Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
Vom Netzwerk:
Fluch stapfte er in den ersten Stock– und erinnerte sich, dass er noch bei Layla vorbeischauen musste.
    Also bog er oben nach rechts ab zum Gästezimmer der Auserwählten und klopfte leise an die Tür. » Layla?«
    Obwohl sie zusammen ein Kind bekamen, wollte er nicht bei ihr reinplatzen, ohne anzuklopfen.
    Beim zweiten Mal klopfte er ein bisschen lauter. Und hob die Stimme. » Layla?«
    Sie schien zu schlafen.
    Also ging er zu seinem Zimmer, vorbei an der geschlossenen Tür zu Wraths Arbeitszimmer und dann den Gang mit den Statuen hinunter. Als er an Blays Tür vorüberkam, blieb er stehen und starrte sie an.
    Lieber Himmel, beinahe hätte er Saxton erdrosselt.
    Und auch jetzt war ihm noch danach zumute.
    Er hatte immer gewusst, dass sein Cousin ein Hurenbock war– wie traurig, dass er recht behalten hatte. Wie konnte Sax so etwas nur tun? Er teilte das Bett mit dem besten Kerl, den man sich wünschen konnte, jeden verdammten Tag. Und da zog er einen Aufriss aus der Bar oder einem Club oder der verdammten Stadtbibliothek vor? Oder glaubte er, das nötig zu haben?
    Treuloses Stück Dreck.
    Als sich seine Hände zu Fäusten ballten und er mit dem Gedanken spielte, die Tür einzutreten, um Saxton die Fresse zu polieren, ließ sich der Impuls nur mit Mühe unterdrücken.
    Lass ihn los, sofort.
    Plötzlich hatte er wieder Blays Stimme im Ohr, und seine Wut war wie weggewischt. Von einem Moment zum nächsten, als hätte jemand den Schalter von schnaubender Stier auf Leerlauf gestellt.
    Verrückt.
    Er schüttelte den Kopf, ging in sein Zimmer und schloss die Tür.
    Dann ließ er die Lichter aufleuchten und stand einfach nur bewegungslos da, während seine Arme wie zwei Taue an ihm herabhingen und der Kopf am Hals baumelte. Er hatte überhaupt keinen Plan.
    Unvermittelt hatte er einen der geliebten Staubsauger von Fritz vor Augen, den man nach Gebrauch in den Putzschrank schob, wo er im Dunkeln stand, bis ihn wieder jemand hervorholte.
    Toll. Er war auf das Niveau eines Haushaltsgeräts gesunken.
    Fluchend gab er sich einen Ruck und machte sich daran, sich auszuziehen und ins Bett zu gehen. Die Nacht war vom ersten Moment an ein Killer gewesen, aber das Gute war, dass sie jetzt vorbei war. Die Rollläden waren hinuntergefahren, um die Sonne abzuhalten. Im Haus wurde es still.
    Zeit für eine Mütze Schlaf.
    Vorsichtig zog er sich das ärmellose Shirt über den Kopf und grunzte, als es überall zog und zwickte. Ihm fiel auf, dass er seine Lederjacke und seine Waffen unten in der Klinik vergessen hatte. Egal. Er hatte Ersatz hier oben, sollte er tagsüber etwas brauchen, und er konnte sich seine Sachen noch vor dem Ersten Mahl hochbringen lassen.
    Er langte nach den Knöpfen an seiner Hose…
    Hinter ihm flog die Tür mit solcher Wucht auf, dass sie von der Wand abprallte– und im nächsten Moment vom harten Griff eines echt angefressenen Kerls aufgefangen wurde.
    Blay stand in der Tür und zitterte vor Wut. Er war so in Rage, dass selbst Qhuinn zusammenzuckte, der sich in seinem Leben schon vielem gestellt hatte.
    » Was ist los mit dir«, bellte Blay.
    Soll das ein Witz sein? , dachte Qhuinn. Hatte er denn nicht bemerkt, wonach sein Freund gerochen hatte?
    » Das fragst du besser meinen Cousin.«
    Als Blay einen Schritt ins Zimmer kam, ging Qhuinn um ihn herum, um…
    Blay packte ihn und bleckte fauchend die Fänge. » Willst du etwa weglaufen?«
    In ruhigem Ton sagte Qhuinn: » Nein, ich schließe die verdammte Tür, damit uns niemand hören muss.«
    » Ist mir scheißegal, wer das hört.«
    Qhuinn dachte an Layla, die am anderen Ende des Gangs zu schlafen versuchte. » Mir aber nicht.«
    Damit riss er sich los und schlug die Tür zu. Doch bevor er sich umdrehte, musste er die Augen schließen und kurz innehalten.
    » Du ekelst mich an«, sagte Blay.
    Qhuinn ließ den Kopf hängen.
    » Verschwinde endlich aus meinem Leben.« Die Bitterkeit in der vertrauten Stimme traf ihn mitten ins Herz. » Misch dich verdammt noch mal nicht in meine Angelegenheiten!«
    Qhuinn sah über die Schulter. » Dann ist es dir also egal, dass er dich betrügt?«
    Blay öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. Dann senkten sich seine Brauen. » Was?«
    Na super.
    In dem ganzen Tumult hatte Blay offensichtlich gar nicht mitbekommen, worum es gegangen war.
    » Was hast du gesagt?«, wiederholte Blay.
    » Du hast mich schon verstanden.«
    Als Blay nicht antwortete, nicht fluchte, nichts zerschlug oder an die Wand warf, drehte Qhuinn sich um.
    Nach

Weitere Kostenlose Bücher