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Seelen der Nacht

Seelen der Nacht

Titel: Seelen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Harkness
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schirmten uns gegen das Haus ab.
    Obwohl ich in der Falle war, kam kein Hexenwind auf. Dafür meldeten sich jede Menge anderer Gefühle.
    »Mein Gott, in diesem Haus hat man keine ruhige Minute«, schnaufte Matthew und presste, kaum dass er die Worte ausgesprochen hatte, seine Lippen auf meine.
    Wir hatten praktisch keinen einzigen Augenblick für uns allein gehabt, seit er aus Oxford zurückgekehrt war. Und auch wenn das erst Tage her war, kam es mir vor wie eine Ewigkeit. Seine Hand schob sich unter den Bund meiner Jeans, und ich spürte seine kühlen Finger auf meinem nackten Fleisch. Ich bekam vor Lust eine Gänsehaut, woraufhin er mich noch enger an sich zog und die andere Hand um die Wölbung meiner Brust schmiegte. Wir pressten unsere Körper von Kopf bis Fuß aneinander, trotzdem suchte er nach immer neuen Wegen, sich mit mir zu verbinden.
    Schließlich blieb nur noch eine Möglichkeit. Einen Augenblick glaubte ich schon, dass Matthew sich nicht länger zurückhalten konnte und die Ehe sofort vollziehen würde  – im Stehen, im Freien, in einem alles übertosenden Sturm körperlicher Begierde. Doch dann fand er die Beherrschung wieder und löste sich von mir.
    »Nicht so«, keuchte er. Seine Augen waren schwarz.
    »Mir ist das egal.« Ich zog ihn wieder an mich.
    »Mir nicht.« Ich hörte Matthews Vampirseufzen, ein leises, abgehacktes
Luftablassen. »Wenn wir uns zum ersten Mal lieben, will ich dich ganz für mich allein haben  – ohne dass ständig jemand in unserer Nähe ist. Und ich will mehr als die paar gestohlenen Momente, die uns jetzt bleiben, glaub mir.«
    »Ich will dich auch«, sagte ich. »Und ich bin nicht dafür bekannt, dass ich besonders geduldig wäre.«
    Seine Lippen hoben sich zu einem Lächeln, dann hörte ich ein leises wollüstiges Brummen.
    Matthew strich mit dem Daumen über die Vertiefung an meinem Halsansatz, und mein Blut begann zu sieden. Er legte seine Lippen auf die Stelle, an der eben noch sein Daumen gewesen war, und drückte sie sanft gegen das Lebenszeichen, das unter der Oberfläche pulsierte. Dann wanderten seine Lippen über einer Ader an meinem Hals aufwärts bis zu meinem Ohr.
    »Ich könnte mich ewig damit beschäftigen, wo du gern berührt wirst. Hier zum Beispiel.« Matthew küsste mich hinters Ohr. »Und hier.« Seine Lippen strichen über meine Lider, und mir entkam ein leiser Laut. »Und hier.« Sein Daumen strich über meine Unterlippe.
    »Matthew«, flüsterte ich mit flehendem Blick.
    »Was ist, mon cœur ?« Fasziniert beobachtete er, wie unter seiner Berührung das Blut durch meine Adern schoss.
    Ich antwortete nicht, sondern zog ihn an mich, ohne mich um die Kälte, die Dunkelheit oder die raue Borke an meinem wunden Rücken zu scheren. So blieben wir stehen, bis Sarah uns von der Veranda aus rief.
    »Ihr seid ja nicht besonders weit gekommen.« Ihr Schnauben war über das ganze Feld zu hören. »Das zählt wohl kaum als Spaziergang.«
    Schuldbewusst wie ein Schulmädchen, das beim Knutschen in der Einfahrt erwischt wird, zog ich meinen Pullover nach unten und machte mich auf den Weg zum Haus. Matthew folgte mir leise lachend.
    »Du siehst ja ungeheuer zufrieden aus«, stellte Sarah fest, als er in die Küche trat. So im hellen Lampenschein wirkte er durch und durch wie ein Vampir  – und ein höchst selbstzufriedener dazu. Aber sein Blick war wesentlich ruhiger als vorher, und dafür war ich dankbar.

    »Lass ihn«, fuhr Emily ungewöhnlich scharf dazwischen. Sie reichte mir den Salat und schickte mich damit an den Tisch im Familienzimmer, an dem wir gewöhnlich aßen. »Oft genug haben wir selbst unter dem Apfelbaum gestanden, als Diana noch klein war.«
    »Hmpf«, machte Sarah. Sie nahm drei Weingläser und schwenkte sie in Matthews Richtung. »Hast du noch Wein übrig, Casanova?«
    »Ich bin Franzose, Sarah, kein Italiener. Und ich bin ein Vampir. Ich habe immer Wein bei mir«, erwiderte Matthew mit spitzbübischem Lächeln. »Keine Angst, er wird uns bestimmt nicht ausgehen. Marcus bringt noch mehr mit. Er ist zwar kein Franzose  – und leider auch kein Italiener  –, aber seine Erziehung macht das wett.«
    Wir setzten uns um den Tisch, und drei Hexen machten sich über Ems Brathähnchen mit Kartoffeln her. Tabitha setzte sich neben Matthews Stuhl und strich alle paar Sekunden flirtend mit dem Schwanz über seine Füße. Er achtete darauf, dass Sarahs Glas nicht leer wurde, und auch ich trank ein paar Schlucke Wein. Em fragte mehrmals, ob

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