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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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diesen Bohrturm hier zerstören können, solange die Anlage noch so klein ist wie bisher, vielleicht denken die Flachgesichter dann, dass die Sache den Aufwand nicht lohnt, und verschwinden wieder.«
    »Ihn zerstören?«, fragte Kallik ungläubig. »Das können wir nicht. Wir sind nur Bären. Die Krallenlosen würden uns mit ihren Feuerstöcken verletzen oder sogar töten.« Sie beugte den Kopf und schnäuzelte Kissimi, als sei in erster Linie er es, um den sie sich Sorgen machte.
    »Dann brauchen wir Hilfe«, erklärte Ujurak.
    Ruckartig hob Kallik wieder den Kopf und sah ihn missbilligend an. »Von den Eisbären kriegen wir bestimmt keine Hilfe.«
    »Und die Flachgesichter, also Tulugaqs Leute, können auch nichts ausrichten«, ergänzte Toklo. »Sonst hätten sie es schon längst getan.«
    »Es sei denn, sie haben einfach nur gewartet, dass wir die Sache für sie in die Hand nehmen.«
    Lusa fiel nichts ein, was sie dazu sagen konnte. Draußen war der Wind wieder stärker geworden. Sie schloss die Augen und lauschte, wie er um die Bergwände toste. Es klang ein bisschen wie donnernde Hufe … wie ein Karibusturm, der durch eine enge Schlucht fegt.
    »Karibus!«, rief sie und richtete sich auf. Ihre drei Freunde starrten sie an. »Erinnert ihr euch, wie die Karibus durch die Schlucht gestürmt sind, in der Nähe der neuen Bucht? Sie könnten das Flachgesichtergebilde niederreißen, jedenfalls, wenn es ausreichend viele sind. Dann könnten sie alles niederreißen.«
    Ujurak und Kallik wechselten einen zweifelnden Blick, Kallik schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, ich verstehe …«, begann Toklo zögerlich. »Wenn wir die Karibus dazu bringen könnten, vom oberen Ende aus massenweise durchs Tal zu stürmen, dann würden sie die Zäune, die großen Stöcke und die Maschinen einfach niedertrampeln.«
    »Aber sie könnten dabei zu Schaden kommen!«, erhob Kallik Einspruch.
    Ujuraks Blick bewölkte sich. »Es wird für uns alle gefährlich werden«, erwiderte er düster.
    Die vier Bären sahen einander schweigend an; Lusa konnte sehen, wie der Zweifel in ihren Augen sich in Entschlossenheit verwandelte.
    Oh, Arcturus! Was habe ich da bloß gesagt?
    Toklo war es, der das Schweigen brach. »Okay«, meinte er forsch. »Wir brauchen einen Plan. Die Höhle ist hier.« Er zeichnete mit einer Kralle eine Markierung auf den grobkörnigen Höhlenboden. »Und das Tal zieht sich hier entlang. Ujurak, der Flachgesichterbau ist da, stimmt’s? Und wir haben die Karibuspuren gesehen. Ich nehme also mal an, dass ihr Weidegebiet ungefähr hier liegen müsste.«
    Lusa passte genau auf, wie Toklo das Bild entwarf. Sie bewunderte ihn für seine Stärke und Klugheit. Wir können uns auf ihn verlassen, dachte sie, wobei sie an den wütenden und tief verletzten Jungbären zurückdenken musste, auf den sie damals im Wald gestoßen war. Die gemeinsam durchlebten Erfahrungen waren es wohl, die Toklo zu dem selbstbewussten Bären gemacht hatten, der er heute war.
    »Das ist richtig«, bestätigte Ujurak, den Blick auf die von Toklo gezeichneten Linien gerichtet. »Dort werden wir die Karibus finden. Ich habe sie gesehen, als ich über die Insel geflogen bin.«
    »Das ist eine lange Strecke bis zum Ölbohrturm.« Kallik starrte auf den Plan. »Werden wir sie so weit bewegen können?«
    »Wenn wir ihnen richtig schön Angst einjagen, dann schon«, erwiderte Toklo zuversichtlich.
    Ujurak stimmte ihm brummend zu. »Wir müssen sie hier entlang treiben«, sagte er und kennzeichnete auf dem Plan eine Route, die über die Bergflanke führte.
    »Gut.« Toklo nickte zufrieden. »Das dürfte gar nicht mal so schwer sein.«
    Lusa war sich da nicht so sicher. Obwohl es ihre Idee gewesen war, hatte sie das Gefühl, als würden Tausende von Schmetterlingen in ihrem Bauch herumflattern. Können wir die Karibus wirklich über eine so lange Strecke treiben?
    »Ich weiß nicht, was ich mit Kissimi machen soll«, sorgte sich Kallik. »Ausgeschlossen, dass ich ihn einer Herde von Karibus aussetze.«
    Toklo sah ihr fest in die Augen. »Dann wirst du ihn hierlassen müssen.«
    Kallik zögerte, schließlich nickte sie schweren Herzens. »Du hast recht. Nur hier ist er sicher.«
    Mit einem Stups gab sie dem Kleinen zu verstehen, dass er sich erheben solle, und führte ihn dann zu dem Schneehaufen in der Mitte der Höhle. Dort grub sie eine tiefe Mulde, in die sie Kissimi hineinschob. Er war fast ganz von Schnee bedeckt, nur die Schnauze schaute noch heraus.
    »Du

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