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Seelen-Transfer

Seelen-Transfer

Titel: Seelen-Transfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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er fest, besaß eine ihm eigene Härte, eine Art geistige Festigkeit, die er spüren und respektieren konnte. Wane würde erkennen, daß es keinen Sinn hatte, gewaltsam entkommen zu wollen, und er würde es gar nicht erst versuchen. Er würde dableiben und nachdenken. Und wenn er, Jensen, nicht all seinen Grips zusammennahm, würde Wane ihn schließlich auf diesem Gebiet ausschalten.
    „Zu Ihrem und zu meinem Vorteil“, warnte Jensen ihn. „Es gibt da einige unumstößliche Fakten, die Sie wissen sollten. „Der erste ist, daß ich gestern aus der Todeszelle ausgebrochen, bin. Ich bin den Bullen nur ein paar Nasenlängen voraus, und ich werde nicht mehr dorthin zurückkehren. Niemals!“
    „Ich wußte, daß Sie geflohen sind“, sagte Wane. Sein Blick ging von den Fesseln an seinem Körper zu der Maschine und dann wieder zu dem rauhen Äußeren des anderen. „Ihr Bild war, zusammen mit drei anderen, in den Morgenzeitungen.“
    „Ja, das waren ich, Hammel, Joule und Krast. Wir haben uns getrennt.“
    „Sie wurden als Henry Meynell Jensen beschrieben“, fuhr Wane fort. „Es hieß, daß Sie gefährlich seien und zwei Morde begangen hätten.“
    „Jetzt sind es drei. Gerade eben noch den Dicken.“
    „Ah, Blenkinsop – Sie haben ihn umgebracht?“
    „Richtig. Habe sein Plappermaul für alle Zeiten verschlossen. Es war leicht.“
    Wane brütete kurz schweigend vor sich hin. „Ohne Zweifel werden Sie dafür bestraft“, sagte er dann.
    „Ha!“ rief Jensen und lehnte sich vor. „Hören Sie mal gut zu, Professor – ich habe alles über diese Ihre Erfindung mitgehört. Dickerchen war kein Narr, und er war bereit, zu glauben, daß sie wirklich funktioniert. Ich konnte erkennen, daß Sie überzeugt davon sind, daß sie funktioniert. Das ist prima, das ist ausgezeichnet! Sie werden noch zu meinem lieben Taufzeugen.“
    „In welcher Weise?“
    „Sie werden mir helfen, einen schönen neuen Körper zu erhalten.“
    „Vorher schaffe ich Sie zur Hölle“, antwortete Wane.
    „Spielen Sie mal nicht den Hartgesottenen. Dazu sind Sie in einer zu ungünstigen Lage.“ Jensen überprüfte die Fesseln des Mannes, zog das Seil fester, das die Beine an den Stuhl band. „Die Bullen sind hinter meinem Körper her, nicht mehr und nicht weniger. Sie wollen ihn an einem Strick baumeln sehen. Sie werden ihn wiedererkennen, wenn sie ihn finden, denn er hat das richtige Gesicht und die Fingerabdrücke und andere Erkennungszeichen. Sie sind der einzige auf der Welt, der ihnen geben kann, was ich möchte, und der so jedermann glücklich und zufrieden macht. Alles, was ich brauche, ist ein guter, etwas älterer, passender Körper, an dem die Bullen nicht interessiert sind. Wollen Sie nicht die Menschen glücklich machen?“
    „Sie können in dem Körper bleiben, den Sie haben“, sagte Wane. „Ich bin nicht mehr jung und habe keine Angst mehr vor dem Sterben. Sie können sich noch ein weiteres Verbrechen auf Ihr Gewissen laden – falls Sie überhaupt eines haben –, aber das wird Sie nicht weiterbringen.“
    „Hör mal, Opa“, sagte Jensen scharf. Sein Blick wurde eisig. „Sie können so starrsinnig sein, wie Sie wollen, aber das wird mich nicht aufhalten. Früher, als ich noch verrückt genug war, zu glauben, daß man mit ehrlicher Arbeit zu etwas kommen kann, erlernte ich den Elektrikerberuf, und ich habe den Strick verdient, wenn ich nicht mit Hilfe anderer herausfinde, wie diese Maschine funktioniert.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Ich schnappe mir einfach das Kind eines anderen und erpresse ihn damit. Wenn es dann klappt, hurra! Wenn nicht, nun, es laufen noch genug Versuchskaninchen draußen herum. Vielleicht brauche ich zwei, vielleicht zehn, aber ich werde mein Ziel schließlich erreichen. Es steht also Ihr Leben gegen ihres.“
    „Sie würden es nicht wagen, Kinder zu mißbrauchen!“
    „Würde ich nicht, Opa? Ich wage alles. Was habe ich denn zu verlieren? Man kann mich nicht mehrmals hängen, so gern man es täte. Sie werden mich überhaupt nicht hängen, wenn ich es verhindern kann. Auch will ich nicht mein ganzes Leben auf der Flucht verbringen. Ich glaube, es gibt Besseres zu tun, als ewig Ausschau nach lausigen Bullen zu halten. Sie können sich drauf verlassen, daß es nichts gibt, was ich nicht tun würde, um sie ein für allemal loszuwerden!“
    Wane dachte darüber nach, seinen Blick nachdenklich auf den anderen gerichtet. Diese Maschine war noch nie mit einem Menschen ausprobiert worden, aber er

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