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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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verliebt war - wenn auch unfreiwillig -, musste ich Jared noch einen Blick zuwerfen, bevor ich ging. Mel wollte das ebenfalls, hätte mich aber gerne davon ausgeschlossen.
    Er sah mich an. Ich hatte das Gefühl, dass sein Blick schon seit einer ganzen Weile auf mir ruhte. Sein Gesicht wirkte gefasst, aber ich konnte erneut Überraschung und Misstrauen darin erkennen. Ich war es so müde. Warum sollte ich jetzt noch Theater spielen, selbst wenn ich eine noch so talentierte Lügnerin wäre? Walter würde nie mehr für mich einstehen. Ich konnte ihn keiner »Gehirnwäsche« mehr unterziehen.
    Unsere Blicke trafen sich für einen langen Augenblick, dann wandte ich mich ab, um den pechschwarzen Flur entlangzueilen, der mir heller schien als Jareds Gesichtsausdruck.
    14. »Smile Like You Mean It«, The Killers
    Wanderer, »Berührt«, S. 552-553
    »Ist das nicht toll, Wanda? Es wird wieder genauso sein, wie bevor wir hierhergekommen sind!«
    Ich zuckte zusammen. Es fühlte sich so ähnlich an wie eine Rasierklinge, die zwischen meinen Rippen hindurchglitt - ein Schmerz, so glatt und präzise, dass er nicht mit einem Schlag oder Bruch verglichen werden konnte.
    Jamie musterte meine gequälte Miene alarmiert. »Oh. Nein, ich meine, noch dazu mit dir. Das wird schön. Wir vier zusammen, stimmt's?«
    Ich versuchte den Schmerz wegzulachen; es tat auch nicht mehr weh, als wenn ich nicht lachte.
    15. »Don't Stay«, Linkin Park
    Wanderer, »Entsetzt«, S. 579
    Verschwinde aus meinem Kopf, kreischte ich.
    Als ich sie wegstieß - sie abwürgte, damit ich ihre Rechtfertigungen nicht ertragen musste -, bemerkte ich, wie schwach sie in all diesen freundschaftlichen Monaten geworden war. Wie viel ich zugelassen hatte. Sie ermutigt hatte.
    Jetzt war es fast zu leicht, sie zum Schweigen zu bringen. So leicht, wie es von Anfang an hätte sein müssen.
    16. »Just Like You«, Three Days Grace
    Wanderer, »Entsetzt«, S. 581-582
    »Hör zu, ich weiß, dass das ziemlich ... übel für dich gewesen sein muss. Wir wollten nicht, dass du das siehst. Es tut mir leid.«
    Es tat ihm leid? Geoffrey hatte gesagt, es sei seine Idee gewesen. Er wollte mich heraustrennen, in kleine Stücke schneiden, mein Blut an der Wand verspritzen. Er würde eine Million von uns langsam verstümmeln, wenn er nur einen Weg fände, um sein Lieblingsmonster am Leben zu erhalten. Er würde uns alle in Scheiben schneiden.
    17. »Consolation Prizes«, Phoenix
    Ian, »Gezwungen«, S. 603-604
    »Tu einfach so, als wäre es ... ein Experiment«, sagte Ian gerade.
    »Bist du verrückt?«, erwiderte Jared. »Ist das irgendein perverser Witz?«
    Mein Magen sank mir bis in die Kniekehlen. Uberwältigt. Das hatte er gemeint.
    Das Blut schoss mir ins Gesicht, das heißer glühte als Jamies Fieber. Was machte Ian mit mir? Ich wollte wegrennen, mich in einem besseren Versteck verkriechen als beim letzten Mal, irgendwo, wo ich niemals gefunden werden konnte, egal, wie viele Taschenlampen sie mitbrachten. Aber meine Beine zitterten und ich konnte mich nicht vom Fleck rühren.
    Ich sah Ian und Jared die große Tunnelkreuzung betreten. Ians Gesicht war ausdruckslos; er hatte Jared eine Hand auf die Schulter gelegt und führte, nein, stieß ihn beinahe vorwärts.
    18. »My Name Is Love«, Rob Dickinson
    Wanderer/Ian, »Zusammengeschweißt«, S. 804—805
    Mit Ian war es anders, völlig anders, weil Melanie ihn nicht so liebte wie ich. Wenn er mich berührte, war das Gefühl tiefer und langsamer als das lodernde Feuer, wie das Fließen geschmolzenen Steins weit unter der Erdoberfläche. Zu tief unten, als dass ich die Hitze spüren konnte, aber es bewegte sich unaufhaltsam vorwärts und veränderte durch seine Bewegung die Fundamente der Welt selbst.
    Mein widerwilliger Körper war wie Nebel zwischen uns - ein dicker Vorhang, aber durchscheinend genug, dass ich hindurchsehen konnte, dass ich sehen konnte, was geschah.
    Es veränderte mich, nicht sie. Es war wie ein metallurgischer Prozess tief im Innern meines Wesens, etwas, das längst begonnen hatte, bereits fast geschmiedet war. Dieser lange Kuss vervollständigte es, glühend und durchdringend - tauchte dieses neue Geschöpf mit einem Zischen in das kalte Wasser, machte es hart und endgültig. Unzerstörbar.
    Und ich begann wieder zu weinen, als mir klar wurde, dass es ihn auch verändern musste, diesen Mann, der so sanft war wie eine Seele, aber so stark, wie es nur ein Mensch sein konnte.
    Seine Lippen wanderten zu meinen

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