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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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die Pedale ihres Mountainbikes trat.

    Zuhause stolperte sie erst einmal über drei Umzugskisten, die ihre Mutter mitten im Gang abgestellt hatte. Mit zusammengebissenen Zähnen und unterdrückter Wut massierte sie sich den gestoßenen Knöchel.

    »Na, mein kleiner Engel, wie war es in der Schule?«

    Entsetzt starrte Mia auf die Person vor ihr. Eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrer Mutter ließ sich nicht bestreiten. Aber…

    »Mama?«

    »Wer sonst?«, grinste die Frau vor ihr.

    »Wwwie siehst du denn bitte aus?«

    Das lockige, rote Haar ihrer Mutter, das normalerweise zu einem lockeren Dutt am Hinterkopf geschlungen war, stand in wilden Locken von ihrem Kopf. Ihr Gesicht glänzte rot und verschwitzt. Die schicken Kostüme, die in Berlin beständiger Teil ihrer Garderobe gewesen waren, hatte sie gegen einen ausgebeulten, roten Jogginganzug getauscht.

    Mia musste bei dem Anblick ihrer Mutter an die korallenfarbige Klobürste in der Schultoilette denken.

    Wobei das noch fast geschmeichelt war. EXPLODIERTE Klobürste traf wohl eher zu.

    Doch Mias Mutter lachte nur über den entsetzten Ausdruck im Gesicht ihrer Tochter, drehte sich um und begann, Schlager summend, die nächste Umzugskiste auszuräumen.

    Kopfschüttelnd stapfte Mia die Treppe in ihr Zimmer hinauf.

    Als sie die Tür aufstieß, bemerkte sie überrascht, dass ihre Mutter zumindest die kitschigen Bilder von den Wänden genommen hatte. Demzufolge war die Protestfärbung ihrer Locken doch nicht ohne Wirkung geblieben.

    Zufrieden, in Zukunft wenigstens ohne den Anblick blöde grinsender Blumenelfen schlafen zu dürfen, warf sie sich auf ihr Bett und schloss die Augen.

    Doch es dauerte nicht lange und in die beruhigende schwarze Dunkelheit schoben sich zwei stahlblaue, eiskalte Augen, die sie unverwandt ansahen.

    Erschrocken fuhr Mia in die Höhe.

    »Mich könnt ihr nicht zu euren Untertanen zählen, niemals!«, brummte sie. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken erneut in genau diese Richtung abschweiften. Dabei wusste sie noch nicht einmal, wer da vor ihren Augen herumgeisterte. War es Nathan? Oder doch der in sich gekehrte, Aleksander?

    Sie glichen sich tatsächlich wie ein Ei dem anderen. Die dunklen Locken, die ihnen in sanften Wellen auf die Schulter fielen, gaben ihren schmalen Gesichtern etwas Engelsgleiches. Und unter den schwarzen Augenbrauen und seidig langen Wimpern, wirkten diese stahlblauen Augen wie glitzernde Aquamarine inmitten einer dunkeln Felslandschaft.

    Einen Unterschied gab es zwischen den beiden dennoch. Er war Mia aufgefallen, als Aleksander sie vor der Schultür abgefangen hatte. Über Aleksanders vollen, roten Lippen prangte ein hellbraunes Muttermal in der Größe eines Pfefferkorns.

    In einem Anflug von purem Unmut packte Mia ihr Kopfkissen und feuerte es an die gegenüberliegende Wand.

    Ihr Vollidioten habt es gar nicht verdient, dass ich mir auch nur eine Sekunde über euch Gedanken mache!

    Und um die Le Vrai Zwillinge nun endgültig aus ihrem Kopf zu verbannen, polterte sie die Treppe hinunter und radelte in Richtung Innenstadt.

    Die warmen Strahlen der Nachmittagssonne zauberten einen goldenen Schimmer auf Mias Wangen, während sie das Fahrrad strampelnd in Richtung Marktplatz lenkte.

    Vor einem Drogeriemarkt bremste sie scharf ab und verhängte – sicher ist sicher – den Hinterreifen mit der schweren Panzerkette. Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass sie viel zu früh dran war. Über eine Stunde blieb ihr, bis das Treffen mit Thea stattfand.

    Ein wenig planlos irrte sie durch die wenig belebte Einkaufsstraße. Sie besah sich die Auslagen eines Schmuckgeschäftes und erstand im Cafe Palermo einen Kaffee to go. Schließlich bog Mia gelangweilt in eine enge Gasse ab und bemerkte schließlich die riesigen Wasserräder, die ihr schon bei ihrer Ankunft in Schwarzendorf ins Auge gestochen waren.

    Mia überquerte eine Hauptverkehrsstraße und betrachtete staunend, wie sich die riesigen Räder durch die schäumenden Fluten wühlten. Das Rauschen und Dröhnen, das dabei entstand, verschluckte sogar den Verkehrslärm der viel befahrenen Straße.

    Nun doch ein wenig neugierig auf ihre neue Heimatstadt geworden, betrat sie die hölzerne, überdachte Brücke, welche zwischen den beiden Wasserrädern über die Neisse führte. Auf der anderen Seite angekommen, erstreckte sich ein weitläufiger Park.

    Rechts tollten eine Handvoll Kinder über einen kleinen Spielplatz, mit Wellenrutsche und

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