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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita H. Naumann
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Allmählich verschwamm es und ve r schwand zuletzt.
     
    Dornbusch erwachte, es war heller Morgen. Die Sonne schien ins Zimmer.
    Das Licht brannte, er hatte vergessen, es auszumachen.
    Hastig wusch er sich und zog sich an. Er trank nur eine Tasse Kaffee und fuhr zu Pfahl.
    Thomas öffnete die Tür, fuhr ihn im Fahrstuhl nach oben und führte ihn in Pieters Wohnzimmer. Pieter war gerade damit beschäftigt, Kirschtorte mit Schlagsahne zu verzehren. Er sah mit einem breiten Lächeln zu Dornbusch auf, als er die Tür hinter sich schloss.
    „Markus, ich habe nicht zu hoffen gewagt, dass ich dich heut noch sehe. Was sagst du zu dem Unwetter? Grausig, was?“
    Dornbusch sagte nichts. Ganz langsam umfasste seine Hand in der Jacke n tasche Fannys Pistole. Plötzlich riss er ihn heraus und richtete den Lauf gegen Pieters Bauch.
    „Hör zu, Pieter. Ich werde dir jetzt eine Kugel in den Bauch schießen.“
    „Markus! “, sagte er kalt. „Was soll das bedeuten? Was redest du da?“
    „Los, Edison, lass noch mal deine Tonbänder ablaufen. Das Vergnügen will ich mir noch mal gönnen. Meine Worte sind doch bestimmt wieder au f gezeichnet worden, oder?“
    „ Markus bist du wahnsinnig geworden? Steck sofort das Schießeisen weg!“
    „Gib dir keine Mühe. Ich weiß, was ich zu tun habe. Das Spiel ist jetzt aus!“
    Dornbusch hörte, wie sich hinter seinem Rücken die Tür öffnete.
    „ Thomas komm herein und nimm das Tablett mit dem Geschirr mit. Den Champagner kannst du aber da lassen. Und dann verschwinde!" Thomas machte merkwürdige nervöse Geräusche, als er herangekommen war und sah, was los war.
    „Markus spielt den wilden Mann, Thomas. Aber in Wirklichkeit ist er ganz harmlos. Wenn ich dich brauche, rufe ich dich!“
    Thomas nahm das Tablett und verschwand. Die Tür fiel hinter ihm leise ins Schloss.
    Dornbusch trat dicht an Pieter heran. „So, jetzt sag mir, wer Fanny Ber g holz ermordet hat und warum? Ich vermute, dass dein Freund Fredy Kau f mann sie auf dem Gewissen hat.“
    „Solange du deine Kanone nicht herunternimmst, lehne ich es ab, über die Sache mit dir zu sprechen. Da du nicht weißt, wie man mit solchen Waffen umgeht, wäre es in deinem augenblicklichen neurotischen Zustand durchaus denkbar, dass du den Abzug versehentlich durchziehst. Also, bitte, nimm das Ding runter!“
    Dornbusch senkte die Waffe.
    „So ist es besser. Ich hoffe, dass ich jetzt vernünftig mit dir reden kann. Also, deine Vermutung, dass Fredy Kaufmann es auf Fanny Bergholz abg e sehen hatte, wurde mir schon einmal von Fanny nahe gebracht. Etliche Stunden vor ihrem Tod vertraute sie mir nämlich an, dass Kaufmann die Absicht habe, sie zu ermorden." 
    „Ist das wahr?"
    „Ja."
    „Sie hat es dir gesagt? “, brüllte Dornbusch los.
    „Erst erzählst du mir, du weißt nicht, wer sie gewesen sei, hättest sie noch nie im Leben vorher gesehen, und jetzt redest du so! Wenn du mit dieser verfluchten Lügerei nicht sofort aufhörst, schieße ich dir doch eine Kugel in den Bauch!“
    Pieter kicherte.
    Lässig nahm er eine Zigarette aus einem Kästchen und zündete sie an.
    „Nun, da wir auf dem besten Weg sind, Geschäftspartner zu werden, da können wir uns alles gegenseitig erzählen, auch das Schlechte. Wie du s i cher schon vermutet haben wirst, halte ich das große Haus hier und die e x travaganten Partys durchaus nicht zu dem Zweck, meinen lieben Mitme n schen Unterhaltung und Vergnügen zu verschaffen. Nein. Durch die eing e baute Technik bin ich in der Lage, ein wenig hinter die Kulissen zu schauen und herauszufinden, was bei uns in der Stadt und im Land gespielt wird. Meine Gäste versorgen mich mit vertraulichen Informationen und ich sie mit Unterhaltung. So ist das.
    Ich gebe ihnen zu essen und zu trinken und vermittle ihnen nette, anregende Gesellschaft. Und es gibt Gäste, die eine besondere Gesellschaft haben wo l len. Dafür muss ich immer Damen an der Hand haben, das ist wohl klar. Nehmen wir an, Fanny Bergholz war auf dieser geschäftlichen Basis mit mir im Kontakt."
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Fanny Bergholz war ein Callgirl. Verschiedene Gäste wollten nur sie.
    Und da sie durch mich einen Haufen Geld verdiente, betrachtete sie mich wohl als eine Art Wohltäter. Du wirst es mir wahrscheinlich nicht glauben, aber sie wuchs mir im Laufe der Zeit so sehr ans Herz, als sei sie meine Tochter. Trotzdem, als sie dann diese Vermutung gegen Fredy Kaufmann äußerte, konnte ich ihr nicht beipflichten, denn ich

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