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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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verärgert hat.«
    Assail beugte sich nach vorne, senkte das Kinn und funkelte ihn an. » Ich bin nicht verärgert. Noch nicht.«
    Benloise ließ unauffällig eine Hand unter dem Tisch verschwinden. Einen Sekundenbruchteil später hörte Assail, wie sich die Tür am anderen Ende des Raumes öffnete.
    Flüsternd sagte Assail: » Ich habe Ihnen eine Gefälligkeit erwiesen. Wenn ich das nächste Mal jemanden auf meinem Grundstück erwische, ob nun in Ihrem Auftrag oder nicht, werde ich nicht halb so höflich sein.«
    Und damit stand er auf und drückte seine Zigarre auf dem Schreibtisch aus.
    » Einen wunderschönen guten Abend«, sagte er und ging.

14
    Wie spät sie doch dran waren.
    Als Qhuinn sich vom Haus weg dematerialisierte, konnte er es kaum glauben: Zehn Uhr, und sie brachen gerade erst auf. Doch die Bruderschaft hatte sich eine halbe Ewigkeit im Arbeitszimmer eingeschlossen, und als er und John endlich reindurften, wurde erst mal eine halbe Stunde lang ausgelassen geflucht, als V vermeldete, dass ein wasserdichter Beweis gefunden war, der Xcors Bande überführte. Dabei erfuhr das Wort fuck so manch kreative Verwendung, und es gab die unterschiedlichsten Vorschläge, welche unbelebten Objekte man ihnen sonst wohin schieben könnte.
    Auf die Idee mit dem Rechen wäre Qhuinn zum Beispiel niemals selbst gekommen. Ja, es war ein Spaß gewesen.
    Und all das hatte Blay verpasst.
    Qhuinn materialisierte sich in einem Waldgebiet südwestlich des Anwesens und nahm sich fest vor, keine Spekulationen anzustellen, was Blay aufgehalten haben könnte. Doch Tatsache war, dass er auf sein Zimmer gegangen und nicht zurückgekehrt war. Und obwohl die meisten Unfälle bekanntlich zu Hause passierten, erschien es ihm unwahrscheinlich, dass er über den Teppich gestolpert war.
    Es sei denn, Saxton hatte diesen Teppich gespielt.
    Aufhören, dachte Qhuinn. Er inspizierte seine Umgebung, während John, Rhage und Z neben ihm erschienen. Die Koordinaten für ihren Einsatz hatten sie in den Handys der beiden Autodiebe gefunden. Es handelte sich um ein scheinbar verlassenes Grundstück etwa zehn, fünfzehn Meilen von dem Punkt entfernt, an dem er die beiden in der vergangenen Nacht mit seinem geklauten Hummer erwischt hatte.
    » Was ist denn das?«, fragte jemand verwundert.
    Qhuinn blickte über die Schulter. Die Verwunderung war nachvollziehbar: Hinter ihnen ragte ein eckiges Gebäude auf, ungefähr so hoch wie ein Kirchturm und schmucklos wie eine Recyclingtonne.
    » Flugzeughangar«, sagte Zsadist und stapfte darauf zu. » Was anderes kann es nicht sein.«
    Qhuinn folgte ihm und bildete die Nachhut, für den Fall, dass jemand auftauchte.
    Aus dem Nichts erschien Blay, ganz in Leder und schwer bewaffnet wie der Rest von ihnen. Sofort verlangsamte Qhuinn seine Schritte und blieb dann stehen, zumal er nicht ins Stolpern geraten und wie ein Idiot dastehen wollte.
    Mann, was für ein finsteres Gesicht, dachte er, als Blay sich in Bewegung setzte. Herrschte da etwa dicke Luft zwischen dem glücklichen Paar?
    Obwohl ihre Blicke sich nicht trafen, fühlte Qhuinn sich veranlasst, etwas zu sagen. » Hallo, alles…«
    Er sparte sich den Teil mit dem » klar«. Zwecklos. Blay stapfte an ihm vorbei, als wäre er Luft.
    » Bei mir auch«, murmelte Qhuinn und trottete weiter durch den Schnee. Echt gut, danke der Nachfrage – ach, du hast Stress mit Sax? Sollen wir auf ein Bierchen gehen und drüber reden? Ja? Perfekt. Und zum Dessert kannst du mich vernasch …
    Er unterbrach seinen Fantasiemonolog, als der Wind drehte und einen widerwärtig süßlichen Geruch zu ihm trug.
    Sofort zogen alle ihre Waffen und sahen zum Hangar.
    » Eigentlich kommt der Wind doch von hinten«, sagte Rhage leise. » Da drin muss es wirklich bestialisch stinken.«
    Zu fünft pirschten sie sich an das Gebäude heran, fächerten sich auf, suchten im blauen Mondlicht nach etwas, das sich bewegte.
    Der Hangar hatte zwei Eingänge, ein riesiges Tor aus zwei Hälften, breit genug für ein Flugzeug, und einen Eingang für Personen, der daneben wie für Barbie gemacht aussah. Rhage hatte absolut recht: Obwohl ihnen die eisige Winterluft in den Rücken blies, kitzelte sie der Geruch in der Nase, und das nicht auf angenehme Weise.
    Mann, dabei milderte Kälte den Gestank eigentlich ab.
    Sie verständigten sich per Handzeichen und teilten sich in zwei Gruppen auf. Qhuinn und John übernahmen einen der großen Torflügel, Rhage, Blay und Z versammelten sich vor der Tür.
    Rhage

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