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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita H. Naumann
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nicht, Fredy! Das darfst du nicht riskieren!’ Aber er tat es. Er tötete ihn. Und jetzt will er mich umbringen.’
    Pieter: ‚Das verstehe ich nicht. Wieso vermuten Sie, dass Kaufmann nach so langer Zeit erfahren haben sollte, dass Sie in jener Nacht dort waren und alles mit anhörten. Wie kommen Sie darauf, dass er davon Kenntnis b e kommen haben soll?’
    Fanny: ‚Ich brauchte dringend Geld. Da ging ich zu Kaufmann und sagte ihm, dass ich alles wüsste. Ich sagte ihm, dass ich zur Polizei gehen würde, wenn er mir kein Geld gäbe.’
    Pieter: ‚Wann war das, als Sie bei ihm waren?’
    Fanny: ‚Vor zwei Monaten. Er sagte, er wolle mir zehntausend Euro geben. Er drückte mir tausend in die Hand und sagte, den Rest würde ich in zehn Tagen erhalten. Aber er gab mir nur noch einmal tausend Euro, dann war Schluss. Ich hätte gleich zur Polizei gehen sollen. Er ist heute hier, und er wird mich umbringen.’
    Die schluchzende Stimme brach ab. Sie saßen da und lauschten dem G e räusch des sich weiter abspulenden Bandes. Die Aufnahme war beendet.
    Pieter schob seine Augenbrauen hoch. „Du wirst also verstehen, dass ich nach diesem Gespräch gewisse Zweifel gegen die Ehrenhaftigkeit meiner Partner bekommen habe. Und das Geheimnis, was Kornhagen mit dem Geld in der kurzen Zeit angestellt hat, dieses Rätsel ist nach dieser Geschichte auch gelöst. Die Angaben der Polizei lauteten, dass Kornhagen sich beim Reinigen seines Gewehres versehentlich in den Kopf geschossen habe, da er durch die Medikamente nicht mehr zurechnungsfähig war.“
    „Du glaubst wirklich, dass Kaufmann Kornhagen ermordet hat und dass Sarah dort war?"
    „Natürlich glaube ich das“, sagte Pieter scharf. „Was soll ich denn sonst glauben?“
    „Dann sollten wir sofort die Polizei benachrichtigen!“
    „Na, na, Markus, verlier nicht schon wieder die Beherrschung."  
    „Beherrschung! “, schrie Dornbusch plötzlich in einem Anfall von Wut. „Wie kannst du da so ruhig dasitzen, wo du so etwas erfahren hast. Kannst du mir das erklären?"
    „Reg dich nicht so auf, sonst kippst du wieder um, Markus. Du scheinst vergessen zu haben, dass ich diese Sache jetzt zum dritten Mal gehört habe. Das erste Mal, als die hysterische Fanny Bergholz hier war, um mir die Sz e ne persönlich vorzuspielen, dann zum zweiten Mal am Abend , als ich mir die Bandaufnahme hier allein noch einmal anhörte, und zum dritten Mal eben jetzt. Ich kann dir nur sagen, wenn du diese Sache zum zweiten und dritten Mal hörst, dann lässt die Aufregung ziemlich nach, glaub mir das."
    „Pieter, wie konntest du geschehen lassen, dass die Polizei gestern dein Haus in der Annahme verließ, Fanny Bergholz sei die Treppe hinunter g e stürzt, sei einem Unfall zum Opfer gefallen!“
    „Wir müssen ganz ruhig und überlegend vorgehen, Markus. In erster Linie ist doch an die finanzielle Seite der Angelegenheit zu denken und an uns e ren guten Ruf, nicht? Wenn all diese unerfreulichen Sachen ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden, dann könnte ich mein Haus schließen. Übe r leg doch mal, was ist denn schon groß geschehen?“
    „Was groß geschehen ist? “, schrie Dornbusch.
    „Zwei Menschen sind ermordet worden, verdammt noch mal! Und du hältst es nicht für nötig, irgendetwas zu unternehmen, weil dein guter Ruf leiden könnte.“
    „ Markus wart mal. Versuch doch mal die Sache mit Ruhe und Logik zu betrachten. Du sagst, zwei Menschen sind ermordet worden. Nun ja, die Tatsache ist nicht aus der Welt zu schaffen, aber es handelt sich doch um ein Callgirl, das schmutzige Erpressungen gemacht hat, und um einen einstmals großen Forscher, der sich über kurz oder lang mit Medikamenten vergiftet hätte. Die Polizei ist zufrieden. Sie glaubt, dass Kornhagen und Bergholz die Opfer unglücklicher Zufälle geworden sind. Warum sollten wir ihnen ihren Glauben und ihre Ruhe nehmen?
    Unseren Plänen kommt es sehr zustatten, dass Kornhagen tot ist, da er s i cherlich Schwierigkeiten gemacht und bekannt gegeben hätte, dass er in Wirklichkeit gar kein neue s Skript geschrieben habe. Aber da er ja nicht mehr lebt, wird alles glattgehen . Und darum ist es schade um jeden Tag, den wir verlieren.“
    „Noch eine Frage, Pieter. Glaubst du wirklich, dass Kaufmann Kornhagen ermordet hat?“
    „Es spricht so ziemlich alles dafür.“
    „Und du planst, auch weiter mit ihm geschäftlich zusammenzuarbeiten?" 
    „Natürlich.“
    Dornbusch ließ sich in einen Sessel fallen und starrte eine

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