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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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eine sehr lange Zeit, und ich bin noch nicht einmal mit der Schule fertig.«
    Ori lachte leise. »Du machst dir zu viele Sorgen, Riley Anora, mein
kühnes Licht

    Sie kuschelte sich an ihn, wobei sie sich bewusst war, dass sie beide nackt waren. Sie lagen auf einer Art Polster, einem Schlafsack ähnlich, nur dass das Gewebe schwerer und viel bequemer war.
Noch mehr Engelsmagie.
    Ori beugte sich über sie und hauchte eine Reihe Küsse von ihrer Stirn hinunter auf ihre Nase. »Der Morgen bricht bald an. Lass uns nicht die Zeit mit Reden verschwenden.«
    »Was geschieht am Morgen, ich meine, mit uns?«
    Seine Antwort war ein atemberaubender Kuss.

33. Kapitel

    Als Riley erneut erwachte, lag sie vollständig angezogen auf dem Boden des Mausoleums. Das bequeme Polster war verschwunden, ebenso wie die Kerzen und der Engel. Ein paar Sekunden lang fragte sie sich, ob das alles nur ein Traum gewesen war.
    Kein Traum kann so gut sein.
    Dann sah sie die Rose. Sie war blutrot und lag direkt neben ihr. Sie kostete ihren Duft, und der war, genau wie Ori, himmlisch. Nach einiger Zeit setzte Riley sich schließlich auf. Wo steckte der Engel? Sobald er nicht in der Nähe war, überkamen sie Zweifel. Sie wollte ihn hier haben, wollte, dass er sie festhielt und ihr sagte, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Wie lange kann das andauern?
Was würde der Himmel sagen, sobald das herauskam?
    Sie zog ihre Jacke an und bürstete sich die Haare. Ein schneller Blick in den Taschenspiegel, und sie seufzte erleichtert auf. Ihr Make-up war nicht ruiniert. Während sie frisches Lipgloss auftrug, versuchte Riley sich jeden Moment mit Ori in Erinnerung zu rufen, aber es schien zu magisch gewesen zu sein, um sich in bloßen Erinnerungen einfangen zu lassen. Es war nicht so gewesen, wie sie es sich vorgestellt hatte: Es hatte bei diesem ersten Mal nicht weh getan, und als sie ihre Angst geäußert hatte, sie könnte schwanger werden, hatte er ihr versichert, dass das unmöglich sei, nicht mit ihm. Trotzdem nagte etwas an ihr wie ein sturer Käfer, aber sie kam einfach nicht drauf, was es war. Riley gab auf und stieß die Türen des Mausoleums auf.
    Sie entdeckte ihren Liebhaber nicht weit vom Mausoleum entfernt. Seine Schwingen waren fest auf seinem Rücken zusammengezogen, ein Hinweis auf seine Stimmung. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Ori?«, rief sie.
    Er drehte sich zu ihr um mit einem Gesichtsausdruck, der so traurig war, dass es sie fast zum Weinen brachte. Er winkte sie herbei, aber als sie ihn fragte, was los sei, brachte er sie mit einer Geste zum Schweigen.
    »Genieß den Augenblick«, sagte er und verschränkte seine Finger in ihren.
    Sie blickten nach Osten. Die Sonne war gerade über dem Horizont gekrochen und ließ die Federn seiner Schwingen glühen, als würden sie das Licht absorbieren.
    »Ich habe den Sonnenaufgang schon immer geliebt«, sagte er. »Er erinnert mich an den Himmel.« Dann lief ein Zittern durch seinen ganzen Körper.
    »Ori, was ist los?«
    Er wandte sich wieder zu ihr um, nahm beide Hände in seine. Seine Miene war jetzt noch trauriger. »Du musst eine Entscheidung treffen, liebste Riley. Es wird die schwerste in deinem Leben sein, und es tut mir unendlich leid, dass du sie treffen musst.«
    Er machte ihr Angst. »Wovon redest du?«
    Der Engel zögerte. »Du musst dich mir versprechen. Wenn du das tust, kann ich dich beschützen, solange du lebst.«
    Eine Sekunde lang meinte sie, ein Erdbeben zu spüren, aber es war nur ihr Körper.
    »Ich bin eine Verpflichtung eingegangen, indem ich dir beigewohnt habe«, erklärte er. »Ich habe meine Zukunft in deine Hände gelegt, Riley. Glaube nicht, dass es eine leichte Entscheidung war. In der Vergangenheit wurde jeder Engel, der bei einer Sterblichen lag, bestraft.«
    »Bestraft? Aber ist Gott nicht nur Liebe?«, fragte sie. »Ich meine, würde Er nicht wollen, dass wir zusammen sind?«
    »Es gibt Regeln.« Ori ließ ihre Hände los. »Deine Seele ist …
im Spiel
, wie wir es nennen. Es geschah in dem Moment, in dem du die Abmachung mit dem Himmel getroffen hast. Diese Abmachung hat die Aufmerksamkeit der unteren Gefilde auf dich gelenkt.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, sagte sie und trat von ihm zurück. »Die Dämonen haben meinen Namen schon immer gekannt. Und du sagst, weil ich zugestimmt habe, dem Himmel zu helfen, sei die Hölle jetzt hinter mir her?«
    »Nicht alle, nur die, die richtig ehrgeizig sind.«
    Aufgewühlt wich Riley zum Mausoleum

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