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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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ihren Hellren an, als er einen Witz machte.
    Sobald Jane ihn erblickte, setzte sie sich auf.
    Qhuinn beugte sich zu ihr hinab und flüsterte ihr ins Ohr.
    Keine Sekunde später war sie auf den Füßen. » Ich muss los, Vishous.«
    Der Bruder hob die diamantfarbenen Augen. Anscheinend reichte ihm ein Blick in Qhuinns Gesicht: Er stellte keine Fragen, sondern nickte nur ein Mal.
    Qhuinn und die Ärztin eilten zusammen raus.
    Man musste Doc Jane hoch anrechnen, dass sie keine Zeit damit verschwendete, nach dem Zustandekommen dieser Schwangerschaft zu fragen. » Wie lange blutet sie schon?«
    » Seit vierundzwanzig Stunden.«
    » Wie schwer?«
    » Ich weiß es nicht.«
    » Irgendwelche anderen Symptome? Fieber? Übelkeit? Kopfschmerzen?«
    » Ich weiß es nicht.«
    Sie hielt ihn auf, als sie an der großen Freitreppe ankamen. » Lauf in die Höhle. Meine Tasche steht auf dem Tresen neben der Obstschale.«
    » In Ordnung.«
    Qhuinn war noch nie in seinem Leben so schnell gerannt. Raus aus der Vorhalle. Über den verschneiten Hof. Pin eingeben. Im Eiltempo rein in die Höhle von V und Butch.
    Unter normalen Umständen wäre er nie eingetreten, ohne anzuklopfen. Scheiße, nicht einmal ohne Termin. Doch heute war ihm das egal.
    Oh, gut, die schwarze Tasche stand tatsächlich neben der Schale mit den Äpfeln.
    Er schnappte sie sich und rannte zurück, vorbei an den parkenden Fahrzeugen. Dann trat er auf der Stelle, während er ungeduldig darauf wartete, dass Fritz ihn wieder ins Haus ließ.
    Er mähte den Doggen beinahe um.
    Im ersten Stock raste er an der offenen Tür zu Wraths Arbeitszimmer vorbei und stürzte in Laylas Gästezimmer. Er schloss die Tür und schleppte sich keuchend zum Bett, auf dem die Ärztin nun seinen alten Platz eingenommen hatte.
    Himmel, Layla war weiß wie ein Laken. Doch so war das eben, wenn eine Vampirin Angst hatte und Blut verlor.
    Doc Jane war mitten im Satz, als sie ihre Tasche von ihm entgegennnahm. » Ich denke, ich sollte damit beginnen, deinen Blutdruck zu messen…«
    Kawumm!
    Als es schepperte, war Qhuinns erster Impuls, sich schützend über die beiden Frauen zu werfen.
    Aber der Krach stammte nicht von einer Bombe. Es war Phury, der die Tür aufriss.
    Die gelben Augen des Bruders leuchteten unheilvoll, als sie von Layla über Doc Jane zu Qhuinn wanderten… und wieder zurück.
    » Was ist hier los?«, fragte er, und seine Nasenlöcher blähten sich, als er offensichtlich den gleichen Geruch auffing wie Qhuinn. » Ich sehe die Ärztin die Treppe hochrennen. Dann kommt Qhuinn mit ihrer Tasche daher. Und jetzt… Kann mir vielleicht jemand erklären, was hier los ist? Und zwar auf der Stelle!«
    Aber er wusste längst Bescheid. Denn sein Blick war auf Qhuinn gerichtet.
    Qhuinn begegnete dem Blick des Bruders. » Ich habe sie geschwän…«
    Er hatte keine Gelegenheit, diesen Satz zu Ende zu führen. Der Bruder packte ihn und warf ihn gegen die Wand. Als Qhuinn die Wucht mit seinem Rücken auffing, explodierte der Schmerz in seinem Kiefer– ein Hinweis darauf, dass Phury ihm außerdem einen anständigen Kinnhaken verpasst hatte. Dann hielten ihn grobe Hände hoch, sodass seine Füße zehn Zentimeter über dem Orientteppich baumelten, während sich in der Tür die ersten Schaulustigen versammelten.
    Großartig. Auch noch Publikum.
    Phury kam mit dem Gesicht ganz nah an ihn heran und bleckte die Fänge. » Du hast was mit ihr gemacht?«
    Qhuinn schluckte Blut. » Sie war in der Triebigkeit. Ich habe ihr gedient…«
    » Du verdienst sie nicht…«
    » Ich weiß.«
    Phury stieß ihn erneut gegen die Wand. » Sie ist etwas Besseres…«
    » Da bin ich ganz deiner Meinung…«
    Rumms! Wieder die Wand. » Und warum zum Teufel hast du sie dann…«
    Ein Knurren hob an, so laut, dass der Spiegel neben Qhuinns Kopf klapperte– ebenso wie die silbernen Pinsel im Becher auf der Kommode und die Kristalle der Wandleuchter rechts und links von der Tür. Erst war er sich sicher, dass es Phury war… doch dann warf auch der Bruder einen verwunderten Blick über die Schulter.
    Layla war aus dem Bett gestiegen und kam auf sie zu–heilige Scheiße, ihr Blick reichte aus, um Lack von einer Autotür zu schmelzen: Obwohl es ihr nicht gut ging, fletschte sie die Fänge und krümmte die Finger zu Klauen… und ein eisiger Hauch wehte ihr voraus, bei dem sich Qhuinn die Nackenhaare aufstellten.
    Dieses Knurren hätte man nicht einmal einem Kerl zugetraut– geschweige denn einer zierlichen Vampirin, noch dazu

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