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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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eine Weise, die sie nicht verstand. Das Feuer in ihrem Bauch brannte noch heißer.
    Ori ergriff ihre Hand und legte sie auf seine nackte Brust. Riley spürte sein Herz unter ihren Fingerspitzen schlagen. »Du bringst mein Blut in Wallung«, flüsterte er. »Es ist schon lange her, seit mir das passiert ist.«
    Als sie sich das nächste Mal küssten, schmiegte sie sich an ihn, wünschte sich, von ihm berührt zu werden. Dann zog sie sich wieder zurück und schüttelte den Kopf.
    »Das ist … verrückt. So etwas passiert nur in Büchern.«
    »Bist du dir ganz sicher?«, fragte er und umhüllte sie erneut mit diesen prachtvollen Schwingen.
    »Engel können nicht wie …«
    »Natürlich können wir«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Auf sein Drängen strich sie mit den Fingern durch sein dunkles, wie Satin glänzendes Haar und löste den Pferdeschwanz. Die Hitze in ihrem Bauch kroch weiter nach unten. Ohne nachzudenken, küsste sie sein Ohr. Er raunte ihr ein Danke zu, zog sie näher an sich. Noch ein Kuss, tiefer dieses Mal, bei dem seine Zunge spielerisch die ihre berührte.
    Riley spürte, wie seine Finger den obersten Knopf ihrer Bluse fanden. Er sah ihr tief in die Augen, bat sie um Erlaubnis. Als sie nicht protestierte, öffnete er den Knopf. Knopf für Knopf arbeitete er sich an ihrer Bluse weiter nach unten vor. Als der letzte gelöst war, schob er den Stoff sanft zurück und strich mit den Fingerspitzen über die Spitze, die ihre rechte Brust bedeckte. Riley schnurrte leise. Das Gefühl war fast mehr, als sie ertragen konnte.
    Das war nicht Simon oder einer der Jungs aus der Schule. Das hier war echt.
    Zu schnell
. Mit einem Stöhnen löste Riley sich aus seiner Umarmung. Sie brauchte Zeit, um gründlich darüber nachzudenken und den Kopf klar zu bekommen.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich … schon so weit bin«, sagte sie. Es war ein großer Schritt, selbst mit einem Sterblichen. Sie konnte unmöglich die einzige Frau sein, mit der er in all diesen Zeitaltern zusammen gewesen war. Was sollte ihn davon abhalten, ihrer überdrüssig zu werden?
    »Das zählt alles nicht. Jetzt bin ich mit dir zusammen«, beruhigte er sie. »Meine Pflicht ist es, dich zu beschützen, Riley, und der beste Weg dazu ist, dich in meinen Armen zu halten.«
    Seine Zärtlichkeit linderte ihre Ängste, und sie sank zurück in seine Umarmung. Es wäre so einfach, sich von ihm lieben zu lassen.
Wie in meinem Traum
.
    Sanft strich Ori ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Es ist deine Entscheidung.«
    Er hatte schon wieder ihre Gedanken gelesen. Und er hatte recht: Es war ihre Entscheidung. »Ich habe noch nie …«
    »Ich weiß.«
    Er weiß, dass ich noch Jungfrau bin? Was weiß er eigentlich nicht?
    »Wie ich dein Vertrauen gewinnen kann«, antwortete er. Er küsste zärtlich ihre Stirn. »So jung und so viel Traurigkeit.«
    Riley schmiegte sich in die Wölbung seiner Schwinge, spürte seinen Atem auf ihrer Haut wie einen wispernden Windhauch. Draußen jagte der Wind trockene Blätter über die Gräber.
    »Sag mir, was du willst«, drängte Ori.
    Riley stand schwankend am Abgrund. Sie war siebzehn, kein kleines Kind mehr. Sie könnte mit ihm schlafen, aber war käme danach?
    »Du bestimmst unsere Zukunft, Riley. Ich gebe mich dir hin, mit meinem Körper und meiner Seele.«
    Sein nächster Kuss war überraschend zart. Es fühlte sich an wie der Kuss eines Liebenden.
    »Sag mir, was du willst«, wiederholte er.
    Ihre letzten Zweifel schmolzen dahin. »Dich«, flüsterte sie. »Ich will dich.«
    »Dann bin ich dein, Riley Anora Blackthorne, und du bist mein.«
    Ori umschloss sie mit seinen Schwingen, hob ihr Gesicht, und ihr Körper schien mit seinem zu verschmelzen. Pures Verlangen wogte zwischen ihnen auf. Umflutete sie. Überwältigte sie.
    Liebe mich. Für immer.
    Nichts anderes zählte.

    Riley erwachte einige Zeit später, bedeckt von einem Flügel, der kuscheliger war als jede Decke. Als sie sich zu Ori umdrehte, rührte er sich, und diese dunklen Augen musterten ihr Gesicht.
    »Du siehst zufrieden aus«, sagte er.
    »Das bin ich auch.«
    Fühlte sie sich irgendwie anders? Eigentlich nicht. Bis auf diese intensive Hitze, die durch ihre Adern strömte, hatte sie sich nicht verändert. Es hatte kein Gefummel, keine Unsicherheit gegeben. Ori war der geborene Liebhaber, und jetzt gehörte er ihr.
    »Das will ich für alle Ewigkeit haben«, sagte sie und zeichnete seine vollen Lippen mit dem Finger nach. Dann seufzte sie. »Aber das ist

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