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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Boden quietschten. Die Reise fand ein abruptes Ende, als Saxtons Schultern in das Treppengeländer krachten.
    » Du verdammte Schlampe…«
    Eine Stimme rief etwas dazwischen. Eine weitere übertönte sie.
    Und dann näherten sich Schritte aus mehreren Richtungen, und Hände zerrten an seinen Armen.
    Es war ihm egal. Qhuinns Blick war starr auf seinen Cousin gerichtet, während seine Hände dessen Hals umklammert hielten. Die Wut in seinem Bauch verwandelte ihn in eine Bulldogge, die…
    … nicht…
    … loslassen…
    … würde…

26
    » Denkst du, ihr kommt irgendwann zurück nach Caldwell?«, fragte Blay seine Mutter.
    » Ich weiß es nicht. Dein Vater kommt problemlos zur Arbeit, und uns gefällt die Ruhe und Abgeschiedenheit auf dem Land. Glaubst du, es ist jetzt schon wieder sicherer in der Stadt…«
    Plötzlich drangen Schreie durch die geschlossene Zimmertür. Ein Gewirr von Stimmen.
    Blay runzelte die Stirn. » Hey, Mahmen , entschuldige, wenn ich dich unterbreche, aber bei uns im Haus stimmt was nicht…«
    Sie senkte die Stimme und erkundigte sich ängstlich: » Ihr werdet aber nicht angegriffen, oder?«
    Einen Moment lang stürzten die Bilder jener schrecklichen Nacht vor anderthalb Jahren in Caldwell auf ihn ein, und sein Magen zog sich zusammen: Wie seine Mutter panisch floh, sein Vater zur Waffe griff, das Haus in Trümmern lag.
    Obwohl die Schreie draußen lauter wurden, konnte er nicht auflegen, ohne seine Mutter zu beruhigen. » Nein, nein, Mahmen – dieses Haus ist absolut sicher. Hier findet uns niemand, und selbst wenn, kämen sie nicht rein. Nur manchmal geraten die Brüder in Streit. Ehrlich, alles ist in Ordnung.«
    Zumindest hoffte er das. Der Tumult verstärkte sich.
    » Was für eine Erleichterung. Ich würde es nicht ertragen, wenn dir etwas zustößt. Also, sieh nach, was los ist, und ruf mich an, sobald du weißt, wann du uns besuchst. Dann bereite ich dein Zimmer vor und koche dir Lasagne.«
    Wie auf Befehl lief ihm die Spucke im Mund zusammen. Und seine Augen tränten leicht. » Ich liebe dich, Mahmen – und danke. Du weißt schon, für…«
    » Ich danke dir für dein Vertrauen. Jetzt geh und finde raus, was los ist, und pass auf. Ich liebe dich.«
    Blay legte auf, sprang vom Bett und lief zur Tür. Als er in den Flur mit den Statuen trat, war sofort klar, dass ein heftiger Streit im Gange war: Aus der Eingangshalle drangen Männerstimmen, und die Lautstärke wies eindeutig auf einen Notfall hin.
    Blay joggte los, direkt auf die Balustrade im ersten Stock zu…
    Als er einen Blick über die Brüstung warf, verstand er nicht gleich, was er da unten in der Eingangshalle sah. Ein ganzes Knäuel von Leuten drängte sich am Fuß der Treppe, und alle streckten die Arme aus, als würden sie versuchen, zwei Kämpfende zu trennen.
    Aber es war kein Kampf zwischen zwei Brüdern.
    Was zum Henker? Versuchten sie wirklich, Qhuinn von Saxton wegzuzerren…?
    Himmel, dieser Berserker hatte die Hände um den Hals von Saxton geschlossen, und Saxton wurde schon ganz grau im Gesicht. Er würde ihn umbringen.
    » Scheiße, was machst du da!«, schrie Blay und rannte die Treppe hinunter.
    Er stieß auf das Gewirr, aber die Brüder standen ihm im Weg– und die ließen sich bekanntlich nicht mal eben so mit dem Ellbogen zur Seite stupsen. Leider war Blay der Einzige, der eine Chance hatte, zu Qhuinn durchzudringen. Aber wie konnte er diesen Idioten auf sich aufmerksam machen ?
    Da hatte er eine Idee.
    Er sprintete durch die Eingangshalle, zerschlug mit der Faust das Glas eines altmodischen Feuermelders, langte hinein und riss den Hebel nach unten.
    Ein Höllenlärm hob an und wurde durch die Akustik der gewölbten Decke noch verstärkt.
    Es war, als hätte man ein Rudel Kampfhunde mit einem Eimer Wasser übergossen. Das Gerangel hörte augenblicklich auf, und vereinzelte Köpfe tauchten aus dem Gemenge auf und blickten sich um.
    Der Einzige, der sich nicht beirren ließ, war Qhuinn. Er hatte die Hände immer noch um Saxtons Hals geschlossen und drückte zu.
    Blay nutzte die Verwirrung und arbeitete sich zu ihm durch. Dann schob er ihm die Nase ins Gesicht. » Lass ihn los, sofort .«
    Als Qhuinn seine Stimme hörte, trat auf sein kalt entschlossenes Gesicht ein erschrockener Ausdruck– als wäre er völlig überrascht von Blays Erscheinen. Mehr war nicht nötig. Ein Befehl von Blay, und Qhuinn ließ los, so schnell, dass Saxton zu Boden plumpste wie ein Sack Kartoffeln.
    » Doc Jane! Manny!«, rief

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