Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
Vom Netzwerk:
Ich, Zsadist, Sohn des Ahgony, initiiert im hundertzweiundvierzigsten Jahr der Regentschaft von Wrath, Sohn des Wrath, nominiere Qhuinn, einen Waisen in der Welt, für eine Mitgliedschaft in der Bruderschaft der Black Dagger.«
    Die formale Ansprache aus dem Mund des Bruders war ein echter Schocker. Z hatte noch weit weniger für das Brauchtum übrig als der Rest von ihnen. Aber offensichtlich nicht in dieser Angelegenheit.
    Heilige Scheiße, dachte Wrath. Sie zogen mit. Und das so schnell. Er hatte erwartet, dass es länger dauern würde. Tagelanges Grübeln. Wochen. Vielleicht einen Monat– und dann womöglich ein Nein aus einer Vielzahl von Gründen.
    Aber sie spielten mit– also war Wrath dabei.
    » Was ist die Grundlage für dieses Anliegen, das du in deinem Namen und dem deiner Familie vorbringst?« , fragte Wrath.
    Jetzt verzichtete Z auf Förmlichkeiten und redete Tacheles: » Er hat mich heute Nacht nach Hause gebracht, zu meiner Shellan und meiner kleinen Tochter. Unter Einsatz seines Lebens.«
    » In Ordnung.«
    Wrath musterte die Reihe der Männer, die um seinen Tisch standen, auch wenn er sie nicht mit den Augen sah. Doch das machte nichts. Er konnte auch so sagen, wo sie standen und wie sie über die Sache dachten. Der Geruch ihrer Gefühle sprach eine deutliche Sprache.
    Die Gruppe bildete eine Einheit, gefestigt, entschlossen und stolz.
    Aber er musste sich an die Formalitäten halten.
    Also fing er ganz am Ende an. » V?«
    » Ich war schon dafür, als er sich den Kampf mit Xcor geliefert hat.«
    Ein zustimmendes Raunen war die Folge.
    » Butch?«
    Der Bostoner Akzent war unverkennbar. » Er ist ein knallharter Kämpfer. Und ich mag ihn. Er wird allmählich erwachsen, hört immer mehr mit dem Gehabe auf, konzentriert sich auf das Wesentliche.«
    » Rhage?«
    » Du hättest ihn heute sehen sollen. Er wollte mich nicht fliegen lassen– meinte, zwei Brüder wären ein zu großer Verlust.«
    Wieder ertönte anerkennendes Gemurmel. » Tohr?«
    » In der Nacht, als sie auf dich geschossen haben, sind wir dank ihm rausgekommen. Er hat’s drauf.«
    » Phury?«
    » Ich mag ihn. Wirklich. Er stürzt sich als Erster in jeden Kampf. Er würde buchstäblich alles tun, für jeden von uns– ganz gleich, wie gefährlich es ist.«
    Wrath klopfte auf den Tisch. » Dann ist es beschlossen. Ich beauftrage Saxton mit den Änderungen, und wir ziehen es durch.«
    Tohr meldete sich zu Wort. » Bei allem Respekt, mein König, aber in diesem Fall kann er nicht Ahstrux Nohtrum bleiben. Seine Hauptaufgabe kann nicht mehr darin bestehen, auf John aufzupassen.«
    » Du hast recht. Wir bitten John, ihn freizugeben– ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich weigert. Dann lasse ich Saxton die Dokumente aufsetzen, und nach Qhuinns Initiation kümmerst du dich, V, um die Tätowierung in seinem Gesicht. So als wäre John eines natürlichen Todes gestorben oder etwas in der Art.«
    Es raschelte. Vermutlich vollführten ein paar der Brüder das Zeichen zur Abwehr von Unglück vor der Brust.
    » In Ordnung«, sagte V.
    Wrath verschränkte die Arme. Es war ein historischer Moment, dessen war er sich bewusst. Die Initiation von Butch war rechtens gewesen, weil eine Blutsverwandtschaft zum König bestand. Mit Qhuinn war es eine andere Geschichte. Er hatte keine Blutsverbindung zum König. Auch nicht zu einer Auserwählten oder einem Bruder, obwohl er streng genommen von Adel war.
    Keine Familie.
    Andererseits hatte sich dieser Junge wieder und wieder im Einsatz bewiesen, indem er Aufgaben meisterte, denen laut gegenwärtigem Recht nur Angehörige bestimmter Blutlinien nachgehen durften– was Humbug war. Dabei wusste Wrath den Plan der Jungfrau der Schrift durchaus zu würdigen. Die Vereinigungen der stärksten Männer mit den schlausten Frauen hatten außergewöhnliche Ergebnisse erzielt, was die Krieger betraf.
    Aber sie hatten auch zu Defekten wie seiner Blindheit geführt. Und sie verhinderten, dass einer allein aufgrund seiner Leistungen aufstieg.
    Letztlich war die Gesetzesänderung zum Beitritt zur Bruderschaft nicht nur im Sinne der Gesellschaft, die er kreieren wollte– sie war eine Frage des Überlebens. Je mehr Kämpfer, desto besser.
    Außerdem hatte Qhuinn diese Ehre verdient.
    » So sei es«, murmelte Wrath. » Acht ist eine gute Zahl. Eine Glückszahl.«
    Wieder hob ein zustimmendes Raunen an, der Klang absoluter Solidarität.
    Das war die Zukunft, dachte Wrath, lächelte und bleckte die Fänge. So musste es

Weitere Kostenlose Bücher