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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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nichts mit Hanteln am Hut, schon gar nicht mit Hanteln von dem Kaliber, wie es sie im Kraftraum des Trainingszentrums gab. Der viele Port auf nüchternen Magen bereitete ihm Schwindel und Koordinationsstörungen. Aber er brauchte eine Richtung , einen Plan, ein Ziel, zu dem er sich schleppen konnte. Alles war besser, als auf sein Zimmer zu gehen, sich wieder aufs Bett zu setzen und den Tag auf die gleiche Weise zu beginnen wie die Nacht – rauchend, den Blick ins Leere gerichtet.
    Nur mit einer guten Portion mehr Port im System.
    Er kam aus dem unterirdischen Tunnel, ging durch das Büro und drückte die Glastür auf.
    Im Gehen nippte er an seinem halb vollen Glas, während sich seine Gedanken im Kreis drehten. Er fragte sich, wann diese ganze Scheiße zwischen Qhuinn und ihm wohl aufhören würde. Auf seinem Sterbebett? Himmel, er glaubte nicht, dass er es so lange durchstehen würde, vorausgesetzt, er hatte eine normale Lebensspanne vor sich.
    Vielleicht sollte er ausziehen. Auch Tohr und Wellsie hatten vor Wellsies Tod in einem eigenen Haus gewohnt. Mann, in diesem Fall musste er Qhuinn nur noch bei den Besprechungen sehen – und bei so vielen Brüdern und Hausbewohnern konnte man sich leicht aus dem Weg gehen.
    So hielt er es ohnehin schon seit geraumer Zeit.
    Genau genommen würden sich ihre Pfade dann gar nicht mehr kreuzen – John bildete immer ein Team mit Qhuinn, weil Qhuinn sein Ahstrux Nohtrum war, und aufgrund des Dienstplans und der Aufteilung der Einsatzgebiete kämpfte Blay nie mit Qhuinn zusammen, außer im Notfall.
    Saxton könnte zur Arbeit pendeln…
    An der Tür zum Kraftraum blieb Blay wie angewurzelt stehen. Durch das Glasfenster sah er einen Satz Gewichte über einer Hantelbank auf und ab wandern, und die Nikes verrieten ihm, wer da auf dem Rücken lag.
    Verdammt, konnte er nicht einmal seine Ruhe haben?
    Er ließ sich gegen die Tür sinken und schlug mit dem Kopf dagegen. Zweimal, dreimal…
    » Die Übungen macht man eigentlich an den Geräten– nicht an der Tür.«
    Manny Manellos Stimme war ihm so willkommen wie ein Tritt in den Hintern mit einem Stahlkappenschuh.
    Blay richtete sich auf, und als sich die Welt ein klitzekleines bisschen drehte, hielt er sich unauffällig am Türrahmen fest, damit sein Gleichgewichtsproblem nicht auffiel. Außerdem versteckte er das fast leere Glas hinter dem Rücken.
    Ein Arzt würde es vermutlich unvernünftig finden, unter Alkoholeinfluss zu trainieren.
    » Wie geht es dir?«, fragte Blay, obwohl es ihn eigentlich nicht interessierte– und das lag nicht an Paynes Hellren . Im Moment war ihm so ziemlich alles egal.
    Manellos Mund bewegte sich, und Blay verbrachte seine Zeit damit, zuzusehen, wie diese Lippen Silben formten. Kurz darauf verabschiedeten sie sich voneinander, dann war Blay wieder allein mit der Tür.
    Er kam sich doof vor, hier so herumzustehen, und er hatte dem Onkel Doktor gesagt, dass er reingehen würde. Außerdem gab es da drinnen an die fünfundzwanzig Geräte. Plus Hanteln und Gewichte. Laufbänder, Stairmaster, Elliptical Stepper… reichlich Ablenkung.
    Ich liebe Layla nicht.
    Mit einem Fluch schob Blay die Tür auf und machte sich auf ein verlegenes » Ach, hallo, du bist’s« gefasst. Aber Qhuinn bemerkte seine Ankunft gar nicht. Er hörte die Musik nicht über Zimmerlautsprecher, sondern trug Kopfhörer, die seine Ohren vollständig bedeckten. Er hing mittlerweile an der Reckstange und blickte auf die gegenüberliegende Wand.
    Blay hielt sich so weit wie möglich von ihm entfernt und setzte sich auf das nächstbeste Gerät– Brustpresse. Egal.
    Nachdem er sein Glas abgestellt und die Gewichte eingestellt hatte, setzte er sich auf den Polstersitz, ergriff die zwei Doppelhanteln und fing an, aus der Brust heraus zu pressen.
    Außer Qhuinn gab es hier nichts zu sehen.
    Oder vielleicht lag es daran, dass seine Augen sich weigerten, in eine andere Richtung zu blicken.
    Der Kerl trug ein schwarzes ärmelloses Shirt, das seine mächtigen Schultern hervorragend zur Geltung brachte… Die Muskeln zogen sich zusammen, als er den höchsten Punkt des Klimmzuges erreichte, die hervortretenden Konturen die eines Kriegers , nicht die eines Anwalts…
    Blay unterbrach sich.
    Dieser Vergleich war so mies, dass einem ganz schlecht wurde. Nach nunmehr einem Jahr war ihm Saxtons Körper fast so vertraut wie der eigene, und der Kerl war fantastisch gebaut, so schlank und elegant…
    Qhuinn war schon beim nächsten Klimmzug, die Arm- und

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