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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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der Luft war, gab es keinen Anlass mehr, auf die nächste Schwadron zu warten.
    Obwohl den beiden ohnehin niemand helfen konnte.
    Er nahm auf dem Hof vor dem Haus Gestalt an und…
    Direkt über ihm war das gottvergessene Flugzeug. Es flog völlig geräuschlos und verdeckte soeben den Mond.
    Heilige Scheiße , sie hatten es geschafft– und verdammt, sie waren so nah, dass es so wirkte, als könnte er nach oben greifen und den Bauch der Cessna berühren.
    Aber diese Stille war kein gutes Zeichen .
    Als Erstes rammten sie die Thujenhecke, die sich rund um den Garten zog. Das Flugzeug prallte von den spitzen Wipfeln ab, gewann etwas an Höhe und verschwand dann aus der Sicht.
    Blay dematerialisierte sich zur hinteren Terrasse und bekam gerade noch mit, wie die Cessna in den Schnee platschte: Das Ganze erinnerte an einen fetten Kerl, der einen Bauchklatscher hinlegte, große Wellen von Weiß stoben in alle Richtungen davon. Dann verwandelte das Flugzeug sich in die größte Harke aller Zeiten und fräste sich mit einem Affenzahn durch Obstbaumreihen und Blumenbeete, die im Winter abgedeckt waren, und Scheiße, selbst durch die aufgestellten Vogeltränken.
    Egal. Wenn es nach Blay ging, konnte der ganze Garten draufgehen, solange dieses Flugzeug anhielt– und zwar bitte vor der Schutzmauer.
    Kurz schoss ihm durch den Kopf, ob er sich vor die Cessna materialisieren und sie mit ausgestreckten Händen aufhalten sollte, aber das war natürlich Schwachsinn. Wenn sie sich nicht einmal von der Marmorstatue beeindrucken ließ, die sie gerade umpflügte, konnte sie auch kein Vampir…
    Völlig unverhofft geriet dieses nicht aufzuhaltende Flugzeug ins Schlingern, und die Tragfläche, die in Blays Richtung ragte, schwenkte herum, als ob Qhuinn versuchen würde zu lenken. Schleudern war ein guter Trick – unnötig zu erwähnen, dass es keine Bremsen gab. Mit diesem Zickzackmanöver verlängerte sich allerdings die Strecke, sodass die Cessna an Schwung verlieren konnte.
    Scheiße, jetzt kamen sie der Schutzmauer wirklich nahe .
    Funken stoben in die Nacht, und Metall schleifte quietschend über Stein– jetzt waren sie der Schutzmauer also nicht mehr nur nahe, sondern direkt dran . Dank des Schwenks aber, den Qhuinn eingelegt hatte, schrammten sie nun seitlich an der Mauer entlang, statt frontal in sie hineinzukrachen.
    Blay rannte auf den Funkenflug zu, und eine ganze Reihe Leute folgten ihm. Niemand konnte die Geschehnisse aufhalten, aber sie konnten verdammt noch mal da sein, wenn die Sache…
    Knirsch!
    …endete.
    Das Flugzeug rammte schließlich etwas, das ihm die Stirn bot: den Schuppen im hintersten Teil des Gartens, in dem allerhand Gartengerätschaften gelagert wurden.
    Jäher Stillstand.
    Doch es war viel zu still. Das einzige Geräusch, das Blay hörte, war das Knirschen seiner Treter im Schnee und sein Atem, der in die kalte Luft stieß, sowie das Stolpern der anderen hinter ihm.
    Er erreichte das Flugzeug als Erster und stürzte auf die Tür zu, die wie durch ein Wunder in seine Richtung zeigte und nicht zur Betonmauer hin. Er riss sie auf und griff nach seiner Taschenlampe. Was würde ihn da drinnen erwarten ? Rauch? Giftige Dämpfe? Blut und abgetrennte Körperteile?
    Zsadist saß steif in einem rückwärtsgewandten Sitz und hielt die Armlehnen umklammert. Er war angeschnallt und starrte stur geradeaus, ohne zu blinzeln.
    » Stehen wir?«, fragte er heiser.
    Okay, offensichtlich konnte selbst ein Bruder unter Schock stehen.
    » Ja.« Blay wollte nicht unhöflich sein, aber jetzt, da er wusste, dass einer von ihnen überlebt hatte, musste er herausfinden, ob…
    Qhuinn stolperte aus dem Cockpit. Im Strahl von Blays Taschenlampe sah er aus, als käme er gerade aus einer Hardcore-Achterbahn: Sein Haar stand nach hinten, die Stirn war vom Wind verbrannt, die Augen waren weit aufgerissen inmitten des blutverschmierten Gesichts, und er zitterte am ganzen Leib.
    » Bist du okay?«, schrie er, als wäre er noch taub vom Lärm. » Z– sag was…«
    » Ich bin hier«, antwortete der Bruder und zog eine Grimasse, als er den Klammergriff um die Armlehne löste und die Hand hob. » Alles okay, Sohn– mir geht es gut.«
    Qhuinn packte die Hand, dann knickten seine Knie ein. Er brach einfach über ihrem Handschlag zusammen und konnte kaum sprechen.
    » Ich wollte nur… dass dir nichts passiert… wegen… deiner Tochter… ich wollte nur, dass dir nichts passiert…«
    Zsadist, der Bruder, der nie jemanden berührte, legte die

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