SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)
Schutzhülle des Goldes konnte er nicht durchdringen.
Selene hielt sich keuchend an seinen Armen fest. Roven nahm sie mit einer Intensität, die ihre Welt aufs Neue erschütterte. Nicht nur ihren Körper, sondern ihr Herz, ihre Seele und ihre Bestie. Und Naham antwortete Roven, indem sie ihre Krallen in seinem Fleisch versenkte. Selene erschrak. Doch den Akkadier stachelte es nur weiter an.
Blut lief an ihren Händen hinunter. Sein Blut!
Obwohl Selene kurz vor einem Höhepunkt stand, verlor sich ihr Blick in dem Gold, das aus Rovens Haut floss. Sie fuhr mit der Zunge über ihre Lippen. Die Fänge wurden größer und sie verspürte einen unglaublichen Hunger.
Roven fing ihren Blick auf. Selene schämte sich. Doch ihr Gefährte verzog den Mund zu einem wissenden Grinsen, ergriff ihre Schultern und holte sie hoch auf seinen Schoß, wie sie es liebte, wie er es bei ihrem ersten Mal auch getan hatte.
„Was willst du?“, knurrte er.
Sie schluckte. Selene versuchte, ihren Hunger abzuschütteln. Doch ihr lief buchstäblich das Wasser im Mund zusammen, vor allem jetzt, wo sie seiner Lebensader so nahe war.
„Sag mir, was du willst, Akkadia!“
Goldenen Saft!
Heiliges Blut!
„Ich …“
„Sag es!“, befahl er.
„Ich will von dir trinken“, hauchte sie.
Roven nickte zufrieden. „Und ich will, dass du es tust.“
Er zog ihren Kopf an seinen Hals und bot ihr knurrend seine Kehle dar.
Selenes Verstand schaltete sich ab.
Du musst dich für nichts schämen. Genau hierfür wurdest du geboren.
Sie schenkte seiner Ader einen Kuss und biss zu.
Roven gab ein tiefes Grollen von sich und umarmte sie noch fester.
Cremiges Blut strömte an ihre Zunge. Selene trank.
Saftig.
Süß.
Berauschend.
Sie stöhnte. In ihrem Inneren sammelte sich Energie, die nach Freilassung brüllte. Ein Orgasmus erschütterte ihr Becken und senkte ihre Fänge tiefer in seine Haut. Und der Akkadier, von dem sie trank, wiegte sie auf seinem Schoß und ließ sein Glied immer wieder sanft in ihre Mitte tauchen. Rovens Finger massierten ihre Lippen, bis sie von einem zweiten Höhepunkt ergriffen wurde.
Selene badete im Blut ihres Gefährten und der Liebe, die er ihr schenkte. Nahams Hunger wurde auf jede erdenkliche Art und Weise gestillt. Und Selene wusste, dass nur ihr Gefährte dazu fähig war.
Sie zog ihre Fänge zurück, leckte mit der Zunge über den Biss und versiegelte ihn, auch wenn die Verletzung selbstständig heilen würde.
Roven grinste zufrieden, verschlang Selene in einem erneuten Kuss und liebte sie, bis der Morgen graute.
Erschöpft, doch tief befriedigt, öffnete die Akkadia ihre Augen.
Nahendes Tageslicht drang durch die Wolkendecke und warf einen kühlen Schimmer auf die Möbel. Selene begutachtete, was von ihrer Wohnung übrig war. Ihre Vereinigung mit Roven hatte das Zimmer verwüstet. Die Kraft, die dabei freigesetzt worden war, musste einem Erdbeben geglichen haben.
Roven war auf ihr eingeschlafen und hielt sie noch immer fest umklammert. Im Vergleich zu früher stellte sein Körper für sie keine Last mehr dar. Im Gegenteil. Selene empfand es als beruhigend, ihn auf sich zu spüren.
Er erwachte, hob den Kopf und lächelte sie an.
„Ich liebe dich“, murmelte er und küsste ihr Dekolleté. „Der Göttin sei Dank, dass dieser Alptraum vorbei ist.“
Selene streichelte seine Wange. „Bitte denk nicht länger daran! Ich bin bei dir und ich werde bleiben.“
Roven küsste sie. „Du bist als Akkadia noch schöner als zuvor.“
Er spielte mit einer Strähne ihres Haares. Das kühle Schwarz hatte blaue und türkisfarbene Nuancen erhalten.
„Und du schmeckst einfach göttlich“, setzte er fort.
Selene lächelte und fuhr mit den Fingern über das Bild von Rovens Bestie, die nun stolz über seinem Herzen thronte.
„Endlich weiß ich, was du damit meinst. Meine Wahrnehmung ist um so vieles intensiver als früher. Ich hatte befürchtet, das alles nicht verarbeiten zu können. Aber mit dir ist es leicht.“
„Wie hast du es geschafft?“
„Du meinst das Seelenband?“
Roven nickte und Selene erinnerte sich an die Angst, die sie verspürt hatte, als sie dem Tier gegenüberstand. Angst, die sie jetzt als grundlos empfand, angesichts der Einheit, die ihre Seelen bildeten.
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich … konnte einfach nicht gegen sie kämpfen.“ Die Akkadia sah sich diesem wunderschönen Löwen gegenüber, der ihr mit solcher Feindseligkeit begegnet war, dass sie sämtlichen Mut verloren
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