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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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lauschte. Die Hoffnung, mir das Geräusch nur eingebildet zu haben, währte nicht lange. Sekunden später hörte ich leise Schritte in meine Richtung kommen.
    Melanie behielt einen kühlen Kopf, während ich in Panik geriet.
    Steh auf, befahl sie.
    Wieso?
    Du willst vielleicht nicht kämpfen, aber du kannst wegrennen. Du musst es wenigstens versuchen - Jamie zuliebe.
    Ich begann wieder zu atmen, leise und flach. Langsam verlagerte ich mein Gewicht nach vorne, bis ich auf meinen Fußballen hockte. Adrenalin schoss durch meine Muskeln und ließ sie kribbeln und sich anspannen. Ich wäre schneller als die meisten, die versuchten mich einzuholen, aber wo sollte ich hinrennen?
    »Wanda?«, flüsterte jemand. »Wanda? Bist du hier? Ich bin’s.«
    Seine Stimme versagte und ich erkannte ihn.
    »Jamie!«, flüsterte ich heiser. »Was tust du hier? Ich habe dir doch gesagt, ich will allein sein.«
    Die Erleichterung war ihm anzuhören, als er jetzt die Stimme etwas hob. »Alle suchen nach dir, na, du weißt schon, Trudy und Lily und Wes - die alle. Aber es soll niemand merken, dass du verschwunden bist. Jeb hat sein Gewehr wieder. Ian ist bei Doc. Sobald Doc Zeit hat, wird er mit Jared und Kyle reden. Auf Doc hören sie alle. Du musst dich also nicht verstecken. Alle sind beschäftigt und du bist bestimmt müde …«
    Während Jamie sprach, kam er immer näher, bis seine Finger meinen Arm und dann meine Hand berührten.
    »Ich verstecke mich eigentlich gar nicht, Jamie. Ich habe dir doch gesagt, dass ich nachdenken muss.«
    »Du könntest aber auch nachdenken, wenn Jeb dabei ist, oder?«
    »Wo soll ich denn hin? Zurück in Jareds Zimmer? Das hier ist mein Platz.«
    »Jetzt nicht mehr.« Der gewohnte störrische Unterton schlich sich wieder in seine Stimme.
    »Womit sind denn alle so furchtbar beschäftigt?«, fragte ich, um ihn abzulenken. »Was macht Doc?«
    Mein Versuch war erfolglos; er antwortete nicht.
    Nach einer Schweigeminute berührte ich seine Wange. »Hör zu, du solltest zu Jeb zurückgehen. Sag den anderen, sie sollen nicht länger nach mir suchen. Ich bleibe einfach noch ein bisschen hier.«
    »Du kannst hier nicht schlafen.«
    »Das habe ich früher auch gemacht.«
    Ich spürte in meiner Hand, wie er mit dem Kopf schüttelte. »Dann gehe ich wenigstens Matten und Kissen holen.«
    »Ich brauche nicht mehr als eine.«
    »Ich werde bestimmt nicht bei Jared bleiben, solange er sich so idiotisch verhält.«
    Ich stöhnte innerlich. »Dann schläfst du eben bei dem schnarchenden Jeb. Du gehörst zu ihnen, nicht zu mir.«
    »Ich gehöre dahin, wo ich will.«
    Die Gefahr, dass Kyle mich hier finden könnte, ließ mich zögern. Aber dieses Argument würde Jamie nur das Gefühl geben, für meinen Schutz verantwortlich zu sein.
    »Na gut, aber du musst erst Jeb um Erlaubnis fragen.«
    »Später. Heute Abend belästige ich Jeb besser nicht.«
    »Was macht er denn?«
    Jamie antwortete nicht. Erst da merkte ich, dass er meine Frage vorhin absichtlich nicht beantwortet hatte. Es gab da etwas, das er mir nicht sagen wollte. Vielleicht waren auch die anderen damit beschäftigt, mich zu suchen. Vielleicht hatte Jareds Rückkehr ihre ursprüngliche Meinung über mich wieder aufleben lassen. Zumindest hatte es in der Küche vorhin danach ausgesehen, als sie die Köpfe eingezogen und mich schuldbewusst beäugt hatten.
    »Was ist los, Jamie?«, fragte ich nach.
    »Ich darf es dir nicht sagen«, murmelte er. »Und das werde ich auch nicht.« Er hatte seine Arme fest um meine Taille geschlungen und sein Gesicht an meine Schulter gepresst. »Alles wird gut«, versprach er mir mit belegter Stimme.
    Ich tätschelte seinen Rücken und fuhr mit den Fingern durch seine strubbelige Mahne. »Okay«, sagte ich und erklärte mich dadurch mit seinem Schweigen einverstanden. Schließlich hatte ja auch ich meine Geheimnisse. »Mach dir keine Sorgen, Jamie. Was auch immer es ist, es wird sich alles zum Besten wenden. Dir wird nichts passieren.« Als ich das sagte, wünschte ich mir von ganzem Herzen, es wäre die Wahrheit.
    »Ich weiß nicht, was ich hoffen soll«, flüsterte er.
    Als ich in die Dunkelheit starrte und herauszufinden versuchte, was er mir verschwieg, wurde mein Blick von einem schwachen Schein ganz am Ende des Gangs angezogen - gedämpft, aber verräterisch in der tiefen Dunkelheit der Höhle.
    »Pssst«, zischte ich. »Da kommt jemand. Schnell, versteck dich hinter den Kartons.«
    Jamies Kopf fuhr hoch und wandte sich dem gelben

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