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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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kann also nicht sein.
    Außer, sie suchen noch nach uns.
    Ich wirbelte zur Tür herum, meine Augen versuchten die Schatten zu durchdringen.
    Ich musste Doc warnen gehen. Wir mussten hier raus, wenn wir die letzten beiden waren.
    Nein! Sie können nicht weg sein! Jamie, Jared … ich sah ihre Gesichter so deutlich vor mir, als wären sie in meine Augenlider eingeätzt.
    Und Ians Gesicht, als ich ihren Bildern meine eigenen hinzufügte. Jeb, Trudy, Lily, Heath, Geoffrey. Wir bringen sie zurück, gelobte ich. Wir finden sie alle, einen nach dem anderen, und holen sie zurück. Ich werde es nicht zulassen, dass sie mir meine Familie nehmen!
    Wenn ich noch irgendwelche Zweifel gehabt hätte, auf welcher Seite ich stand, hätte dieser Moment sie ausgelöscht. Ich war in all meinen Leben noch nie so entschlossen gewesen.
    Und dann hallte das Geräusch, das Stimmengewirr, auf das ich so angestrengt gelauscht hatte, durch den Gang bis zu uns und ließ mich den Atem anhalten. Ich schlich mich leise zur Wand und drückte mich in den Schatten, während ich horchte.
    Sie sind im großen Garten. Das kann man am Echo hören.
    Klingt nach einer großen Gruppe.
    Ja. Aber sind es deine oder meine Leute?
    Unsere oder ihre, verbesserte sie mich.
    Ich schlich den Gang entlang, wobei ich mich in die dunkelsten Schatten duckte. Wir konnten die Stimmen jetzt deutlicher hören und einige von ihnen waren uns vertraut. Hatte das etwas zu bedeuten? Wie lange würden ausgebildete Sucher für eine Implantation brauchen?
    Und dann, als ich den Eingang der großen Höhle erreicht hatte, wurden die Geräusche noch deutlicher und Erleichterung durchströmte mich - denn das Stimmengewirr klang genauso wie an meinem allerersten Tag hier: unglaublich wütend.
    Es mussten menschliche Stimmen sein.
    Kyle war wieder da.
    Die Erleichterung kämpfte mit dem Schmerz, als ich ins helle Sonnenlicht eilte, um zu sehen, was los war. Erleichterung, weil meine Menschen in Sicherheit waren. Und Schmerz, weil Kyle unversehrt zurückgekehrt war, denn das bedeutete …
    Du wirst hier immer noch gebraucht, Wanda. So viel mehr als ich.
    Ich bin sicher, ich könnte immer neue Entschuldigungen finden, Mel. Es wird immer irgendeinen Grund geben.
    Dann bleib hier.
    Mit dir als meiner Gefangenen?
    Wir hörten auf zu diskutieren, als wir den Aufruhr in der Höhle sahen.
    Kyle war wirklich wieder da — er war derjenige, der am leichtesten auszumachen war, der Größte in der Menge, der Einzige, der mir das Gesicht zugewandt hatte. Die Meute hatte ihn an die gegenüberliegende Wand getrieben. Auch wenn er der Grund für den wütenden Lärm war, war er nicht die Quelle. Sein Gesicht war versöhnlich, bittend. Er hatte die Hände neben sich ausgestreckt, mit den Handflächen nach hinten, als wollte er etwas hinter sich beschützen.
    »Jetzt beruhigt euch doch, okay?« Seine tiefe Stimme war deutlich über den anderen zu hören. »Tritt zurück, Jared, du machst ihr Angst!«
    Eine schwarze Haarsträhne blitzte hinter seinem Ellbogen auf - ein unbekanntes Gesicht mit vor Entsetzen weit aufgerissenen schwarzen Augen linste hinter Kyle hervor auf die Menge.
    Jared stand Kyle am nächsten. Ich konnte erkennen, dass sein Nacken knallrot war. Jamie klammerte sich an einen seiner Arme und hielt ihn zurück. Ian stand neben ihm, die Arme vor der Brust verschränkt, die Schultermuskeln angespannt. Hinter ihnen waren alle anderen Menschen außer Doc und Jeb zu einer zornigen Menge versammelt. Sie drängten sich hinter Jared und Ian und stellten laute, wütende Fragen.
    »Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Wie konntest du es wagen?«
    »Wieso bist du überhaupt zurückgekommen?«
    Jeb stand in einer Ecke und sah nur zu.
    Sharons leuchtendes Haar zog meinen Blick auf sich. Es überraschte mich, sie hier zu sehen, neben Maggie, mitten in der Menge. Seit Doc und ich Jamie geheilt hatten, hatten sie so wenig am Leben hier teilgenommen. Waren nie mittendrin gewesen.
    Es ist der Kampf, vermutete Mel. Sie haben sich bei all dem Glück nicht wohl gefühlt, aber Wut liegt ihnen.
    Wahrscheinlich hatte sie Recht. Wie … schrecklich.
    Ich hörte eine schrille Stimme, die ebenfalls eine der Fragen hervorstieß, und stellte fest, dass auch Lacey Teil der Menge war.
    »Wanda?« Kyles Stimme tönte erneut über den Lärm hinweg. Ich blickte auf und sah seine dunkelblauen Augen auf mir ruhen. »Da bist du ja! Könntest du bitte herkommen und mir hier behilflich sein?«

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