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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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gut ein paar Gewichte stemmen und hoffen, dass sein fröhlicher kleiner Freund mangels Aufmerksamkeit irgendwann deprimiert den Kopf hängen ließ.
    Guter Plan.
    Im Ernst.
    Auf jeden Fall.
    Als er etwas später auf die Uhr sah, war eine Viertelstunde verstrichen, und er hatte sich kein bisschen bewegt– es sei denn, man zählte das Heben und Senken der Brust.
    Seine Erektion aber hatte da einen Vorschlag.
    Auf den ging seine Hand nun ein, glitt zwischen seine Beine und ertastete diesen harten…
    Blay sprang vom Krafttrainer auf und ging zur Tür. Genug von dem Quatsch– er würde jetzt die Toilette in der Umkleide benutzen und so hoffentlich etwas Alkohol loswerden. Dann würde er ein Laufband besteigen und den Rest rausschwitzen.
    Das erste Anzeichen, dass ihn sein aktueller Plan nur noch tiefer in die Bredouille bringen sollte, wurde sichtbar, als er die Tür zur Umkleide öffnete: Das Rauschen von Wasser verriet ihm, dass sich gerade jemand wusch. Blay war jedoch so damit beschäftigt, sich anzutreiben, dass er nicht weiter darüber nachdachte.
    Andernfalls hätte er auf der Stelle kehrtgemacht und sich nach einer anderen Toilette umgesehen.
    Stattdessen ging er an den Schließfächern vorbei und erledigte sein Geschäft. Erst, als er sich die Hände wusch, zählte er allmählich eins und eins zusammen.
    Ohne sein Zutun wandte sich sein Kopf in Richtung der Duschen.
    Du solltest gehen, sagte er sich.
    Als er den Wasserhahn zudrehte, erschien ihm das leise Quietschen laut wie ein Schrei, und er vermied es, in den Spiegel zu blicken. Er wollte nicht sehen, was in seinen Augen stand.
    Geh zurück zur Tür. Geh einfach zurück zur Tür. Geh …
    Dass seine Beine diesen einfachen Befehl verweigerten, war nicht nur ein Fall von körperlicher Rebellion. Bedauerlicherweise war es bei ihm das übliche Verhaltensmuster.
    Er würde es noch bereuen.
    Doch in dem Moment, als er entschied, an den Durchgang zu treten und in den Duschraum zu spähen, als er sich soweit es ging versteckt hielt und den Kerl beobachtete, den er nicht beobachten hätte sollen , überkam ihn der irre Rausch der Gefühle, so schmerzlich vertraut wie ein gut sitzender Anzug, maßgeschneidert für seinen persönlichen Wahnsinn.
    Qhuinn stand mit Blick zur Wand unter der Dusche, hatte eine Hand an die nassen Kacheln gestützt, das dunkle Haupt unter dem Strahl gebeugt. Wasser rann über seine Schultern und strömte über den kräftigen Rücken mit der samtenen Haut… dann floss es über seinen prächtigen Hintern… und weiter noch, entlang der langen, starken Beine.
    Im letzten Jahr hatte der Kämpfer ordentlich zugelegt. Qhuinn war schon nach der Transition ein Klotz gewesen und war noch kräftiger geworden in diesen ersten Monaten des exzessiven Essens. Aber es war eine Weile her, dass Blay ihn nackt gesehen hatte… und, wow, sein selbst auferlegtes Folterprogramm im Kraftraum schlug sich in deutlich hervortretenden Muskeln nieder…
    Unvermittelt drehte Qhuinn sich um und legte den Kopf in den Nacken, ließ das Wasser durch sein dunkles Haar strömen, und dieser unglaubliche Körper bog sich nach hinten durch.
    Sein Piercing am Schwanz war noch da.
    Heilige Scheiße, und er hatte einen Ständer…
    Sofort drängte ein Orgasmus an die Spitze von Blays Erektion, und seine Eier zogen sich zusammen wie Fäuste.
    Blay wirbelte herum, schoss durch die Umkleide wie eine Kanonenkugel, stieß die Tür auf und sprang in den Flur.
    » Scheiße… verdammte Scheiße… Mist…«
    Er lief, so schnell er konnte, und versuchte, das Bild aus seinem Kopf zu verbannen, rief sich ins Gedächtnis, dass er einen Freund hatte, dass er diese Sache hinter sich gelassen hatte, dass man sich wegen eines Typen nur so und so oft zerfleischen konnte, und dann war es vorbei.
    Als gar nichts half, dachte er noch einmal an die Predigt, die er Qhuinn im Abschleppwagen gehalten hatte.
    Wo war eigentlich das Büro?
    Blay blieb stehen und sah sich um. Na toll. Er war in die verkehrte Richtung gelaufen, vorbei am Klinikbereich, und befand sich jetzt auf Höhe der Unterrichtsräume.
    Meilen entfernt vom Tunneleingang.
    » … tiefe Schnittwunde, aber er wollte nichts davon hören.«
    Manny Manellos Bassstimme eilte ihm voraus, als er aus dem Hauptuntersuchungszimmer kam. Eine Sekunde später erschien Doc Jane hinter ihm, eine offene Mappe in der Hand, und ihr Finger fuhr von oben nach unten über eine Seite.
    Blay drückte sich durch die erstbeste Tür, die ihm begegnete…
    …und

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