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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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und wie er immer gefürchtet hatte, teilten seine Eltern…
    Nur am Rande bekam er mit, dass seine Mutter weiterredete. Er musste sich zusammenreißen, um dieses Telefonat zu Ende zu führen .
    » …dass du denkst, du könntest damit nicht zu uns kommen? Dass wir deshalb anders für dich empfinden würden?«
    Blay blinzelte und versuchte, das eben Gehörte in eine einigermaßen verständliche Sprache zu übersetzen. » Entschuldige? Was?«
    » Warum hast du … was haben wir falsch gemacht, dass du glauben konntest, irgendeine Eigenart an dir könnte dich in unseren Augen schmälern?« Sie räusperte sich, als müsste sie sich sammeln. » Ich liebe dich. Du bist mein Herzstück. Mir ist einerlei, mit wem du dich vereinigst, ob blond oder dunkel, blaue Augen oder grüne, männlich oder weiblich – solange du glücklich bist. Das ist das Einzige, was für mich zählt. Ich will, dass du bekommst, was du dir wünschst. Ich liebe dich, Blaylock , ich liebe dich.«
    » Was… sagst du…«
    » Ich liebe dich.«
    » Mahmen …« , krächzte er, und schon wieder kamen ihm die Tränen.
    » Ich wünschte nur, du hättest es mir nicht am Telefon gesagt«, murmelte sie. » Ich würde dich jetzt gern in den Arm nehmen.«
    Er lachte stockend und unbeholfen. » Das wollte ich nicht. Ich meine, ich habe es nicht geplant. Es kam einfach so raus.«
    Witzige Wortwahl für ein Coming-out, schoss es ihm durch den Kopf.
    » Tut mir leid«, sagte sie, » dass es mit Saxton nicht geklappt hat. Er ist ein sehr netter Gentleman. Bist du dir sicher, dass es vorbei ist?«
    Blay rieb sich über das Gesicht, während sich seine Realität neu zusammensetzte. Die vertraute Zuwendung seiner Mutter war doch nicht verloren. Trotz der Wahrheit. Oder vielleicht sogar wegen ihr.
    In solchen Momenten hatte er das Gefühl, der größte Glückspilz der Welt zu sein.
    » Blay?«
    » Entschuldige. Ja, entschuldige, Saxton…« Er dachte daran, was er in dem kleinen Büro im Trainingszentrum getan hatte, als er allein gewesen war. » Ja, Mahmen , es ist vorbei. Ich bin mir ganz sicher.«
    » Okay, also, dann mach Folgendes: Nimm dir Zeit, um darüber hinwegzukommen. Du wirst merken, wenn du lange genug getrauert hast. Und dann musst du dich für etwas Neues öffnen. Du bist ein sehr guter Fang, das weißt du.«
    Unglaublich, jetzt forderte sie ihn sogar noch auf, dass er sich einen neuen Kerl suchen sollte.
    » Blay? Hast du mich gehört? Ich will nicht, dass du dein Leben allein verbringst.«
    Er wischte sich erneut das Gesicht ab. » Du bist die beste Mutter der Welt, weißt du das?«
    » Also, wann kommst du mal wieder heim? Ich würde gerne für dich kochen.«
    Blay lehnte sich entspannt gegen die Kissen, obwohl sein Kopf anfing zu schmerzen– vermutlich, weil er, obwohl er allein war, krampfhaft bemüht war, einen Heulanfall zu unterdrücken. Und wahrscheinlich auch, weil er die Situation mit Qhuinn immer noch unerträglich fand. Auf gewisse Weise vermisste er auch Saxton– weil es schwer war, allein zu schlafen.
    Aber das hier war gut. Diese… Ehrlichkeit war ein großer Fortschritt…
    » Warte, warte.« Er setzte sich aufrecht hin. » Hör zu, ich will nicht, dass du irgendetwas zu Dad sagst.«
    » Gütige Jungfrau der Schrift, aber warum denn nicht?«
    » Ich weiß nicht. Ich hab kein gutes Gefühl.«
    » Liebling, er wird nicht anders darüber denken als ich.«
    Ja, aber als einziger Sohn und letztes Glied der Erbfolge… und dann die ganze Vater-Sohn-Geschichte… » Bitte. Lass es mich ihm von Angesicht zu Angesicht sagen.« Als ob sich ihm bei dem Gedanken nicht der Magen umdrehte. » Das hätte ich auch bei dir tun sollen. Ich komme, sobald ich frei habe– ich will dich nicht in die Position bringen, dass du etwas vor ihm geheim halten musst . «
    » Mach dir deshalb keine Sorgen. Es ist deine Sache– du hast das Recht, davon zu erzählen, wann und wie es dir beliebt. Aber ich wäre dir dankbar, wenn du es bald tätest. Normalerweise erzählen dein Vater und ich uns alles.«
    » Ich verspreche es.«
    Einen Moment lang schwiegen sie. » Also, erzähl mir von der Arbeit– wie läuft es?«
    Blay schüttelte den Kopf. » Mahmen , du willst es nicht wissen.«
    » Natürlich will ich das.«
    » Ich möchte nicht, dass du denkst, meine Arbeit wäre gefährlich.«
    » Blaylock, Sohn meines geliebten Hellren , für wie blöd hältst du mich eigentlich?«
    Blay lachte, dann wurde er wieder ernst. » Qhuinn ist heute ein Flugzeug geflogen.«
    » Im

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