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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Oberkörpermuskeln stemmten das Gewicht des schweren Unterkörpers hoch. Dank der Anstrengung brach ihm nun auch noch der Schweiß aus, sodass sein ganzer Körper im Licht schimmerte.
    Die Tätowierung auf seinem Rücken bewegte sich, als er die Spannung löste, sich langsam runterließ und an den Armen hing, doch dann ging es wieder hoch. Und runter. Und hoch.
    Blay dachte daran, wie Qhuinn ausgesehen hatte, als sie den Hummer umgedreht hatten: kraftvoll, maskulin… erotisch.
    Halt, das durfte einfach nicht wahr sein!
    Er saß doch nicht allen Ernstes hier und begaffte Qhuinn auf diese Weise.
    Bilder aus der Vergangenheit tauchten vor seinem geistigen Auge auf und verwandelten sein Hirn in ein Kino. Er sah Qhuinn, wie er sich über eine Menschenfrau beugte, die mit dem Po nach oben auf einer Tischkante vor ihm lag. Seine Hüften vollführten peitschende Stöße, während er sie fickte und sie an den Hüften festhielt, damit sie ihm nicht entglitt. Bei dieser Gelegenheit hatte er kein Hemd getragen, und seine Schultern hatten sich angespannt, genau wie jetzt.
    Ein durchtrainierter Körper, der vollen Einsatz leistete.
    Es gab so viele Bilder wie dieses: Qhuinn in den unterschiedlichsten Positionen mit verschiedenen Partnern, männlich und weiblich. Am Anfang, direkt nach ihrer Transition, war es so aufregend gewesen, mit ihm zusammen auf die Jagd zu gehen– obwohl sich eigentlich nur Qhuinn auf die Pirsch machte, und Blay nahm, was man ihm brachte. So viel Sex mit so vielen Leuten– obwohl Blay sich damals ausschließlich an Frauen gehalten hatte.
    Vielleicht, weil er gewusst hatte, dass er mit ihnen auf der sicheren Seite war, dass sie in so vielerlei Hinsicht » nicht zählten«.
    So unkompliziert zu Beginn. Aber im Laufe der Zeit war eine Schieflage entstanden– wenn er Qhuinn mit irgendeinem Aufriss beobachtete, stellte er sich immer öfter vor, selbst unter diesem kräftigen Körper zu liegen und in den Genuss seiner Liebeskunst zu kommen. Nach einer Weile hatte sich nicht mehr der Mund eines Fremden um Qhuinns Schwanz geschlossen. Sondern seiner. Und wenn diese Orgasmen kamen, und das taten sie immer, dann nahm er sie entgegen. Seine Hände lagen auf Qhuinns Körper, und seine Lippen pressten sich auf seine Haut, seine Beine waren gespreizt.
    Das hatte alles zerstört.
    Scheiße, er erinnerte sich noch, wie er tagsüber wach gelegen und an die Zimmerdecke gestarrt hatte, während er sich einredete, dass er es beim nächsten Mal im Club, in den Toiletten oder wo es auch stattfand, nicht mehr tun würde. Aber bei jedem ihrer nächtlichen Streifzüge war er wie ein Süchtiger, dem man genau die richtige Pille anbot.
    Zweimal hatten sie sich geküsst– einmal nicht weit von hier im Untersuchungsraum im Klinikbereich. Er hatte darum betteln müssen. Und dann ein zweites Mal oben in seinem Zimmer, kurz bevor er sich das erste Mal mit Saxton getroffen hatte.
    Auch um diesen Kuss hatte er betteln müssen.
    Abrupt gab Blay auf, ein ernsthaftes Training vorzutäuschen, und legte die Hände auf die Oberschenkel.
    Er sagte sich, dass er wohl besser gehen sollte. Einfach von diesem bescheuerten Gerät aufstehen und rausmarschieren, bevor Qhuinn sich der nächsten Übung zuwandte und ihn bemerkte.
    Stattdessen wanderten seine Augen wieder zu diesen Schultern und den Wirbeln, zu der schmalen Hüfte und dem noch schmaleren Hintern, zu den muskulösen Beinen…
    Vielleicht war es der Alkohol. Der Nachhall von ihrem Streit im Abschleppwagen. Diese ganze Sache mit Laylas Triebigkeit…
    Doch jetzt war er erregt. Hart wie Stahl. Bereit.
    Blay blickte an seiner Brust abwärts zur Vorderseite seiner lockeren Shorts– und hätte sich am liebsten eine Kugel in den Kopf gesetzt.
    Himmel, er musste auf der Stelle hier raus.
    Qhuinn vollführte einen Klimmzug nach dem anderen. Seine Hände waren taub, und sein Bizeps fühlte sich an, als würde er mit stumpfen Messern von den Knochen geschält– und das war gar nichts im Vergleich zu seinen Schultern. Sie waren das eigentliche Problem. Jemand hatte sich offensichtlich von hinten angeschlichen und sie mit Abbeize beschmiert, um sie nun mit dem Bandschleifgerät zu bearbeiten.
    Er hatte keinen Schimmer, wie viele Klimmzüge er gemacht hatte. Keine Ahnung, wie viele Meilen er gerannt war. Hatte die Sit-ups, Kniebeugen und Liegestütze nicht gezählt.
    Er wusste nur, dass er weitermachen würde.
    Zweck der Übung: vollkommene Erschöpfung. Er wollte einschlafen, sobald er in sein

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