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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Beweis dafür, dass der Trick mit den Druckpunkten funktionierte und das Handgelenk einer davon war.
    Trez sprach dem Kerl ins Ohr, damit er die Grundregeln auch klar verstand: » Wenn du das noch einmal tust, breche ich dir sämtliche Knochen in der Hand. Auf einmal.« Er untermalte seine Worte mit einem Ruck, der dem Kerl ein Winseln entlockte. » Und dann mache ich mit deinem Arm weiter, gefolgt von deinem Hals– was du nicht überleben wirst. Also, wovon redest du?«
    » Sie war gestern Nacht hier.«
    » Da waren viele Frauen. Kannst du etwas genauer…«
    » Er meint mich.«
    Trez sah sich um. Na prima.
    Es war seine kleine Stalkerin, die Tussi mit dem hysterischen Anfall.
    » Ich hab gesagt, ich regle das!«, rief ihr Freund.
    Ah, ja, der Kerl machte wirklich den Eindruck, als hätte er die Sache im Griff. Also erlagen hier offensichtlich beide einer Illusion– und vielleicht war das die Grundlage ihrer Beziehung: Er hielt sie für ein Supermodel, und sie ging davon aus, dass er Grips hatte.
    » Gehört der zu dir?«, fragte Trez die Frau. » Denn wenn ja, nimm ihn doch bitte wieder mit nach Hause, bevor du einen Radlader brauchst, um die Sauerei zu beseitigen.«
    » Ich hab doch gesagt, du sollst nicht kommen«, fauchte sie. » Was machst du hier?«
    Und noch ein Beweis dafür, dass die beiden ein Traumpaar waren.
    » Wie wäre es, wenn ihr die Sache unter euch regelt?«, schlug Trez vor.
    » Ich liebe ihn!«
    Erst verstand er ihre Antwort gar nicht. Doch dann, abgesehen von der undeutlichen Aussprache, dämmerte es ihm. Die Trulla redete von ihm .
    Trez sah sie finster an und erkannte, dass dieser Gelegenheitsfick wirklich gründlich in die Hose gegangen war.
    » Tust du nicht!«
    Nun, zumindest verwandte ihr Freund diesmal die korrekte Verbform.
    » Doch!«
    Und dann ging erst so richtig der Punk ab. Der bullige Kerl riss sich los, wobei er sich das Handgelenk brach, und stürzte sich auf seine Freundin. Dann standen sich die beiden in gebeugter Haltung gegenüber, Nase an Nase, und warfen sich Obszönitäten an den Kopf.
    Sie schienen Übung darin zu haben.
    Trez sah sich um. Der Parkplatz war leer, und auch auf dem Gehweg war kein Mensch, aber er konnte kein Beziehungsdrama hinter seinem Club gebrauchen. Früher oder später würde jemand vorbeikommen und den Notruf wählen– oder schlimmer noch, dieses dürre Gestell würde ihren großen, tumben Freund ein Stück zu weit reizen und unter die Räder geraten.
    Hätte er doch nur einen Eimer Wasser oder einen Gartenschlauch gehabt, um sie voneinander zu trennen.
    » Hört zu, Leute, ihr müsst…«
    » Ich liebe dich!«, rief sie, drehte sich nach Trez um und griff sich vorne ans Bustier. » Kapierst du das nicht? Ich liebe dich!«
    Der Schweißfilm auf ihrer Haut– bei null Grad Außentemperatur– war ein eindeutiger Hinweis, dass sie drauf war. Koks oder Crystal, wenn er raten müsste. Ecstasy führte normalerweise nicht zu dieser Form von Aggression.
    Super. Noch ein Vorzug.
    Trez schüttelte den Kopf. » Du kennst mich nicht, Babygirl.«
    » Doch!«
    » Nein, tust du nicht…«
    » Red nicht mit ihr!«
    Der Kerl ging auf Trez los, aber seine Freundin stellte sich ihm in den Weg, bremste ihn wie einen herannahenden Zug.
    Scheiße, jetzt musste Trez eingreifen: keine Gewalt gegen Frauen, nicht mit ihm. Niemals – auch keine Kollateralschäden.
    Trez war so schnell, als hätte er die Zeit zurückgedreht. Er schob seine » Beschützerin« aus dem Weg und versetzte dem heranrasenden Bullen einen Schlag, der ihn am Kinn erwischte.
    Der Treffer zeigte kaum Wirkung. Es war ein bisschen so, als würde man eine Kuh mit einem Papierknäuel bewerfen.
    Trez bekam eine Faust ins Gesicht, sodass sich vor seinem einen Auge eine Lichtshow abspielte. Aber es war ein Glückstreffer gewesen und kein koordinierter Schlag. Ganz im Gegensatz zu seiner Vergeltung: Mit schnellen, gezielten Hieben rammte er seinem Gegner die Knöchel in den Bauch und verwandelte seine Schrumpfleber in einen Boxsack– bis der Freund sich vornüberkrümmte und in eine starke Schräglage nach Backbord geriet.
    Trez beendete das Spektakel, indem er den ächzenden Jammerlappen zu Boden trat.
    Daraufhin zog er die Pistole und presste sie dem Kerl an die Halsschlagader.
    » Du bekommst genau eine Chance, dich zu verpissen«, erklärte Trez ruhig. » Und so wird’s gemacht: Du stehst auf. Kein Blick in ihre Richtung. Kein Wort. Du gehst um diesen Club herum, steigst in ein verdammtes Taxi und

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