Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelen-Transfer

Seelen-Transfer

Titel: Seelen-Transfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
Vom Netzwerk:
vernebelten Planeten anzusehen. Wir werden morgen früh starten.“
    Keiner äußerte sich dazu. Fander folgte dem Captain in sein Zimmer, nahm dann über die Tentakel Kontakt mit ihm auf.
    „Man könnte hier leben, Captain.“
    „Ich bin weit davon entfernt, das anzunehmen.“ Skhiva rollte sich auf seiner Couch zusammen, ließ seine Tentakel in Ruhestellung. Sein bläulicher Körper spiegelte sich ein wenig in der Wand hinter ihm. „An vielen Stellen strahlen die Felsen Alpha-Strahlen aus. Sie sind gefährlich.“
    „Ich weiß, Captain. Aber ich kann sie orten und ihnen aus dem Weg gehen.“
    „Sie?“ Skhiva starrte zu Fander herauf.
    „Ja, Captain. Ich möchte hier zurückbleiben.“
    „Was? An diesem Ort schrecklicher Öde?“
    „Über allem liegt Häßlichkeit und Verzweiflung“, gab Poet Fander zu. „Jede Zerstörung ist häßlich. Aber ich habe zufällig auch etwas Schönheit gefunden. Das rührt mich – ich möchte gern ihre Quelle suchen.“
    „Auf welche Schönheit beziehen Sie sich?“ fragte Skhiva.
    Fander versuchte, das Fremde in vertrauten Symbolen zu erklären. Es war unmöglich.
    „Zeichnen Sie es mir auf“, befahl Skhiva.
    Fander zeichnete sorgfältig etwas auf, gab das Bild dann dem Captain. „Bitte.“
    Skhiva starrte das Bild lange Zeit an, gab es dann zurück und antwortete dem Dichter. „Wir sind Individuen mit allen Rechten eines Individuums. Ich ganz persönlich glaube, daß dieses Bild nicht mal die Schwanzspitze eines unserer aralans wert ist. Ich muß jedoch zugeben, daß es nicht häßlich ist, ja, es ist sogar recht erfreulich.“
    „Aber, Captain …“
    „Als Individuum“, fuhr Skhiva fort, „haben Sie auch das Recht auf Ihre Meinung, so seltsam sie sein mag. Wenn Sie wirklich bleiben möchten, kann ich es Ihnen nicht verweigern. Ich bin allerdings auch ein wenig dazu berechtigt, zu glauben, daß Sie etwas verrückt sind.“ Er sah Fander wieder an. „Wann, hoffen Sie, werden Sie wieder abgeholt?“
    „In diesem Jahr, im nächsten, irgendwann, niemals.“
    „Vielleicht niemals“, bekräftigte Skhiva. „Sind Sie sich darüber im klaren?“
    „Man muß immer mit den naturgemäßen Folgen seines Verhaltens rechnen“, betonte Fander.
    „Richtig.“ Skhiva wollte noch nicht aufgeben. „Haben Sie sich das wirklich ernsthaft überlegt?“
    „Ich bin ein nicht-technisches Wesen. Ich werde nicht von Gedanken geleitet.“
    „Sondern wovon?“
    „Von meinem Wünschen, Emotionen, Instinkten. Von meinen inneren Empfindungen.“
    „Die Zwillingsmonde mögen uns bewahren!“ stieß Skhiva hervor.
    „Captain, singen Sie mir ein Heimatlied und spielen Sie mir auf der klingenden Harfe vor.“
    „Seien Sie nicht albern. Diese Fähigkeiten besitze ich nicht.“
    „Captain, wenn dazu mehr als nur ein wohlüberlegter Gedanke notwendig ist, könnten Sie es dann?“
    „Zweifellos“, stimmte Skhiva zu, der die Falle sah, in die er tappte, aber das konnte er nicht mehr verhindern.
    „Dann bitte“, sagte Fander pointiert.
    „Ich gebe auf. Ich kann nicht mit jemandem diskutieren, der alle anerkannten Gesetze der Logik beiseite wirft und seine eigenen entwickelt. Sie werden von verdrehten Anwandlungen beherrscht, die mich umwerfen.“
    „Das ist keine Frage von Logik oder Unlogik“, sagte Fander. „Das ist nur eine Frage des Standpunkts. Sie sehen von Ihrem aus gewisse Dinge, ich von meinem andere.“
    „Zum Beispiel?“
    „In der Beziehung können Sie mich nicht festnageln. Ich kann Beispiele finden. Zum Beispiel: Erinnern Sie sich an die Formel, mit der man die Phase eines auf Serie geschalteten Kreises bestimmt?“
    „Natürlich.“
    „Dessen war ich mir sicher. Sie sind ein Techniker. Dies haben Sie als ein technisches Hilfsmittel in Ihrem Gehirn festgehalten.“ Er hielt inne, betrachtete Skhiva nachdenklich. „Ich kenne diese Formel auch. Sie wurde mir vor Jahren einmal so nebenbei gesagt. Sie hat für mich nicht den geringsten Wert – dennoch habe ich sie niemals vergessen.“
    „Warum?“
    „Weil sie die Schönheit eines Rhythmus beinhaltet. Sie ist ein Gedicht.“
    Skhiva seufzte. „Das ist mir neu.“
    „Eins an R in Omega L minus Eins an Omega C“, zitierte Fander leicht amüsiert. „Ein perfekter Hexameter.“
    Nach einer Weile gestand Skhiva zu: „Man könnte es singen, man könnte danach tanzen.“
    „Und dies habe ich gesehen.“ Fander hielt noch einmal seine Skizze hoch. „Darin findet sich eine seltsame, fremde Schönheit. Wo es

Weitere Kostenlose Bücher