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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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einem kurzen Moment verschränkte Blay die Arme, aber nicht vor der Brust, sondern vor der Körpermitte, als wäre ihm leicht übel.
    Qhuinn rubbelte sich übers Gesicht und sagte gebrochen: » Es tut mir leid. Es tut mir so verdammt leid… das hast du nicht verdient.«
    Blay schüttelte den Kopf, als müsste er sich einen klaren Kopf verschaffen. » Was…« Er sah ihn mit seinen blauen Augen an. » Deshalb bist du auf ihn losgegangen?«
    Qhuinn machte einen Schritt auf ihn zu. » Es tut mir leid… ich… als er reinkam, habe ich es gerochen, und da ist es mit mir durchgegangen. Es war ein Reflex.«
    Blay blinzelte, als hätte er es mit einer Sache zu tun, die ihm gänzlich neu war.
    » Und deshalb… aber warum tust du so etwas?«
    Qhuinn kam noch einen Schritt auf ihn zu und zwang sich dann, stehen zu bleiben– trotz des fast überwältigenden Drangs, sich seinem Freund zu nähern. Doch als Blay den Kopf schüttelte, als verstünde er das alles nicht, wollte Qhuinn eigentlich keinen Ton mehr sagen.
    Dennoch sprach er nun. » Erinnerst du dich, vor einem guten Jahr in der Klinik?« Er deutete nach unten in Richtung Boden, für den Fall, dass Blay vergessen hatte, wo das Trainingszentrum lag. » Es war, bevor du und Saxton das erste Mal…« Okay. Diesen Satz würde er nicht zu Ende bringen, nicht, wenn er seinen Mageninhalt bei sich behalten wollte. » Weißt du noch, was ich zu dir gesagt habe?«
    Als Blay ein verwirrtes Gesicht machte, half er nach. » Ich sagte, dass ich jeden jage und der Sonne ausliefere, der dich verletzt.« Selbst ihm entging nicht, wie seine Stimme zu einem bedrohlichen Knurren wurde. » Saxton hat dir heute wehgetan, also habe ich getan, was ich versprochen hatte.«
    Blay rieb sich das Gesicht. » Gütiger Himmel…«
    » Ich habe dir gesagt, was passieren würde. Und wenn er das noch einmal tut, kann ich nicht dafür garantieren, dass ich die Sache nicht zu Ende bringe.«
    » Sieh mal, Qhuinn, das… das kannst du einfach nicht bringen. Das geht einfach nicht.«
    » Ist es dir denn egal? Er hat dich betrogen! Das ist nicht in Ordnung.«
    Blay ließ langsam die Luft entweichen, als wäre er es leid, eine schwere Last zu schleppen. » Tu es bitte… einfach nicht wieder.«
    Diesmal schüttelte Qhuinn den Kopf. Er kapierte es einfach nicht. Wenn er mit Blay zusammen wäre und Blay würde ihn betrügen, würde er nie darüber hinwegkommen.
    Himmel, warum hatte er nicht zugegriffen, als sich ihm die Gelegenheit geboten hatte? Er hätte nicht davonlaufen sollen. Er hätte bleiben sollen.
    Ohne sein Zutun traten seine Füße noch einen Schritt auf Blay zu. » Es tut mir leid…«
    Und dann wiederholte er diese Worte wieder und wieder, jedes Mal mit einem weiteren Schritt verbunden, der ihn näher zu Blay trug.
    » Es tut mir leid… es tut mir leid… es… tut mir leid…« Er wusste nicht, was er da eigentlich sagte oder tat: Er verspürte nur den Drang, all seine Sünden zu bereuen.
    Und es waren viele, die er an diesem grundanständigen Kerl begangen hatte, der da stocksteif vor ihm stand.
    Schließlich trennte ihn nur noch ein Schritt davon, mit der nackten Brust gegen Blay zu stoßen.
    Qhuinns Stimme senkte sich zu einem Flüstern. » Es tut mir leid.«
    Als sich bleierne Stille über sie senkte, teilten sich Blays Lippen… aber nicht, weil er überrascht war. Es sah vielmehr so aus, als könnte er nicht mehr atmen.
    Qhuinn ermahnte sich, nicht wieder das Arschloch zu sein, das immer nur an sich dachte, und kam auf die Sache zwischen Blay und Saxton zurück.
    » Das hast du nicht verdient«, sagte er, und seine Augen erforschten Blays Gesicht. » Du hast genug gelitten, und ich weiß, dass du ihn liebst. Es tut mir leid… es tut mir so leid…«
    Blay stand mit versteinerter Miene vor ihm, sein Blick huschte umher, als fände er nichts, woran er sich festhalten könnte. Aber er zog sich nicht zurück, wich nicht aus, stürmte nicht aus dem Zimmer. Er blieb… einfach stehen.
    » Es tut mir leid.«
    Qhuinn sah wie aus weiter Ferne zu, wie seine Hand sich ausstreckte und Blays Gesicht berührte, seine Fingerspitzen über den leichten Stoppelbart strichen. » Es tut mir leid.«
    Verdammte Scheiße, ihn zu berühren. Die Wärme seiner Haut zu fühlen, seinen reinen, maskulinen Duft einzuatmen.
    » Es tut mir leid.«
    Was tat er hier nur? Mann , es war zu spät, um das zu beantworten. Er streckte die andere Hand aus und legte sie Blay auf die kräftige Schulter.
    » Es tut mir

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