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Seelenkuss / Roman

Seelenkuss / Roman

Titel: Seelenkuss / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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bin drüber weg.
Abgesehen davon, dass dieser nicht ganz menschliche Typ aus einem anderen Jahrhundert stammte, war er auch noch zu ewigem Dienst in einer anderen Dimension verdammt. Ferner ging eine Fernbeziehung wohl kaum. Nein, umwerfend gutes Aussehen machte nicht alles wett.
    Außerdem hatte Ashe sich verändern müssen. Die alte Ashe Carver, die aggressive, unverschämte, die ihrer Libido freien Lauf gelassen hatte, war gezwungen gewesen, erwachsen zu werden, seit ihre Tochter bei ihr lebte. Aus demselben Grund legte sie es auch nicht wie früher gern auf einen Kampf an, nur um zu sehen, was passierte. Sie konnte es sich nicht mehr leisten, eine Verletzung zu riskieren, denn sie hatte einen geregelten Job. Vor allem aber machte sie die Sorge um ihr Kind wählerisch, was die Leute betraf, mit denen sie sich umgab, und regelrecht paranoid, wenn es darum ging, jemanden mit nach Hause zu bringen.
    Deshalb würde sie ihre Fassung auf keinen Fall wegen ein bisschen Eau de Waffenöl verlieren. Ashe wollte ihr Gewicht seitlich verlagern, einen größeren Abstand zu Reynard schaffen, als er ihre Schulter berührte und stumm mit einer Hand nach vorn deutete. Jenseits des Rasens flackerte etwas in der Dunkelheit, kaum mehr als eine Wellenbewegung im Schatten. Ihr Zielobjekt war tempomäßig eindeutig im Vorteil.
    Sie nickte. Stumm eilten sie dem Phouka nach, Reynard ihr voraus. Auch er war unglaublich schnell. Nicht ganz menschlich zu sein schien einiges für sich zu haben.
    Ashe überquerte den Rasen in einem engeren Winkel, um die Distanz zu verringern, und sprang über Beete mit Tulpen und Gänseblümchen. Plötzlich hielt Reynard eine Hand in die Höhe, wurde langsamer und duckte sich. Ashe bremste scharf und sank neben ihm auf ein Knie. Die kühle Luft, frisch und salzig vom nahen Meer, tat ihrer brennenden Lunge gut.
    »Dort vorn ist er«, sagte Reynard, »in der Sackgasse gefangen.«
    Ashe blinzelte. Direkt vor ihnen stand eine Gartenlaube von der Größe ihres Schlafzimmers. Etwa vierzig Hängekörbe rahmten den Bereich ein, hinter denen sich eine Felswand befand. Der Phouka bewegte sich unter den Körben, so dass sie wie stumme Glocken schwangen.
    Ashe hatte eine Kreatur mit der geschmeidigen Eleganz eines Raubtiers erwartet, konnte jedoch nicht mehr ausmachen, als dass das Ding deutlich weniger koordiniert wirkte, wenn es nicht rannte. Der Schatten jedenfalls schwankte und schlurfte eher wirr.
    »Können wir ihn in die Enge treiben?«, flüsterte sie so bemüht leise, dass ihre Lippen fast Reynards Ohr streiften.
    Der Schatten streckte sich weit nach oben und brachte die Körbe an ihren Ketten zum Tanzen. Reynard legte einen Finger auf seine Lippen. Was immer diese Kreatur war, sie besaß anscheinend ein Supergehör.
Mist, wir sind aufgeflogen!
    Mucksmäuschenstill warteten sie, während der Wind über das Gras strich. Zum Glück saßen sie im Gegenwind. Die Kreatur entspannte sich und schien an den Pflanzen um sich herum zu schnuppern. Ashe wünschte, sie hätte ihre Taschenlampe benutzen können, ohne sie zu verraten, oder die Kreatur würde sich in den Strahl eines der Flutlichter begeben. Nicht sehen zu können, was sie jagte, zerrte an ihren Nerven.
    Reynard zeigte auf sich, dann auf die Steinwand und beschrieb einen Kreis mit seinem Finger. Er wollte weiter nach vorn und sich bereit machen, ein Portal zu öffnen. Ashe reckte einen Daumen. Er stand sehr still da, beinahe wie ein Geist. Die Goldtressen an seiner Uniformjacke bildeten matte Streifen in der Dunkelheit. Ashe spannte alle Muskeln an, auf dass sie in dem Moment losstürmen konnte, in dem sie die Bestie überraschen und in die Burg treiben sollte.
    Auf einmal zuckte Reynard. »Wo ist er hin?«
    Gute Frage! Die Körbe hingen vollkommen ruhig da; ansonsten jedoch war die Laube leer. Schlagartig wurden Ashes Hände kalt und klamm, als versuchte ihr Blut, aus ihrem Leib zu fliehen. Sie schluckte angestrengt und verdrängte ihre Furcht. »Mist!«
    Frustriert ausatmend, richtete sie sich wieder auf. In dem Augenblick, den es gedauert hatte, die Handzeichen mit dem Captain auszutauschen, war ihnen die Kreatur entwischt. Wie gut, dass es nur zwei Richtungen gab, in die sie gerannt sein konnte.
    »Da rauf!« Ashe zeigte nach rechts. »Die einzige Alternative wäre das Eingangstor. Und dahin will er garantiert nicht, wenn er keine Lichter und Menschen mag.«
    Reynards Blick folgte ihrem ausgestreckten Finger. »Wohin führt der Weg?«
    »Zu einem

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