zu einer anderen Stelle der Wand. »Man sieht es an dem Speer, der ihm im Leib steckt. Sie haben sogar rote Punkte gemacht für das Blut, das aus der Wunde strömt.«
    Toklo konnte nicht begreifen, was Flachgesichter dazu bewegte, in eine Höhle zu gehen und Zeichen an die Wand zu malen, aber er staunte über die unterschiedlichen Szenen, die sich ihm darboten. So waren etwa einige Flachgesichterhöhlen zu sehen, offenbar aus braunen Pelzen gefertigt, und rundherum Flachgesichter in allen Größen.
    »Seht euch all diese Streifen an.« Ujurak zeigte auf Markierungen über den Köpfen der Flachgesichter. »Das müssen wohl die Seelen am Himmel sein, die Iqniq, die Ahnen aller Lebewesen.«
    »Und da drüben«, Lusa deutete auf einen anderen Abschnitt der Wand, »das sind Eisbären! Ob wohl

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