Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
Vom Netzwerk:
reingezogen zu haben.

    »Auf deine Frage von vorhin zurück zu kommen, Mia. Mein Vater hat einen guten Grund, dies zu tun. Es gibt nur für einen von uns Platz in seinem Reich, der Unterwelt. Derjenige, der ihm zuerst die zehn Seelen aushändigt, herrscht als Lohn dafür über den Limbus.«

    Ohne es zu wollen, stellte Mia eine Zwischenfrage.

    »Limbus? Was soll das sein? Nie davon gehört.«

    Verflixt, jetzt glaubt er auch noch, mich interessiert dieser Quatsch.

    »Der Limbus ist der erste Kreis der Hölle. Es ist der Ort, an dem die Menschen landen, denen ohne eigenes Verschulden der Himmel verwehrt wurde.«

    Aleksander lachte bitter.

    »Für die anderen ist die Hölle reserviert.«

    »Das verstehe ich nicht. Entweder ist man böse oder nicht.«

    »Nein, so einfach ist es nicht. Die Mörder, Vergewaltiger und so weiter gelangen auf dem direkten Weg ins Reich meines Vaters. Jedoch beispielsweise die ungetauften Kinder, die sind ja nicht böse, sie haben nur versäumt, ihr Leben Gott zu widmen, darum fristen sie ihre Unsterblichkeit im Limbus.«

    Und obwohl Mia sich geschworen hatte, Aleksander keinen Glauben zu schenken, war ihr Interesse geweckt. Wieder einmal die berühmte Sucht nach Adrenalin, die ihr schon einmal zum Verhängnis geworden war.

    »Was passiert mit dem Bruder, der den Wettstreit verliert?«

    Aleksander schluckte hart.

    »Dem droht ein Sklavendasein in der Hölle, bis ans Ende aller Tage.«

    Mia sog scharf die Luft ein. Ohne es bewußt zu merken, begann sie, Aleksanders Ausführungen Glauben zu schenken. Der Tonfall seiner Stimme und die Art wie er sich verhielt, flößte ihr Vertrauen ein. Das Vertrauen dahingehend, ihm zu glauben. Und wenn sie an das Geschehnis von vorhin dachte, gab es sowieso keine andere Erklärung dafür, als dass hier übernatürliche Kräfte am Werk waren.

    »Wie viele Seelen hat Nathan bereits gesammelt?«

    »Neun«, antwortete Aleksander tonlos.

    In diesem Moment fiel es Mia wie Schuppen von den Augen.

    »Du meinst, all die Mädchen, die panisch und geistig verwirrt aufgefunden wurden, wurden von Nathan ihrer Seele beraubt?«

    Aleksander zögerte kurz.

    »Nicht alle«, flüsterte er schließlich so leise, dass Mia Mühe hatte, ihn zu verstehen.

    Sie sah in sein verschlossenes Gesicht und die Erkenntnis traf sie mit voller Wucht.

    »Du auch?«, hauchte sie entsetzt.

    Aleksander nickte gepresst.

    »Wie viele?«

    »Zwei«, murmelte er.

    Mia keuchte.

    »Das kann nicht sein. Wen? Hanna?«

    »Nein.«

    »Wer dann? Kenne ich sie?«, rief Mia aufgeregt.

    »Nur eine von ihnen«, antwortete Aleksander.

    Mia registrierte den gequälten Ausdruck in seinen Augen. Doch sie musste Gewissheit haben. Er musste es ihr sagen.

    »Sag es!«

    »Ein Mädchen, das du nicht mehr kennengelernt hast. Sie wurde bereits vor deinem Umzug … abgeholt.«

    »Eine schöne Umschreibung für das Wort eingewiesen, die du dir da überlegt hast, Le Vrai.«

    Mia sah ihn eiskalt an.

    »Und die andere?«

    »Thea.«

    Mia las es mehr an seinen Lippen ab, als dass sie es verstehen konnte.

    Sie schnappte vor Entgeisterung nach Luft.

    »Thea? Warum ausgerechnet sie? Sie war die Einzige, die mich an dieser vermaledeiten Schule beachtet hat. Sie war … nett.«

    Aleksander blickte stur an Mia vorbei, so als wolle er verhindern, ihr in die Augen zu sehen.

    »Sie war für meine Bedürfnisse so gut oder schlecht wie jede andere«, murmelte er.

    »Ah, du meinst, sie war naiv genug, sich mit dir einzulassen und dann hast du dir gedacht …« Mia untermalte ihre Worte mit einem klickenden Fingerschnipsen. »… die beraube ich mal eben ihrer Seele, ihres Verstandes und mache damit auf einen Schlag ihr gesamtes Leben zunichte.«

    Mia verknotete unter der Tischplatte ihre Hände ineinander, sodass sie nicht auf die Idee kommen konnte, etwas Unbedachtes zu tun. In ihr tobten der Schmerz und die Wut.

    »Wie kann man nur so ein gefühlloser Bastard sein«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

    »Mia, ich bin ein Kind des Teufels. In mir lodert das Feuer der Hölle. Ich bin nicht geboren worden, um zu lieben.«

    Aleksander sah sie eindringlich und zugleich forschend an.

    »Ich bin ihm wahrsten Sinne des Wortes eine Ausgeburt der Hölle. Geschaffen um Hass, Vergeltung, Rache und Selbstsucht zu schüren.«

    Mia bedachte Aleksander mit einem Blick, den er nicht zu deuten wusste, dann sprang sie auf und rannte los.

    Weg! Fort! Ich kann nicht mehr! Ich halte das alles

Weitere Kostenlose Bücher