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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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stand im Dunklen. Er tastete nach einem Lichtschalter, weil er viel zu aufgewühlt war, um die Lichter Kraft seines Willens aufleuchten zu lassen. Er fand ihn, drückte drauf und war sofort geblendet.
    » Scheiße!«
    Der stechende Schmerz, der in sein Schienbein schoss, verriet ihm, dass er gegen etwas Großes gestoßen war.
    Aha. Ein Schreibtisch.
    Er war in einem der Minibüros gelandet, die um die Unterrichtsräume herum angeordnet waren, was gut war. Der Unterricht hatte nach den Plünderungen immer noch nicht wieder begonnen, also war hier unten niemand, und vermutlich würde auch niemand auf die Idee kommen, diesen kleinen leeren Raum zu betreten.
    Er hatte einen Moment lang seine Ruhe, ein echter Segen. Er würde jetzt ganz bestimmt nicht versuchen, ins Haus zu gelangen. Bei seinem Glück begegnete er vermutlich Qhuinn, und das war im Moment wirklich das Letzte, was er brauchen konnte.
    Er ging um den Schreibtisch herum und setzte sich in den bequemen Bürostuhl. Dann legte er die Beine auf den Tisch, auf dem eigentlich ein Computer, eine Topfpflanze und ein Stiftehalter hätten stehen sollen. Stattdessen war er leer, wenn auch kein Staub darauf lag, denn so etwas hätte Fritz niemals zugelassen, nicht einmal in einem ungenutzten Raum.
    Blay rieb sich das schmerzende Schienbein und wusste schon jetzt, dass er einen riesigen blauen Fleck bekommen würde. Aber zumindest lenkte ihn der Schmerz von dem ab, was ihn hierhergetrieben hatte.
    Leider hielt es nicht an.
    Als er den Stuhl nach hinten kippte und die Augen schloss, kehrten seine Gedanken zur Umkleide zurück.
    Wird diese Folter denn niemals enden? , dachte er.
    Verflucht, und sein Schwanz pulsierte immer noch.
    Er wog seine Möglichkeiten ab, löschte die Lampe kraft seines Willens, schloss die Augen und befahl seinem Hirn, still zu sein und zu schlafen. Wenn er nur für ein, zwei Stündchen hier döste, würde er nüchtern und erschlafft erwachen und wieder unter Leute gehen können.
    Tja, das war mal ein guter Plan, und dieser Raum war der perfekte Ort dafür. Dunkel, einigermaßen kühl, extrem still auf eine Weise, wie es in der Regel nur unterirdische Räume sind.
    Blay lümmelte sich noch etwas tiefer in den Schreibtischstuhl, verschränkte die Arme über der Brust und machte sich bereit für die REM -Phase.
    Als das nicht klappte, stellte er sich alle möglichen Situationen vor, in denen etwas ausging, wie ausgesteckte Staubsauger, einen Brand, der mit Wasser gelöscht wurde, Fernsehbildschirme, die dunkel wurden…
    Qhuinn hatte so verdammt einladend ausgesehen unter dieser Dusche, der nasse, geschmeidige Körper mit Muskeln wie aus Stein gemeißelt, sein Schwanz so dick und stolz. Dank des Wassers war er sicher glitschig und heiß… und, gütige Jungfrau der Schrift, Blay hätte alles gegeben, um zu ihm zu gehen, auf die Knie zu sinken und diesen Schwanz in den Mund zu nehmen, die runde Eichel mit dem Piercing an seiner Zunge zu spüren, während er sich auf und ab…
    Das angewiderte Grunzen, das er ausstieß, hallte um ein Vielfaches lauter durch den Raum, als es tatsächlich gewesen war.
    Er schlug die Augen auf und versuchte sämtliche Fantasievorstellungen, die mit dem Lecken von irgendwas zu tun hatten, aus seinem Kopf zu vertreiben. Aber die Dunkelheit war dabei alles andere als hilfreich, sie formte nur die perfekte Leinwand, auf die er sie projizieren konnte.
    Fluchend versuchte er es mit dieser Yogaübung, bei der man nach und nach die Anspannung in den einzelnen Körperteilen löste, angefangen mit der Dauerfalte zwischen seinen Augenbrauen, dann den Sehnen, die an seiner Schulter hervortraten und bis zur Schädelbasis führten. Seine Brustmuskeln waren aus unerfindlichem Grund ebenfalls angespannt, die Bizepse gruben sich in seine Oberarme.
    Als Nächstes wären die Bauchmuskeln dran gewesen, dann sein Po und die Oberschenkel, die Knie, die Waden und jeder einzelne Zeh.
    Doch so weit kam er nicht.
    Denn eine Erektion zur Erschlaffung zu überreden erforderte Kräfte, die sein vom Alkohol benebeltes Hirn nicht aufbringen konnte.
    Leider gab es nur einen sicheren Weg, um Mr Happy loszuwerden. Aber er saß ja hier im Dunklen und konnte sich darauf verlassen, dass niemand davon erfuhr. Warum sollte er das verdammte Ding also nicht bearbeiten, das Feuer löschen und dann schlafen? Das war auch nicht anders, als bei Anbruch der Nacht mit einer Latte zu erwachen– denn hier war fürwahr kein Gefühl im Spiel. Außerdem stand er unter

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