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Seelenrächer

Seelenrächer

Titel: Seelenrächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G O'Carroll
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Moss? Am Ende kommt alles heraus.« Sein Blick wirkte plötzlich verbittert. »Übrigens, weil wir schon gerade hier sind, was hat dir Maggs denn sonst noch erzählt – abgesehen davon, dass er mich des Mordes bezichtigt hat? Hat er behauptet, ich hätte mir damals einen runtergeholt, während du es mit Eva getrieben hast?« Er zwinkerte zu Doyle hinüber. »Wirklich ein bildhübsches Mädchen, deine Nichte. Die kann einen schon ganz schön scharf machen.«
    Aus dem Schlafzimmer rief Frank herüber: »Halt endlich dein Schandmaul, Patrick, oder ich schmeiße dich eigenhändig die Treppe runter!«
    Patrick ließ sich in einen Sessel sinken. »Mit wem hast du eigentlich in Islandbridge gesprochen, Moss? Mit Peter Farrell? Als er noch jünger war, ist er ziemlich auf mich abgefahren. Die meiste Zeit hatte er unter seiner Kutte keine Unterhose an, weil er durch die Reibung des Stoffes einen Steifen bekam. Hast du gehört, Frankie? Unsere Mam hat wenigstens nur damit gedroht, uns zu den Männern in den schwarzen Kutten zu schicken, aber du hast es wahr gemacht und sie damit bei Weitem übertroffen.«
    Sein Bruder tauchte im Türrahmen auf. Seine Miene wirkte wie versteinert. Er hatte eine Hand tief in die Tasche geschoben und die andere zur Faust geballt. Eine lange, eisige Minute starrte er zu Patrick hinüber. »Du bist tief gesunken, Pat. Du bist ganz tief gesunken.«
    Patrick zog ein Gesicht. »Tja, da kann man nichts machen. Was für eine Schande.«
    Frank fixierte ihn immer noch.
    Patrick war im Begriff, eine weitere provokante Bemerkung vom Stapel zu lassen, doch sie blieb ihm im Halse stecken. Während er den Blick seines Bruders erwiderte, wich jede Farbe aus seinem Gesicht. Frank hob die geballte Faust und öffnete sie langsam, bis alle sehen konnten, was sich auf seiner Handfläche befand. »Das war in der Schachtel unter deinem Bett.«
    Patrick starrte genauso gebannt zu ihm hinüber wie Quinn. Doyle ging ein paar Schritte auf Frank zu, hielt dann aber abrupt inne.
    »Was zum Teufel wolltest du damit?«, fragte Frank. »Was hat das unter deinem Bett zu suchen?«
    Die Stille, die daraufhin herrschte, schien von den Wänden widerzuhallen.
    Ein Herz-Jesu-Anhänger aus mattem Gold. Ohne Kette.
    Quinn hatte schlagartig einen trockenen Mund. Vor seinem geistigen Auge sah er Eva auf Dannys Grab liegen.
    Patrick sagte kein Wort. Obwohl sein Mund offen stand, gab er keinen Laut von sich. Er saß einfach nur da – mit kreidebleichem Gesicht, beide Hände zwischen die Beine geklemmt.
    Zitternd wandte Quinn sich ihm zu: »Falls sie tot ist, wenn wir sie finden, bringe ich dich um! Hast du mich verstanden? Ich stecke dir meine Knarre in den Mund und blase dir den Hinterkopf weg.«
    Plötzlich sprang Patrick auf und stürmte quer durch den Raum, doch sein Bruder stellte sich ihm in den Weg. Er packte Patrick am Handgelenk, drehte ihm den Arm auf den Rücken und zwang ihn in die Knie.
    »Das ist nicht der Anhänger von Eva!«, rief Patrick. »Er hat unserer Mutter gehört! Herrgott noch mal!«
    »Unsere Mutter hat den ihren mit ins Grab genommen!« Frank spuckte die Worte mit einer solchen Heftigkeit aus, dass ein wenig Speichel mitflog.
    »Nein, hat sie nicht. Ich habe ihn an mich genommen.«
    »Ich war doch dabei, du Mistkerl! Ich war verdammt noch mal dabei!« Frank zitterte vor Aufregung am ganzen Körper. Mit einer ruckartigen Bewegung zwang er Patrick noch tiefer zu Boden.
    Patrick jaulte vor Schmerz laut auf.
    Frank holte keuchend Luft und schloss dabei für einen Moment die Augen. »Patrick Pearse Maguire«, verkündete er, »du bist hiermit verhaftet. Du stehst unter dem dringenden Verdacht, Eva-Marie Quinn entführt zu haben. Du bist nicht verpflichtet, dich dazu zu äußern, aber alles, was du sagst, kann vor Gericht gegen dich …«
    »Um Himmels willen, Frankie!«, fiel ihm Partrick ins Wort. »Ist dir überhaupt bewusst, mit wem du sprichst? Ich bin es, dein Bruder Patrick! Du hast den falschen Mann am Wickel.«

Mittwoch, 3. September, 19:30 Uhr
    Die Stimmung in der Einsatzzentrale war gedrückt. Die Uhr tickte unablässig weiter, und in die allgemeine Anspannung mischte sich nun der Schock wegen der Verhaftung von Superintendent Maguires Bruder. Der Herz-Jesu-Anhänger befand sich bereits im Labor, wo der Verbindungsring mit den auf Dannys Grab sichergestellten Kettengliedern verglichen werden sollte.
    Da nun auch Frank persönlich von dem Fall betroffen war, wollte er einen anderen leitenden Beamten

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