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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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machen.“
    „ Das meinte ich
nicht. Wie geht es mit uns weiter, Zane?“
    Das Gesicht des
schwarzhaarigen Dämons verschloss sich sofort. „Es gibt
kein uns, Melica“, raunte er dunkel.
    Melica fuhr zusammen und
schämte sich im Stillen selbst für diese Reaktion.
Verzweifelt starrte sie ihn an: „Natürlich gibt es ein
uns! Du hast mich verwandelt, du bist mein Gefährte! Wir…
wir lieben uns!“
    Tiefer Unglaube blitzte in
Zanes Augen auf. Er war jedoch so schnell verschwunden wie er
aufgekommen war und machte stattdessen einem Ausdruck eisiger
Resignation Platz.
    „ Egal, was du dir
auch ausgemalt haben magst“, begann er kühl. „Du
kannst es vergessen. Eine Beziehung zwischen uns beiden wird es
niemals geben.“
    Obwohl Melica erst vor
wenigen Minuten der Wahrheit ins Auge geblickt, eingesehen hatte,
dass sie den dunklen Mann liebte – seine Worte taten
unglaublich weh. Sie versuchte wirklich alles, um sich nicht wie ein
kleines Mädchen zu verhalten, doch manchmal war auch der größte
Wille einfach nicht groß genug. Mit bebender Unterlippe blickte
sie ihn an. „Aber warum denn nicht? Du liebst mich doch!“
Himmel nochmal – sie klang sogar wie ein kleines Baby!
    Zane wandte seinen Blick
ab, doch Melica sah, wie sich sein ganzer Unterkiefer anspannte.
„Selbst wenn es so wäre“, presste er schließlich
zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Es geht
einfach nicht. Es wäre zu gefährlich.“
    Verwirrung mischte sich in
Melicas Blick. „Warum gefährlich? Die Sarcones sind doch
besiegt!“
    „ Du bist doch nicht
so naiv und denkst, es wäre vorbei?“, stieß Zane
aufgebracht hervor. „Die Gefahr ist noch lange nicht vorüber!
Die Prophezeiung sagt, dass wir Luzius vernichten werden! Das heißt,
dass er erst noch kommen wird, irgendwann, irgendwie. Prophezeiungen
haben sich noch nie geirrt. Luzius wird es schaffen, da bin ich mir
ganz sicher. Wenn es soweit ist, werde ich Luzius mit allen Mitteln
bekämpfen. Er wird jede Möglichkeit nutzen, um mich zu
verletzten. Und deshalb lasse ich nicht zu, dass du mit mir in
Verbindung gebracht wirst.“
    „ Aber du weißt
doch nicht, wann er kommt! Was spricht dagegen, einfach bis dahin
glücklich zu sein?“
    „ Sobald Luzius davon
erfährt, wird er dich jagen. Das lasse ich nicht zu, Melica. Ich
kann es nicht riskieren“, sagte Zane, bevor er ihr einen
kurzen, schmerzvollen Blick zuwarf. „Es heißt, dass wir
die, die wir lieben, unweigerlich töten. Vielleicht kann ich ja
retten, was ich hasse.“
    Ein Kloß bildete
sich in Melicas Kehle. „Du hasst mich?“
    Zane stieß ein
dunkles Lachen aus, so rau, so voller aufrichtiger Verzweiflung, dass
es Melica eiskalt den Rücken hinablief. „Hörst du mir
eigentlich zu? Ich hasse dich nicht! Ich hasse mich selbst, weil ich
es einfach nicht schaffe, von dir loszukommen! Ich hasse es, dich zu
lieben! Und deshalb musst du mich vergessen. Du musst das tun, wofür
ich nicht die Kraft habe. Es würde alles um so vieles einfacher
machen.“
    Ein Knacken erfüllte
die Luft, ließ Melica aufgeschreckt herumfahren. Da war ein
Mann, der aus dem Wald auf sie zustürmte, das Gesicht seltsam
verzerrt. Melica kannte ihn. Es war einer der Schattenkrieger, die es
geschafft hatten, die Polizei zu unterwandern. Ein Mensch,
zweifellos, das bewies schon die Art und Weise, wie er nach Luft
schnappte und sich durchs verschwitzte Haar fuhr.
    „ Melica“,
schnaubte er, als er sie erreicht hatte und stemmte schwer atmend die
Hände auf seinen Knien ab.
    Melica musterte ihn
verwundert. „Fred-“
    Er fiel ihr ins Wort,
bevor sie seinen Namen auch nur beenden konnte: „Melica, er –
er ist verschwunden! Seine Großmutter hat ihn soeben als
vermisst gemeldet!“
    „ Er?“
    Der Mann nickte erschöpft.
„Er, Melica. Jim Deters. Er ist seit vier Tagen nicht mehr nach
Hause gekommen.“
    Er ließ ihr keine
Zeit für irgendeine Reaktion, sondern stürzte mit den
Worten „Ich muss Isak davon berichten!“ weiter.
    Melica blieb wie
paralysiert zurück. Es schien, als hätte ihr Verstand in
dem Moment, in dem die Worte ihre Ohren erreicht hatten, einfach
beschlossen, seine Funktion einzustellen. Jim…
    Geschockt ließ sie
ihren Blick über den dunklen Wald wandern, über den flachen
Weg und über die kleinen Steine, die überall –
    Melica stockte, riss die
Augen auf. Sie starrte Zane an, als hätte dieser gerade
verkündet, er wäre die Zahnfee.
    „ Du warst es!“
    Zanes Augenbrauen zogen
sich langsam nach oben.

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